vonRedaktion International
SEPTEMBER 23, 2023
Landeshauptmann Doskozil und Landesrat Schneemann gratulierten Bevölkerung und Gemeindeverantwortlichen zum Jubiläum
750 Jahre sind verstrichen, seitdem Großpetersdorf erstmals in einer Urkunde erwähnt wurde. Aus einem kleinen Ort ist über die Jahrhunderte hinweg ein regionales Wirtschaftszentrum geworden, in dem auch ein großes soziales Herz schlägt. Das Jubiläum nahm die Gemeinde zum Anlass für ein großes Fest, zu dem sich auch Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und Landesrat Leonhard Schneemann als Gratulanten einstellten. „Das Burgenland hat sich im vergangenen Jahrhundert zu einer Modellregion entwickelt, aus der Großpetersdorf mit einer bedeutenden Zahl an Unternehmen, einer hervorragend ausgebauten medizinischen Versorgung und mit großem Know-how im Bereich der Pflege hervorsticht“, würdigte der Landeshauptmann die Anstrengungen der Bevölkerung und der Gemeindeverantwortlichen. Beim Großpetersdorfer Bürgermeister Harald Kahr bedankte sich der Landeshauptmann für die umfangreichen Tätigkeiten und Vorhaben seitens der Gemeinde. Harald Kahr blickte im Zuge der Feierlichkeiten in die Zukunft: „Heuer sind noch Straßenbezeichnungen für die Ortsteile geplant, der Spatenstich für ein neues Vereinsgebäude beim Sportplatz erfolgte bereits. Unter dem Thema "Projekt 2030" wurde ein Dorfentwicklungskonzept mit der Bevölkerung erarbeitet, wobei sehr gute Ideen von der Bevölkerung eingebracht wurden. Wir sind voller Tatendrang und werden sicherstellen, dass es sich bei uns weiterhin so gut leben lässt.“ Heute, Samstag, wurden die vergangenen 750 Jahre gefeiert - mit einem Ökumenischen Gottesdienst und dem anschließend von der Jugendmusikkapelle Großpetersdorf gestalteten Frühschoppen.
Tenor des Jubiläumsfestes: Großpetersdorf ist ein Ort mit hoher Lebensqualität und seit langem vorbildlich unterwegs – etwa im Bereich Pflege, Gesundheit oder auch bei der Ansiedlung von Industrie- und Wirtschafsbetrieben. Rund 200 Unternehmen sorgen für eine überdurchschnittlich hohe Zahl an Arbeitsplätzen. „Heute gibt es mehr als 1.700 Erwerbstätige in der Gemeinde, die in den verschiedensten Branchen – vom Café bis zum Industriebetrieb – Beschäftigung finden. Darunter sind auch große Unternehmen wie Hella Fahrzeugteile Austria mit 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern oder Aptiv Services Austria, die frühere Delphi Packard, mit Standorten in 45 Ländern“, hob Wirtschaftslandesrat Leonhard Schneemann hervor.
In einer Zeit des demographischen Wandels ist Pflege und Betreuung ein Schlüsselthema der Zukunft: „Seitens des Landes gehen wir neue Wege in der Pflege, einerseits mit unserem Anstellungsmodell für pflegende Angehörige, andererseits mit dem Pflegestützpunktmodell. Auch hier in Großpetersdorf wird ein Pflegestützpunkt kommen, mit dem für die Bürgerinnen und Bürger wohnortnahe und qualitativ hochwertige Pflege und Betreuung sichergestellt wird. Die Menschen können hier außerdem weiterhin auf die Dienste des Pflegekompetenzzentrums zurückgreifen und betreutes Wohnen in Anspruch nehmen,“ bekräftigte der Landesrat.
Im Bereich der Gesundheitsversorgung wirke man im Burgenland einer Zwei-Klassen-Medizin entgegen, während auf Bundesebene Stillstand herrsche, so Doskozil: „Durch eine Förderung für Ordinationen konnten wir bei uns im Burgenland dutzende Kassenärzte ansiedeln. Wir haben im Spitalsbereich ein Ärztepaket umgesetzt und konnten so rund 100 neue Ärzte gewinnen. Und wenn wir nun besonders auf Großpetersdorf schauen mit seiner Vielzahl an praktischen Ärzten, Fachärzten und vielen weiteren medizinischen Berufen – hier sieht man, wie bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung an der Basis aussieht.“
Die erste urkundliche Erwähnung Großpetersdorfs ist aus dem Jahr 1273 überliefert. 1539 findet sich der Ort als „Pettersdorf“ in einem Urbar. In den Jahren von 1850 bis 1854 war Großpetersdorf Bezirksvorort für 50 Gemeinden. Bis zum Ersten Weltkrieg erlebte der Ort einen wirtschaftlichen Aufschwung, der unter anderem in der Errichtung der ersten Straßenbeleuchtung 1909 seinen Ausdruck fand. Ab dem Jahr 1957 setzte eine Welle der Industrialisierung ein, die ein ursprünglich bäuerliches Dorf für einige Jahre sogar zur größten Industriegemeinde des Burgenlandes machte. Im Jahr 2000 zur Marktgemeinde erhoben, gehören zu Großpetersdorf heute die vier Ortsteile Kleinzicken, Kleinpetersdorf, Miedlingsdorf und Welgersdorf.
Zum Jubiläum werden im Ort an verschiedenen Plätzen auf Plakaten historische Fotos gezeigt, die von der Bevölkerung zur Verfügung gestellt wurden. Die Bilder sind auch auf der Gemeindehomepage zu sehen.
Quelle: Land Burgenland