vonRedaktion Salzburg
JULI 24, 2021
LR Gruber: Müssen bei Problemwölfen rascher eingreifen können – Auch Überarbeitung des Wolfsmanagementplans wird beraten
Klagenfurt (LPD). Bei der Konferenz der Agrarreferenten der Bundesländer, die heute, Freitag, in Wien stattgefunden hat, wurde neben den Beratungen zur gemeinsamen Agrarpolitik vor allem die Wolfsproblematik diskutiert. Denn wie Kärnten erleben derzeit mehrere Bundesländer einen massiven Anstieg von Wolfsrissen bei Weidetieren. „Wir brauchen hier in ganz Österreich eine einheitliche Vorgehensweise, damit wir schneller ans Ziel kommen, nämlich bei Problemwölfen rascher eingreifen zu können“, betont Kärntens Agrarlandesrat Martin Gruber.
Um Behördenverfahren zu beschleunigen, die einem Abschuss-Bescheid von Problemwölfen zwingend vorausgehen, soll in Zukunft bereits im Vorfeld festgelegt werden, ob Herdenschutzmaßnahmen in einem gewissen Gebiet überhaupt möglich, zumutbar und verhältnismäßig sind, und nicht erst im Anlassfall. Damit können sogenannte Weideschutzgebiete ausgewiesen werden und Alternativmaßnahmen zur Entnahme des Wolfs von vornherein ausgeschlossen werden. Eine Task-Force bestehend aus Fachexperten der jeweiligen Bundesländer wird daher die Parameter für die Ausweisung dieser Schutzgebiete erarbeiten, um ein gemeinsames Vorgehen sicherzustellen. Das wurde heute bei der Landesagrarreferentenkonferenz beschlossen.
Auch bei der Definition eines Problemwolfes wollen die Bundesländer Änderungen erreichen. Auf Initiative von Landesrat Gruber wird sich die Arbeitsgruppe auch mit dem Wolfsmanagementplan des Österreichzentrums Wolfs, Bär, Luchs auseinandersetzen. Behörden müssen sich bei der Prüfung, ob es sich um einen Problemwolf handelt, an den dort festgelegten Handlungsempfehlungen orientieren. „Es muss ein Umdenken geben bei diesen Vorgaben, ab wann ein Wolf als Problemwolf gilt, den man zum Abschuss freigeben kann“, so Gruber. Denn der Managementplan sieht derzeit keine Entnahme von Wölfen vor, wenn sich Weidetiere ungeschützt auf der Alm befinden und angegriffen werden. „Diese Auslegung steht im Widerspruch zur Realität unsere Almwirtschaft. Auch hier werden wir deshalb gemeinsam vorgehen“, so Gruber.
Quelle: Land Kärnten