vonRedaktion Salzburg
JUNI 21, 2023
Stadtchef Ludwig (SPÖ) setzt auf gelebte Sozialpartnerschaft und internationale Solidarität
Im Austria Center in Wien wurde heute, Dienstag, der Bundeskongress des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB) mit Reden von ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian, Esther Lynch, Generalsekretärin des Europäischen Gewerkschaftsbundes, Bürgermeister Michael Ludwig, Bundeskanzler Karl Nehammer und Bundespräsident Alexander Van der Bellen eröffnet. 367 Delegierte wählen morgen und am Donnerstag im Rahmen des 20. Bundeskongresses 2023 Präsident*in, Vizepräsident*innen und Vorstand des ÖGB und beschließen das politische Programm sowie die Statuten des ÖGB. Unter anderem stellt sich ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian erneut zur Wahl als Gewerkschaften-Chef.
In seiner Begrüßungsrede im Austria Center Vienna zum Auftakt des Kongresses meinte Wiens Bürgermeister Ludwig, dass es kein Zufall sei, dass der Bundeskongress in unmittelbarer Nähe zur UNO-City stattfindet: „Wien versteht sich als weltoffene, internationale Stadt, die über die eigenen Grenzen hinwegblickt und das Prinzip der internationalen Solidarität auch lebt.“ Denn die Herausforderungen würden weit über die nationalen Grenzen hinwegreichen, etwa im Bereich des Klimaschutzes.
Auch das „Formen an einem gemeinsamen Europa“, so dass es für alle Arbeitnehmer*innen, Pensionist*innen und Jugendlichen attraktiv ist, stellte Ludwig in den Mittelpunkt. „Ich denke, es gibt keine Alternative zur EU. Wenn wir die europäische Wirtschaft und unser Demokratiemodell sichern wollen, dann müssen wir gemeinsam mit den Gewerkschaften an Europa arbeiten“, forderte Ludwig.
Der Wiener Bürgermeister zeigte sich „stolz“ über die Tatsache, dass ÖGB-Chef Wolfgang Katzian vor wenigen Wochen mit 96 Prozent der Stimmen zum Präsidenten des Europäischen Gewerkschaftsdachverbandes gewählt wurde. Das zeige die große Bedeutung des ÖGB im internationalen Bereich. Gewerkschaften würden immer wieder zeigen, dass sie für ihre Mitglieder Forderungen durchsetzen können. Etwa bei der Diskussion um einen gesetzlichen Mindestlohn, in der Ludwig immer auf der Seite jener stand, die für kollektivvertragliche Mindestlöhne eingetreten seien.
Ludwig lobte die Sozialpartnerschaft, als effektives Instrument etwa in Lohn- und Gehaltsverhandlungen oder bei der Frage der Arbeitszeitverkürzung. „Ich bin der Meinung, 45 Jahre sind genug.“ Konkrete Maßnahmen verlangte Ludwig im Kampf gegen die Teuerung. Der ÖGB habe zurecht einen Energiepreisdeckel und einen Mietpreisdeckel verlangt – „leider sind die noch nicht umgesetzt worden“. Umgesetzt habe die EU Vorschriften zur Lohntransparenz, mit denen ein Schritt in Richtung Transparenz und Gerechtigkeit gemacht wurde - übrigens auf Initiative der Wienerin und Vizepräsidentin des EU-Parlaments Evelyn Regner, wie Ludwig betonte.
Ebenso gratulierte Wiens Bürgermeister Korinna Schumann, die vor zwei Monaten beim ÖGB-Bundesfrauenkongress mit mehr als 92 Prozent wiedergewählt wurde. „Korinna Schumann ist eine starke Stimme im Bundesrat – für die Frauen und für Wien“. Wien habe es mit dem kostenfreien Kindergarten und der kostenfreien Ganztagsschule – eine langjährige Forderung der Gewerkschaft – geschafft, dass der Start ins Bildungssystem gelingen kann. „All diese Maßnahmen sind mit ein Grund, dass in Wien die Lohnunterschiede am geringsten und die Teilzeitquote am niedrigsten ist. Die politischen Rahmenbedingungen können zu mehr Gerechtigkeit am Arbeitsmarkt oder zwischen Männer und Frauen führen – „diesen Weg sollten wir gemeinsam mit den Gewerkschaften fortsetzen“, so Bürgermeister Ludwig.
Quelle: Stadt Wien