vonRedaktion Salzburg
FEBRUAR 15, 2023
Bedienstete des Landeskriminalamtes Niederösterreich, Ermittlungsbereich Diebstahl, führten umfangreiche Erhebungen gegen eine bosnische/österreichische Tätergruppe, die im Verdacht steht, im Rahmen einer kriminellen Vereinigung, gewerbsmäßig Betrugshandlungen und auch Geldwäscherei in großem Umfang verübt zu haben.
In akribischer Ermittlungsarbeit konnten 21 Beschuldigte ausgeforscht werden.
Durch die Beschuldigten soll mit verschiedensten Firmen aus der Transportbranche (bis zu 10 Firmen gleichzeitig) ein eigener Betrugskreislauf geschaffen worden sein.
Die Büroräumlichkeiten der Tätergruppierung, von denen ausgehend die Tathandlungen gesteuert wurden, konnten in Vösendorf, Bezirk Mödling, und Wien erhoben werden.
Bei den Beschuldigten handelt es sich um 20 Männer und eine Frau im Alter zwischen 25 und 65 Jahren.
Die ausgeforschten Personen sind hauptsächlich Staatsangehörige aus Bosnien oder Österreich und größtenteils in Wien wohnhaft.
Bei den Einvernahmen durch die Ermittlerinnen und Ermittler des Landeskriminalamtes Niederösterreich zeigten sich die Beschuldigten teilweise geständig.
Nach Ende der intensiven Ermittlungstätigkeiten des Landeskriminalamtes Niederösterreich, Ermittlungsbereich Diebstahl, wurden der Staatsanwaltschaft Wien 423 Fakten – kriminelle Vereinigung, schwerer gewerbsmäßiger Betrug, Veruntreuung, Geldwäscherei – und 21 Beschuldigte angezeigt.
Einer der ausgeforschten Beschuldigten, ein 32-Jähriger aus Wien, wurde am 17. Oktober 2022 in 1210 Wien von den Kriminalisten des Landeskriminalamtes Niederösterreich festgenommen und über Anordnung der Staatsanwaltschaft Wien in die Justizanstalt Wien-Josefstadt eingeliefert.
Der Tatzeitraum erstreckt sich von Jänner 2020 bis 31. Jänner 2023.
Der durch die geklärten Straftaten entstandene Gesamtschaden beläuft sich auf etwa 3 Millionen Euro. Die geschädigten Firmen befinden sich im europäischen Raum.
Vorgehensweise der Tätergruppierung:
Die Tätergruppe vermittelte Frachtaufträge an diverse Firmen. Die Aufträge wurden von den Auftraggebern bezahlt, jedoch sollen die ausführenden Frächter von den Beschuldigten nicht für ihre Dienstleistung bezahlt worden sein.
Dadurch ergibt sich eine Schadenssumme von ca. 900.000 Euro.
Ab September 2020 sollen zusätzlich auch sogenannte Factoringunternehmen/-banken durch die Tätergruppierung geschädigt worden sein. Für eine Zwischenfinanzierung sollen Scheinrechnungen vorgelegt worden sein, um so von den Factoringunternehmen Bargeld betrügerisch herauszulocken.
Aus diesen Delikten ergibt sich ein Gesamtschaden von ca. 1.900.000 Euro.
Es konnte weiters ermittelt werden, dass mit den "Scheinfirmen" der Tätergruppierung sogenannte Warenbetrugshandlungen in großem Umfang begangen worden sein sollen. Die Beschuldigten sollen Waren aller Art, z.B. Lebensmittel, bestellt und nach Erhalt nicht bezahlt haben.
Durch diese Betrugshandlungen entstand ein Schaden von insgesamt ca. 200.000 Euro.
Quelle: LPD Niederösterreich