vonRedaktion Salzburg
MAI 14, 2021
Zwischenbilanz einer nachhaltigen Erfolgsgeschichte
Als der Wiener Reparaturbon im September 2020 mit dem ersten Aktionszeitraum startete, wurde rasch klar, dass die Stadt Wien mit diesem Vorhaben genau den Puls der Zeit getroffen hatte. Mit dem Start des zweiten Aktionsraums am 1. März hat der Wiener Reparaturbon nun nahtlos an diese Erfolgsgeschichte des Vorjahres angeknüpft.
„Seit 1. März wurden bereits 18.500 Bons heruntergeladen. Das zeigt uns deutlich, dass das Interesse der Wienerinnen und Wiener am Reparieren nach wie vor überdurchschnittlich hoch ist“, freuen sich Bürgermeister Michael Ludwig und Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky. „Und mit über 180 Tonnen CO2 Einsparung haben alle, die den Wiener Reparaturbon eingelöst haben, einen tollen und wichtigen Beitrag zum Klimaschutz geleistet.“
Die Zahlen zum 2. Aktionszeitraum
Bis Ende April wurden von den teilnehmenden Reparaturbetrieben bereits rund 7.000 Bons zur Abrechnung eingebracht. Hiervon wurden 6.500 Bons für Reparaturen genutzt, 500 Bons entfallen auf Kostenvoranschläge ohne Reparatur. In 95% der Fälle konnten die defekten Gegenstände also erfolgreich repariert werden und haben so quasi eine zweite Chance erhalten. Das zeigt deutlich, dass die teilnehmenden Reparaturbetriebe auch die härtesten Nüsse knacken und fast alles wieder in Stand setzen können.
Insgesamt wurden seit 1. März 7.600 Gegenstände repariert (mit einem Bon können auch mehrere Gegenstände repariert werden), was einer CO2 Einsparung von gut 182 Tonnen entspricht.
Von den rund 7.600 reparierten Gegenständen entfallen ca. 64 % auf elektronische Geräte. Hiervon sind rund 2/3 Handys und Tablets. Die restlichen Reparaturen verteilt sich auf Fahrräder, Musikinstrumente, Textilreparaturen, Messerschleifarbeiten, etc.
Klimaschutz beginnt beim Einkauf!
Klimaschutz beginnt bereits bei der Anschaffung neuer Produkte. Billige Massenprodukte mit kurzer Lebensdauer scheinen auf den ersten Blick sehr verlockend. Doch sind diese dann kaputt, fällt schnell auf, dass der Griff zum vermeintlich teureren Produkt Vorteile gehabt hätte. Denn Ersatzteile für Billigprodukte sind oft gar nicht oder nur sehr schwer erhältlich, was sich wiederum auf den Reparaturpreis auswirkt.
Wer zu qualitativ hochwertigeren Produkten greift, kann diese länger verwenden und sollte das Produkt dann irgendwann einmal defekt sein, stehen die Chancen für eine erfolgreiche Reparatur sehr gut. Und die Frage, ob sich reparieren auszahlt, ist einfach zu beantworten: Für ein Möbelstück, das 20 Jahre hält, werden nur halb so viele Rohstoffe, Transporte, Energie, Verpackungen sowie Lager- und Verkaufsraum, usw. wie für zwei gleichartige Möbelstücke benötigt, von denen jedes nur zehn Jahre hält. Dafür ist es meistens nicht einmal doppelt so teuer. Das heißt gute Qualität, die lange hält, ist auf die Lebensdauer gerechnet meist billiger als weniger gute Qualität.
Karin Büchl-Krammerstätter, Leiterin der Wiener Umweltschutzabteilung appelliert: „Bitte nicht von Billigangeboten locken lassen. Verwenden wir Gegenstände länger, schonen wir damit wertvolle natürliche Ressourcen. Und mit jeder noch so kleinen Maßnahme, die jede und jeder einzelne von uns ergreift, leisten wir gemeinsam einen enorm wichtigen Beitrag zum Klimaschutz!“
Würde man die Lebensdauer aller Waschmaschinen, Notebooks, Staubsauger und Smartphones im EU-Raum um nur 1 einziges Jahr verlängern, könnten rund 4 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. Das wäre dieselbe Einsparung, die man erreichen würde, wenn ein Jahr lang plötzlich 2 Millionen Autos weniger auf den Straßen unterwegs wären.
Die Betriebe des Wiener Reparaturnetzwerks
Wiens Reparaturprofis reparieren fast alles. Auf Service und Qualität wird viel Wert gelegt. Ihr Arbeitsschwerpunkt liegt bei der Reparatur. Betriebe des Wiener Reparaturnetzwerks müssen verpflichtend diverse Kriterien erfüllen. Dazu gehören unter anderem, dass 50 % der Arbeitsplätze Reparaturplätze sind oder dass der Betrieb ein breites Markenspektrum (mindestens 3 Marken) repariert. Weiters garantieren Mitgliedsbetriebe die vollwertige Reparatur ohne Überschreitung des zuvor abgegebenen Kostenvoranschlags.
Nahmen zu Beginn des Wiener Reparaturbons noch 38 Reparaturbetriebe an der Förderaktion teil, sind es inzwischen 66 Betriebe an 72 Standorten, die den Wiener Reparaturbon annehmen. Und damit nicht genug! Vorbereitungen, weitere Betriebe aufzunehmen, laufen.
Details zum Wiener Reparaturbon: mein.wien.gv.at/wienerreparaturbon
Details zum Wiener Reparaturnetzwerk: https://www.reparaturnetzwerk.at/
Tipps zur Abfallvermeidung bietet die Stadt Wien - Umweltschutz unter https://bit.ly/3bsnrNZ
Quelle: Stadt Wien