vonOTS
MÄRZ 19, 2021
Wien (OTS) - Wiener Tafel Bilanz 2020: Ein in vielfacher Hinsicht besonderes Jahr wurde gemeistert: Rasche Reaktion auf die Covid-19 Pandemie, neue Sicherheits- und Hygienekonzepte, die permanente Aufrechterhaltung von Lebensmittelspenden für armutsbetroffene Menschen sowie die Übersiedlung und Eröffnung des Großen TafelHauses am Großmarkt Wien prägten das vergangene Jahr für die Wiener Tafel.
In diesem besonders fordernden Jahr gelang es der Wiener Tafel mit enormer Kraftanstrengung trotz eingeschränkter Möglichkeiten 566.685 Kilogramm genusstauglicher Lebensmittel vor dem Müll zu retten. Damit wurden im letzten Ausnahmejahr trotz aller Covid-19 Herausforderungen bei der Wiener Tafel und ihren Partnerorganisationen, den sozialen Einrichtungen, etwa 16.000 armutsbetroffene Personen in rund 90 Sozialeinrichtungen versorgt.
Dies war nur durch die schnelle Umsetzung neuer Sicherheits- und Hygienekonzepte, sowie durch die kontinuierliche Anpassung der Logistik- und Ehrenamtsstrukturen möglich. Trotz der begrenzten Möglichkeiten waren 285 ehrenamtliche Helfer*innen im letzten Jahr für die Wiener Tafel im Einsatz.
Die Zusammenarbeit mit den Partnerorganisationen konnte trotz des eingeschränkten persönlichen Austausches auch im letzten Jahr sehr gut aufrechterhalten werden. Eine Umfrage der Wiener Tafel hat gezeigt, dass die allgemeine Zufriedenheit der Zusammenarbeit seitens der Sozialeinrichtungen sogar noch weiter gesteigert werden konnte, sodass 97% mit den Leistungen der Wiener Tafel ,,sehr zufrieden‘‘ oder ,,zufrieden‘‘ waren. Auch in Hinblick auf Zufriedenheit mit Qualität, Quantität und Vielfalt der Waren konnte die Wiener Tafel ebenfalls um weitere 10% auf durchschnittlich ca. 90% zulegen.
Die Hilfeleistungen für armutsbetroffene Menschen sind vor allem in diesen Zeiten von großer Wichtigkeit, da die gesellschaftlichen Auswirkungen der Covid-19 Krise einen Anstieg der (Ernährungs-)Armut befürchten lassen. Expert*innen der Wirtschaftsuniversität gehen gar von einer Verdopplung der Personen aus, die auf Lebensmittelhilfe angewiesen sind. Auch Menschen aus der sogenannten ,,Mittelschicht‘‘ sind durch Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit zunehmend von Armut bedroht und nehmen Hilfsangebote in Anspruch.
Bereits im September 2020 konnten die europäischen Tafeln einen Anstieg des Bedarfs von bis zu 30% erkennen. Auch in Wien ist bei den von der Wiener Tafel versorgten sozialen Einrichtungen mittlerweile ein erster Bedarfsanstieg zu beobachten.
Auch bewusstseinsbildende Projekte konnten im vergangenen Jahr trotz aller Coronaeinschränkungen realisiert werden, wie etwa die in Zusammenarbeit mit der MA22-Umweltschutzabteilung entstandene Broschüre ,,Altes Brot mit neuem Sinn‘‘, die gute Tipps und schmackhafte Rezepte zur Verwertung von Altbrot und -gebäck vorstellt. Durch eine Kooperation mit dem Naturhistorischen Museum ist die Wiener Tafel - als Pionierin im Bereich Lebensmittelrettung - Teil der Ausstellung ,,Ablaufdatum. Wenn aus Lebensmitteln Müll wird.‘‘, die noch bis 5. September 2021 im NHM läuft.
Ein besonders freudiges Ereignis war die Eröffnung des Großen TafelHauses am Großmarkt Wien am 17. August 2020. Im Beisein von Bundesministerin Leonore Gewessler, Bürgermeister Michael Ludwig und Karin Büchl-Krammerstätter, Leiterin der MA22-Umweltschutzabteilung wurden die neuen Räumlichkeiten gebührend eingeweiht. Die Kühl- und Trockenlagerflächen am neuen Standort der Wiener Tafel werden im kommenden Jahr ausgebaut, um noch mehr Lebensmittel vor dem Müll retten zu können. Die Eröffnung des neuen Lagers ist im Juni 2021 geplant. Spenden zum Lagerausbau werden dankend entgegengenommen: https://www.wienertafel.at/spende/
Wiener Tafel – Jahresergebnisse 2020 im Überblick
Quelle: OTS