vonRedaktion Salzburg
FEBRUAR 05, 2022
Stadt appelliert Fütterungsverbot einzuhalten
Viele Menschen haben große Freude daran, Tiere in Parks und stadtnahen Gewässern zu füttern. Die vermeintliche Tierliebe zieht jedoch fatale Folgen mit sich und führt zu Mangelerscheinungen, Krankheiten und übermäßiger Vermehrung. Aus diesen Gründen ist das Füttern, genauso wie das Ausstreuen von Futter in der Umgebung von Wasserflächen oder auch auf öffentlichen Plätzen, Straßen sowie Parkanlagen, verboten. Auch wenn die meisten gute Absichten haben: ausgestreute Brotkrümel sind wie ,Junk-Food‘ für die Tiere. Das Füttern begünstigt darüber hinaus die Ausbreitung von Ungeziefer, insbesondere von Ratten.
Fütterung lockt Ratten
Angezogen werden die Nagetiere vor allem durch Müll oder Essensreste. Oft werden nicht sauber gereinigte Plastikverpackungen und Dosen bei den Sammelstellen abgegeben. Eine weitere Tatsache ist, dass immer wieder das Entsorgungsgut neben den Sammelbehältern platziert wird. „Wer Tauben und Wasservögel trotz Verbot füttert, füttert damit auch automatisch die Ratten. Denn wenn Essensreste rund um die Gewässer liegenbleiben, gibt man diesen Tieren ein zusätzliches Nahrungsangebot. Die steigende Rattenpopulation ist ohne externe Hilfe nicht mehr in den Griff zu bekommen“, erklärt Stefan Engele, Referatsleiter Grünanlagen – Pflege und Service.
Verlust des natürlichen Triebs
Das Füttern von Enten und anderen Wildtieren führt dazu, dass sie einerseits ihren natürlich Trieb, sich selbst Futter zu suchen, verlieren und sich andererseits stark vermehren. Vor allem Jungtiere brauchen artgerechtes Futter. So kann beispielsweise Brot bei Entenküken zu Wachstumsstörungen führen. Brotreste schaden darüber hinaus der Gesundheit von Wasservögeln, die sich natürlicherweise von Wasser- und Uferpflanzen sowie kleinen Tieren, wie Würmern oder Schnecken, ernähren. In weiterer Folge bringt dies auch das ökologische Gleichgewicht der Gewässer durcheinander, da nicht aufgenommes Futter, etwa in einem Teich, zu Boden sinkt, dort zu Fäulnis führt und wiederum Ratten anlocken kann.
Tauben verfügen ebenfalls über natürliche Verhaltensweisen, das ganze Jahr über genügend Nahrung zu finden. Dazu können die Vögel täglich mühelos bis zu 40 Kilometer zurücklegen. Da in der Stadt durch Fütterung das ganze Jahr über reichlich Nahrung vorhanden ist, unternimmt die Taube diese zeit- und energieaufwändigen Flüge nicht mehr und leidet dadurch an erheblichem Bewegungsmangel. Darüber hinaus führt die einseitige Ernährung mit Getreide zu Mangelerscheinungen und Krankheiten.AD
Quelle: Stadt Innsbruck