vonRedaktion Salzburg
JULI 20, 2022
Abfederung der Energiekrise und Teuerung standen im Mittelpunkt des Betriebsbesuches
Vor allem die hohen Energiepreise und die Inflation in ganz Europa stellen die Betriebe vor enorme Herausforderungen. Das trifft auch auf die Betriebe im Waldviertel zu. Bundesminister Martin Kocher und Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger sprachen dazu mit dem Geschäftsführer der Privatbrauerei Zwettl Karl Schwarz.
Geschäftsführer Schwarz betonte, dass die Privatbrauerei Zwettl mit ihren 133 Mitarbeitern 210.000 Hektoliter Bier und alkoholfreie Getränke pro Jahr herstellt und dabei die Bierproduktion eine besonders energieintensive Produktion ist und man mit deutlichen Kostensteigerungen konfrontiert sei.
Bundesminister Martin Kocher hob beim Betriebsbesuch das Entlastungspaket der Bundesregierung in der Höhe von insgesamt 28 Mrd. Euro hervor: „Die heimischen Unternehmen profitieren von den Maßnahmen im Ausmaß von rund einer Milliarde Euro. Darin enthalten sind die Strompreiskompensation, die Teuerungsprämie für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Höhe von bis zu 3.000 Euro und der Direktzuschuss für energieintensive Unternehmen.“ Und ergänzt: „Zusätzlich verschieben wir die CO2-Bepreisung, wir valorisieren die Sozialleistungen, senken die Lohnnebenkosten und werden die kalte Progression abschaffen. Damit haben wir ein umfassendes Paket auf den Weg gebracht, welches die Bevölkerung und auch die Betriebe spürbar entlasten wird.“
Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger betont dabei: „Die regionale Wirtschaft ist das Rückgrat unseres Wirtschaftsstandortes. Ich freue mich sehr, dass Martin Kocher in seiner neuen Funktion als Wirtschaftsminister gerade das Waldviertel für einen Antrittsbesuch in Niederösterreich ausgewählt hat. Die steigenden Energie-Kosten gepaart mit der hohen Inflation sind für unsere Betriebe die größte Herausforderung seit dem zweiten Weltkrieg. Wir müssen daher alles tun, um uns aus der Abhängigkeit vom russischen Gas zu befreien. Wichtig ist jetzt auch eine klare Information gegenüber den Betrieben, was ein allfälliger Gaslieferstopp und die Energielenkung für den jeweiligen Betrieb konkret bedeutet. Zudem gilt es jetzt alles zu unternehmen, damit die Bundeshilfen, wie der Direktzuschuss für energieintensive Unternehmen, rasch bei den Betrieben ankommen.
Wir sollten uns jetzt auch für den Fall vorbereiten, dass sich die unsichere Lage der Energie-Versorgung weiter verschärft, sodass weitere Schutzmaßnahmen für unsere Betriebe dann rasch einsetzbar sind.“
Geschäftsführer Karl Schwarz unterstrich: „Wir erleben aktuell einen noch nie dagewesenen, sprunghaften Anstieg der Kosten in nahezu allen Bereichen. Neben der hohen Energiekosten belasten uns auch jene für Logistik und Verpackung. Wir beschäftigen uns naturgemäß mit Alternativen zum Gas – kurzfristig können diese nicht umgesetzt werden. Mir ist bewusst, dass die Möglichkeiten der Regierung, hier helfend einzugreifen, begrenzt sind. Um Planungssicherheit zu haben, ist es für uns wichtig zu wissen, ob wir als Lebensmittelproduzent in einer bevorzugten Zuteilung von Energie berücksichtigt werden. Klarheit und Transparenz sind hier gefragt. Die Versorgungssicherheit mit Bier aus dem Hause Zwettler ist aber gewährleistet. Da wir seit langer Zeit enge Partnerschaften mit der regionalen Landwirtschaft leben, sind die für das Bierbrauen notwendigen Rohstoffe Hopfen und Braugerste gesichert – zumal die diesjährigen Ernten gut und ertragreich zu sein versprechen.“
Quelle: Land Niederösterreich