Kärnten: Woche des Dialoges auf Augenhöhe

vonRedaktion Salzburg
OKTOBER 02, 2021

Foto: LPD Kärnten/Peter Just, Dietmar Wajand

LH Peter Kaiser eröffnet 31. Volksgruppenkongress – gesamte Woche im Zeichen des Dialoges, des gegenseitigen Austausches, des gemeinsamen Weges in die Zukunft – Kaiser: Identität gepaart mit Interregionalität und Internationalität prägen Gegenwart und Zukunft

Klagenfurt (LPD). Landeshauptmann Peter Kaiser konnte, heute, Freitag, den 31. Volksgruppenkongress im Klagenfurter Konzerthaus eröffnen, nachdem im Vorjahr die Veranstaltung coronabedingt ausfallen musste. Kaiser eröffnete den Kongress im Lichte einer ganzen Woche, die, im Vorfeld des 10. Oktober, geprägt war von Veranstaltungen, Podiumsdiskussionen und Sitzungen, die sich alle mit den Themen Volksgruppen, grenzüberschreitender Dialog und grenzüberschreitende Kooperationen, Mehrsprachigkeit und Vielfalt sowie Zukunft und nächste Generationen beschäftigten.

„Diese Woche war geprägt von Interregionalität, Internationalität, Geschichte, Gegenwart, Zukunft, Dialog und gegenseitigem Verständnis sowie einem gegenseitigen Austausch bis hin zu konkreten gemeinsamen Projekten, die über die Grenzen hinweg umgesetzt werden“, wies Kaiser hin.
Beginnend mit dem Bürgerdialog in Bad St. Leonhard im Beisein von EU-Abgeordneten Othmar Karas, der Tagung der Hermagoras zum Thema Volksgruppenrechte, über die Sitzung des gemeinsamen Komitees Kärnten-Slowenien unter dem Vorsitz von LH Kaiser und des heutigen Kongresses bis hin zur heutigen Verleihung des Europaeus für besondere Verdienste im Sinne des europäischen Gedankens mit EU-Kommissar Johannes Hahn, gilt diese intensive Woche des Dialoges in Kärnten laut Elisabeth Ellison-Kramer, Botschafterin Österreichs in Slowenien, „als Beispielgebend für einen vorbildlichen Austausch, als Vorbild für ganz Europa“.

Der Landeshauptmann eröffnete den Volksgruppenkongress auch mit einem Fazit über die letzten Jahre. „Am Anfang dieses Kongresses stand die slowenische Volksgruppe im Fokus, der Versuch, aufeinander zu zugehen. Daraus entwickelte sich der Kongress zu einem Raum, der gesamteuropäischen Fragen Platz gibt. Das heißt auch, dass im Umgang miteinander sehr viel verbessert werden konnte, dass in vielen Fragen ein gemeinsames Vorgehen erreicht werden konnte, wohl wissend, dass nach wie vor Verbesserungen auch atmosphärischer Natur geboten sind. Die Erfahrung, die wir in Kärnten auch im Zuge der Volksgruppenkongresse gesammelt haben, hat auch bereits in anderen Ländern geholfen, Barrieren zu überwinden“, so Kaiser. So könne der Landeshauptmann das Treffen des gemeinsamen Komitees Kärnten-Slowenien schon als „bilaterales Treffen“ bezeichnen.

Kaiser hob die Wichtigkeit des ständigen Dialoges hervor. „Es geht nicht darum, Widersprüche zu vermitteln, sondern es geht um eine gesellschaftliche Weiterentwicklung im Miteinander, auf Augenhöhe“, so Kaiser. Längst sei Politik im „eigenen Kirchturm überholt und steht in einem globalisierten Europa das Zusammengehörigkeitsgefühl im Vordergrund“. Gegenwart und Zukunft seien laut Kaiser von Gemeinsamkeit geprägt und seien in diesem Sinne Themen zu behandeln, die keine Grenzen kennen und nächste Generationen betreffen, wie beispielsweise der Klimaschutz.
Mit dem heurigen Volksgruppenkongress unter dem Titel "Die Rolle der Kultur in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit" werde laut Kaiser erneut belegt, dass Kultur weit über Grenzen hinaus vermittelt, dass Kultur Identität stärkt und diese gewahrt werden kann. Kaiser verwies damit auch auf einen prominenten Gast des Volksgruppenkongresses. Der Direktor des Wiener Burgtheaters, Martin Kušej beleuchtete in seinem Statement explizit die Rolle der Kultur in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.

Schon gestern, Donnerstagabend, sei laut Kaiser bereits kontroversiell diskutiert werden, im Rahmen der Lesung und des Podiumsgespräches „Die gute alte Zeit – Mythos und Realität“ im Vorfeld des Volksgruppenkongresses. Im Zuge dieser Auftaktveranstaltung las Martin Waltz, Bruder von Oscar-Gewinner Christoph Waltz, die Novelle „Die Büste des Kaisers“ von Joseph Roth. Literaturwissenschaftlerin Daniela Strigl und Schriftsteller Janko Ferk diskutierten vor Publikum mit LH Kaiser über das Thema „Die gute alte Zeit – Mythos und Realität“.

Dem diesjährigen Volksgruppenkongress wohnen ua Landesamtsdirektor Dieter Platzer, Landesamtdirektor-Stellvertreter Markus Matschek, Landtagspräsident Reinhart Rohr, der rumänischen Botschafter in Österreich, Emil Hurezeanu, Anton Novak, Generalkonsul Sloweniens in Kärnten, die Abgeordneten Ana Blatnik und Stefan Sandrieser bei. Der Europäische Volksgruppenkongress wird seit 1990 vom Volksgruppenbüro des Landes Kärnten organisiert und durchgeführt. Er zählt zu einer der renommiertesten Veranstaltungen des Landes Kärnten. „Das Ziel und unser Bestreben ist es, aktuelle europäische Volksgruppenthemen mit Fachbeiträgen nationaler und internationaler Referentinnen und Referenten zu beleuchten, immer mit dem klaren Ziel, den gemeinsame Weg hervorzuheben“, sagt Kaiser. Bis zum diesjährigen Kongress haben rund 450 nationale und internationale Expertinnen und Experten aus dem In- und Ausland vorgetragen.


Die Vortragenden des Kongresses sind:
• Mag. Martin Kušej, Die Rolle der Kultur in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit
• Tanja Prušnik Präsidentin des Künstlerhauses, Gesellschaft bildender Künstlerinnen und Künstler Österreichs, Wien
• Martina Kanzian Projektleiterin Mohorjeva/Hermagoras, Klagenfurt am Wörthersee,
• Andreas Wenninger Attaché für Wissenschaft und Bildung an der Österreichischen Botschaft in Kiew und Leiter des OeAD-Kooperationsbüros, Lemberg
• Prof. Stefan Karner, Historiker
• Valentin Sima Ass.-Prof. i. R., Slowenisches wissenschaftliches Institut (SZI) und Kärntner Kulturgremium/ Fachbeirat für Wissenschaft, Klagenfurt am Wörthersee
• Sandra Kocuvan Amt der Steiermärkischen Landesregierung, Abteilung 9 Kultur, Europa, Sport — Referat Beteiligungen und Kultur Interntional; Head of TCP Art and Culture of the Alps-AdriaticAlliance, Graz
• Erwin Josef ?igla Leiter der Deutschen Vortragsreihe Reschitza und Vorsitzender des Demokratischen Forums der Banater Berglanddeutschen, Reschitza


Quelle: Land Kärnten

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