vonRedaktion Salzburg
NOVEMBER 21, 2023
Dokumentarfilm im „Das Kino“ präsentiert / Schutz für kostbaren Siedlungsraum
(LK) In Salzburg wurden seit 2002 265 Millionen Euro in Hochwasserschutzprojekte investiert. Der Weg zur Umsetzung ist oft ein steiniger, da zahlreiche Interessen unter einen Hut gebracht werden müssen. Ein neuer Dokumentarfilm, der auch von einem Buch begleitet ist, spannt den Bogen über die unermüdlichen Bemühungen aller Beteiligten für mehr Sicherheit vor der Naturgewalt Wasser.
Die Premiere von „PLATZ DA! Wie Salzburgs Flüsse sicherer und lebenswerter werden“, ein Film von Michael J. Mayr im Auftrag des Landes Salzburg, erfolgte heute im „Das Kino“ in der Landeshauptstadt.
Breit- statt Hochwasser
Der Dokumentarfilm und das dazugehörige Buch dokumentieren eindringlich die Unwetterereignisse, die vor zwanzig Jahren ein neues Zeitalter im Hochwasserschutz in Salzburg eingeläutet haben. Unter der Devise „Breitwasser statt Hochwasser“ wurden in der Folge zahlreiche Schutzbauten unter besonderer Berücksichtigung von Ökologisierungsmaßnahmen und Renaturierungen umgesetzt.
Schwaiger: „Maßnahmen für Mensch und Natur.“
„Wasser zieht die Menschen an und wir wollen neben der Sicherheit auch Plätze zum Verweilen schaffen, wo Familien mit ihren Kindern das Wasser wieder erleben können. Daher sind rund ein Viertel der eingesetzten Mittel in den letzten 20 Jahren in Aufweitungen und Maßnahmen, die den Menschen und Pflanzen sowie Tieren im und auf dem Wasser zugutekommen, geflossen“ so Landesrat Schwaiger, der ergänzt: „Das funktioniert aber nur mit Fachleuten, die für ihre Sache brennen und ich bin froh, dass wir die Baustellenmitarbeiter im Wasserbau verdoppeln konnten und damit Experten vor Ort haben, die mit ihrem Fachwissen und dem nötigen Gespür die Maßnahmen begleiten und umsetzen.“
Steigendes Bewusstsein
Landesrat Josef Schwaiger blickte nach der Premiere im Rahmen einer Podiumsdiskussion zurück: „Die Hochwasserereignisse der Jahre 2002 und 2005, mit deren Heftigkeit niemand gerechnet hat, haben alle Beteiligten dazu veranlasst, strategisch vorzugehen. Sie haben vor allem bei Grundbesitzern und Ortschefs das Bewusstsein für die Gefahren durch das Wasser geschaffen und so konnten wir seitdem zügig mit den Arbeiten für mehr Sicherheit voranschreiten.“
Loizl: „Emotionales Thema Hochwasserschutz.“
Robert Loizl vom Referat Wasserbau des Landes Salzburg betont: „Die Umsetzung von Hochwasserschutzprojekten ist für Betroffene eine sehr emotionale Angelegenheit, besonders, weil jede Maßnahme geeignete Flächen, in der Regel von privaten Grundeigentümern, braucht. Im Film wird unsere tägliche Arbeit der letzten beiden Jahrzehnte beleuchtet - wo sind wir gestanden, wo stehen wir jetzt und wohin geht die Reise – und zeigt, wie es letztlich doch gelang, Hochwasserschutz und Ökologie, aber auch Aufenthaltsqualität und Naherholung zu vereinen.“
265 Millionen für Sicherheit
In den zwanzig Jahren nach dem Hochwasserereignis 2002 wurden 250 Millionen Euro investiert - 185 Millionen vom Bund, 28 Millionen Euro vom Land Salzburg und 37 Millionen von Interessenten wie Gemeinden und Genossenschaften - um rund 50.000 Personen und 13.000 Objekte bestmöglich vor den Fluten zu schützen. „Mittlerweile sind es bereits 265 Millionen und für das nächste Jahr sind weitere 11 Millionen für Projekte veranschlagt“, so Schwaiger.
Schutz der Bevölkerung
Allein in den Hochwasserschutz im Oberpinzgau zwischen Krimml und Zell am See wurden bereits mehr als 60 Millionen Euro investiert. „Wir haben hier aber noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht. Der Klimawandel mit den damit verbundenen Starkregenereignissen sorgt dafür, dass wir Hochwasserschutz oft neu denken müssen. So wollen wir zum Beispiel mit naturnahen Retentionsbecken in den Tauerntälern zukünftig starken Hochwasserereignissen die Spitzen nehmen – das sind wir den Pinzgauerinnen und Pinzgauern schuldig und wir lassen sie und die Salzburgerinnen und Salzburger nicht allein“, so Schwaiger.
Rechtzeitiges Bauen schützt doppelt
„Immer wenn es gelingt, die Projekte umzusetzen, bevor etwas passiert, haben wir in Wirklichkeit doppelt geholfen und viel Leid verhindert“, betont Schwaiger. Für die Umsetzung von Schutzprojekten ist in der Regel die Zustimmung von Anrainern, Gemeinden, Bund und Land notwendig.
Quelle: Land Salzburg