vonRedaktion Salzburg
AUGUST 15, 2023
„Die Nachricht vom unerwarteten Tod Heidemarie Uhls, einer der ganz großen Instanzen in der österreichischen Gedenk- und Erinnerungskultur, hinterlässt mich tief bestürzt. Die auf die Zeit des Nationalismus fokussierte Zeithistorikerin war unerschütterlich in ihrem Eintreten gegen Antisemitismus, sie setzte mit differenziertem, sachlich-unaufgeregtem Blick entscheidende Forschungsimpulse für die Gedächtniskultur dieser Stadt und dieses Landes und prägte eine Generation von Jungwissenschaftler*innen. Ihr viel zu früher Tod hinterlässt in der Forschung eine klaffende Lücke“, so die Stadträtin für Kultur und Wissenschaft, Veronica Kaup-Hasler. „Ihr unermüdliches Engagement mündete etwa erst 2023 in den von ihr koordinierten, interdisziplinären Forschungsschwerpunkt zum Antisemitismus der Gegenwart an der Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW).“
„Tief beeindruckt war ich stets von der außergewöhnlichen sprachlichen Präzision und Verständlichkeit der Historikerin und Germanistin, die dem steten Bemühen geschuldet war, uns das bewusst zu machen, was nur zu gerne vergessen werden würde“, so Kaup-Hasler weiter. „Mein tief empfundenes Mitgefühl gilt ihrer Familie, ihren Freund*innen und wissenschaftlichen Mitstreiter*innen.“
Heidemarie Uhl forschte an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) und unterrichtete an den Universitäten in Wien und Graz. Für die Stadt Wien saß Heidemarie Uhl zuletzt im Beirat zur Errichtung von Gedenk- und Erinnerungszeichen; darüber hinaus war sie jüngst Teil der wissenschaftlichen Kommission im Wettbewerb zur permanenten Kontextualisierung des Lueger-Denkmals. 2018 wurde Heidemarie Uhl mit dem Goldenen Verdienstzeichen des Landes Wiens ausgezeichnet.
Quelle: Stadt Wien