vonRedaktion Salzburg
JUNI 25, 2021
Nachdem die brütenden Turmfalken im Karl-Marx-Hof nun ein paar Tage nicht mehr gesehen worden sind, ist es nun traurige Gewissheit: Die Vögel haben ihre Brut aufgegeben. Am vergangenen Wochenende hat das Weibchen die Eier noch bebrütet und bewacht; danach hat sie den Brutplatz verlassen und ist nicht mehr zurückgekehrt.
„In der Natur kommt es leider immer wieder vor, dass die Brut aufgegeben wird und somit kein Nachwuchs aus den Eiern schlüpft“, sagt Ferdinand Schmeller, Turmfalkenexperte der Stadt Wien. Über die Gründe kann nur spekuliert werden: „Vielleicht ist dem Männchen etwas zugestoßen. Es ist ebenso möglich, dass die Vögel nach dem kalten, verregneten Mai und den hohen Temperaturen im Juni zu wenig Nahrung gefunden haben“, sagt Schmeller.
Die extremen Temperaturunterschiede zwischen Mai und Juni stellen die Turmfalken in Wien vor eine große Herausforderung. Einige Brutplätze in Wien sind erst gar nicht besetzt. Ähnlich ist die Situation für andere Vogelarten, wie den Mauersegler, der ebenfalls an Gebäuden und somit an Gemeindebauten brütet.
Auf schlechte Jahre folgen in der Regel wieder Bessere: „Wir müssen uns also hoffentlich nur ein Jahr gedulden, bis wir die Brut und Aufzucht der Jungen und deren erste Flugübungen miterleben dürfen“, so Schmeller.
Weitere Informationen über die Einzigartigkeit der Gebäudebrüter in Wien finden Sie im Interview mit Ferdinand Schmeller, Turmfalkenexperte der Stadt Wien, über den Wiener Wohnen Podcast: https://wienerwohnenpodcast.buzzsprout.com/
Quelle: Stadt Wien