Wien: Wiens Bürgermeister Ludwig und Stadträtin Kaup-Hasler zum Tod von Eva Kreisky

vonRedaktion Salzburg
AUGUST 16, 2024

Wien

„Der Tod von Eva Kreisky ist ein großer Verlust für die Wissenschaft, unsere Stadt und alle Menschen, die das Glück hatten, sie zu kennen“, sagte Bürgermeister Michael Ludwig heute, Freitag zum Ableben von Eva Kreisky wenige Wochen vor ihrem 80. Geburtstag. „Mit Kreisky verliert Wien eine Persönlichkeit, die für eine kritische Wissenschaft auf die Barrikaden stieg, sowie eine streitbare Kämpferin für eine demokratische Gesellschaft für Männer und Frauen“, so Ludwig weiter. „Sie war eine Pionierin der Frauenpolitik und eine der Ersten, die sich mit der Situation, vor allem der Frauen, auseinandergesetzt hat und deren Erfahrungen in den Mittelpunkt von Analysen und Erhebungen gestellt hat. Mein aufrichtiges Beileid gilt den Angehörigen“, so der Wiener Bürgermeister.

„Eva Kreisky gilt nicht nur als Mitbegründerin der feministisch politikwissenschaftlichen Forschung in diesem Land, sondern war über den theoretischen Diskurs hinaus auch aktiv in der Etablierung der Frauenbewegung der 1970er-Jahre involviert. In allen Bereichen, ob als Wissenschafterin oder aktiv im gesellschaftlichen Feld, hat sie progressive Arbeit zum Wohle der Frauen geleistet“, so Veronica Kaup-Hasler, Wiens Stadträtin für Kultur und Wissenschaft. „Wo stünde die Geschlechterforschung in der heimischen Politikwissenschaft heute, wenn Eva Kreisky den Geschlechterdiskurs nicht vorangetrieben und damit die Gender-Debatten im gesamten deutschsprachigen Raum stimuliert hätte? Sie hat Geschlecht als soziale und politische Kategorie in der Politikwissenschaft verankert und wird auch von zukünftigen Generationen als Pionierin verstanden werden“, betonte Kaup-Hasler. „Ich bedauere den Tod von Eva Kreisky zutiefst und drücke den Hinterbliebenen mein Mitgefühl aus.“

Zur Person

Eva Kreisky wurde am 8. September 1944 als Hannelore Eva Zgraja in Wien geboren, studierte Versicherungsmathematik und moderne Rechentechniken an der Technischen Hochschule Wien sowie Rechtswissenschaften an der Universität Wien. 1969 begann sie als Zweitstudium Politikwissenschaft an der Uni Wien. 1971 wurde Kreisky zum Doktor der Rechtswissenschaften an der Universität Wien promoviert, 1987 habilitierte sie sich für das Fach Politikwissenschaft. Nach einer Professur in Berlin war sie von 1993 bis zu ihrer Emeritierung 2012 als ordentliche Professorin am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien tätig, wobei sie das Institut auch neun Jahre lang leitete. Die Forschungsschwerpunkte der Schwiegertochter des ehemaligen Bundeskanzlers Bruno Kreisky lagen im Bereich politischer Theorie und Ideengeschichte, Staats- und Institutionentheorien, Parlamentarismus- und Demokratieforschung, der Politik der Geschlechterverhältnisse sowie der jüdischen politischen Geschichte und Antisemitismus in Österreich. (Schluss) red

Quelle: Stadt Wien

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