Wien: Wiener Radweg-Offensive bleibt auf Überholspur: Neue Radachsen und wichtige Lückenschlüsse inklusive Begrünung

vonRedaktion Salzburg
JUNI 04, 2024

Foto: Mobilitätsagentur Wien

Mobilitätsausschuss beschließt weitere Radwege-Projekte – Entsiegelung- und Begrünungsmaßnahmen und viele neue Bäume entlang den Routen

Passend zum heutigen Weltfahrradtag wurden im Mobilitätsausschuss wieder zahlreiche neue Radwegeprojekte beschlossen. Darunter sind eine neue Radachse in Simmering genauso wie wichtige Lückenschlüsse in der Inneren Stadt oder auch die Anbindung eines Schulstandorts in Penzing. „Unsere Radwege-Offensive läuft auf Hochtouren und wie bei allen Projekten nutzen wir die Bauarbeiten, um gleich auch neue Grünflächen anzulegen, cooling-Elemente einzubauen und natürlich zahlreiche neue Bäume zu pflanzen. So gestalten wir den öffentlichen Raum klimafit und sorgen für angenehme Aufenthaltsorte in der ganzen Stadt“, so Mobilitätsstadträtin Ulli Sima nach dem heutigen Ausschuss.

„Der Mobilitätsausschuss tritt kräftig in die Pedale, und es freut mich, dass wir zahlreiche Projekte beschließen konnten, die die Verkehrssicherheit in Wien verbessern. Besonders wichtig sind die baulich getrennten Radwege um den Karlsplatz, die für mehr Sicherheit sorgen werden. Auch die neue Querung der Operngasse und die bessere Anbindung von Schulen in Favoriten und Penzing ans Radwegenetz sind bedeutende Fortschritte für eine fahrradfreundlichere Stadt“, so NEOS Wien Mobilitätsprecherin Angelika Pipal-Leixner.

Dominikanerbastei wird begrünte „Fahrrad-Allee“

Alles neu wird in der Dominikanerbastei im 1. Bezirk zwischen Rosenbursengasse und Franz-Josefs-Kai. Der Straßenraum war hier bisher geprägt von parkenden Autos. Bäume oder Grünflächen suchte man vergeblich. Radfahren gegen die Einbahn war erlaubt, aber eine einladende Radroute war dieser Abschnitt bisher nicht. Mit der geplanten Umgestaltung soll der Straßenquerschnitt neu aufgeteilt und die Dominikanerbastei zu einer komfortablen und begrünten Fahrradstraße werden.

Zu beiden Seiten der Straße werden insgesamt 21 neue Bäume sowie ein Hochstammstrauch gepflanzt, sodass eine rund 200 Meter lange Allee entsteht, die hier künftig für Schatten und Kühlung sorgt. Über 330 Quadratmeter an Grünflächen werden in diesem Abschnitt angelegt. Zahlreiche neue Sitzgelegenheiten laden künftig zum Verweilen und Entspannen ein. In allen angrenzenden Kreuzungsbereichen werden großzügige Gehsteigvorziehungen errichtet, um gute Sicht und kurze Querungsmöglichkeiten für Fußgänger*innen zu schaffen.

Lückenschluss am Getreidemarkt und an der Rechten Wienzeile

Eine wesentliche Verbesserung für Radfahrende wird es auch am Getreidemarkt im 1. Bezirk geben. Radfahrer*innen, die vom Karlsplatz in Richtung Mariahilfer Straße fahren wollen, müssen im Abschnitt zwischen Friedrichstraße und Gauermanngasse bislang auf der Fahrbahn fahren oder Umwege in Kauf nehmen, da es keinen Radweg gibt. Mit einem baulich getrennten, rund zwei Meter breiten Ein-Richtungs-Radweg wird nun der wichtige Lückenschluss umgesetzt. Der neue Radweg am Getreidemarkt schließt beim Karlsplatz an den bestehenden Zwei-Richtungs-Radweg in der Friedrichstraße an und führt entlang der stadteinwärtigen Seite bis zum bestehenden Radweg ab der Kreuzung mit der Gauermanngasse, auf dem man schließlich bis zur Mariahilfer Straße oder zum Museumsplatz gelangt. So entsteht eine sichere und komfortable Verbindung auf einer Länge von rund 200 Metern.

Auf der vielbefahrenen Rechten Wienzeile wird ebenfalls eine Lücke geschlossen. Zwischen der Kreuzung mit dem Getreidemarkt und der Kreuzung zur Operngasse gab es bisher nur einen Radstreifen. Im Sommer 2024 entsteht hier stattdessen ein baulich getrennter Ein-Richtungs-Radweg, um die Sicherheit für Radfahrende zu erhöhen. Damit ist eine Anbindung vom Getreidemarkt bis in die Operngasse gegeben, wo es bereits bestehende Radfahranlagen gibt, die ein schnelles, komfortables und vor allem sicheres Weiterkommen vom ersten in den vierten Bezirk ermöglichen.

Im Zuge des Projekts wird außerdem die Autobushaltestelle der Linie 59A in der Operngasse umgebaut sowie ein neuer Fußgängerübergang über die Operngasse auf Höhe der Treitlstraße geschaffen.

Landgutgasse: wichtige Radverbindung in Favoriten

Auch im 10. Bezirk geht der Ausbau der Radinfrastruktur zügig voran. In der Landgutgasse zwischen Van-der Nüll-Gasse und Laxenburger Straße wurden bereits neue Radwege errichtet, die unter anderem das Stadtentwicklungsgebiet „Neues Landgut“ an das Radwegenetz anschließen. In diesem Jahr geht der Ausbau weiter. Zwischen Laxenburger Straße und Sonnwendgasse entstehen in der Landgutgasse auf einer Länge von rund 380 Metern beidseits baulich getrennte Ein-Richtungs-Radwege. So gelangt man über die Landgutgasse, die Sonnwendgasse, die Gertrude-Fröhlich-Sandner-Straße und die Argentinierstraße komfortabel und sicher vom Neuen Landgut oder vom Grätzl um den Columbusplatz bis in die Innere Stadt. Im Abschnitt zwischen Sonnwendgasse und Columbusgasse wird die Landgutgasse künftig als Einbahn geführt, was zur Verkehrsberuhigung beiträgt. Fahrbahnanhebungen an den Kreuzungen ohne Ampeln bringen noch mehr Entschleunigung für den Verkehr. Für bessere Sichtbeziehungen werden an allen Kreuzungen Gehsteigvorziehungen errichtet.

Die Bauarbeiten werden dazu genutzt, die Landgutgasse zu begrünen. Dazu werden 21 Grünflächen mit insgesamt 370 Quadratmetern angelegt, in die sieben Bäume und 17 Hochstammsträucher gepflanzt werden. Sämtliche Grünflächen werden mit einer automatischen Bewässerung ausgestattet, um für bestmögliche Wachstumsbedingungen zu sorgen. Zwölf neue Sitzmöbel und drei Trinkhydranten laden zum Ausruhen und Erfrischen ein.

Neue Radachse in Simmering

Eine weitere Radverbindung wird mit einem Zwei-Richtungs-Radweg und einer Fahrradstraße auf der Rinnböckstraße im 11. Bezirk hergestellt. Hier entsteht eine begrünte, klimafitte Radachse parallel zur Simmeringer Hauptstraße. Das sorgt für eine wesentlich bessere Anbindung des Zentrums von Simmering an den 3. Bezirk und weiter in die Innere Stadt. Von Rennweg bis Schneidergasse entsteht ein baulich getrennter Zwei-Richtungs-Radweg. Von Schneidergasse bis Kopalgasse wird die Rinnböckstraße zur Fahrradstraße. Neue Grünflächen entlang der Strecke und insgesamt zwölf neue Bäume sowie elf Hochstammsträucher verbessern in Zukunft das Mikroklima. Drei Trinkhydranten werden für kühles Nass sorgen.

Als Weiterführung der Radachse Simmering wird in Richtung stadteinwärts am Rennweg ein baulich getrennter Zwei-Richtungs-Radweg bis zur Grasbergergasse errichtet und so eine Verbindung mit dem Radwegenetz des 3. Bezirks hergestellt. Zusätzlich wird entlang des Radwegs ein Grünstreifen errichtet, der mit sieben Bäumen bepflanzt wird. So kommen im 3. und im 11. Bezirk insgesamt fast eineinhalb Kilometer an hochwertiger Radinfrastruktur dazu.

Sichere Radwege zu Schulen in Penzing

Bei den aktuellen Radweg-Projekten geht es auch um eine bessere Anbindung von Schulstandorten. So wird in der Deutschordenstraße in Penzing ein Zwei-Richtungs-Radweg von der Linzer Straße bis zur Cossmanngasse gebaut. Dadurch wird der neue Bildungscampus „Anna und Alfred Wödl“ noch besser an das Radwegnetz angeschlossen.

Nachdem in der Deutschordenstraße zwischen Wiental und Cossmanngasse bereits 2023 ein gemischter Geh- und Radweg realisiert wurde, wird heuer im Abschnitt zwischen Cossmanngasse und Linzer Straße sowie auf der Linzer Straße weiter bis zur Lorenz-Weiß-Gasse ein baulich getrennter Radweg errichtet. Durch diesen Lückenschluss auf einer Länge von rund 500 Metern entstehen durchgehende Radverbindungen zum Wientalradweg, zur Auhofstraße in den 13. Bezirk sowie zur U-Bahn-Station „Ober St. Veit“.

Der Radweg in der Deutschordenstraße entsteht an der Ostseite der Straße zwischen Gehweg und Grünbereich. Zusätzlich werden im Parkstreifen dieser Straßenseite zehn Bäume gepflanzt. Drei weitere Bäume kommen in die querende Hanakgasse, einer auch in den Kreuzungsbereich mit der Linzer Straße. Hier wird der Kreuzungsbereich neu aufgeteilt und ein Geh- und Radweg an der Südseite der Linzer Straße bis zur Lorenz-Weiß-Gasse errichtet.

Quelle: Stadt Wien

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