Wien: Zwei Festnahmen nach Ermittlungen der "Rip-Deal Unit Vienna"

vonRedaktion Salzburg
DEZEMBER 17, 2023

Symbolbild
© Pressefoto Scharinger

Vorfallszeit: 14.08.2023 – 21.09.2023

Vorfallsort: 1., Seilergasse


Die sogenannte "Rip-Deal Unit" des Landeskriminalamts Wien, Außenstelle

Zentrum/Ost, Gruppe Goldnagl, führte in enger Zusammenarbeit mit der

Staatsanwaltschaft Wien, der belgischen Polizei sowie mit Unterstützung von EUROPOL, EUROJUST und dem Bundeskriminalamt Ermittlungen gegen eine Tätergruppierung, die sich mutmaßlich vorwiegend auf Betrugshandlungen mit Kryptowährungen spezialisiert hat.

Dabei ist es gelungen zwei mutmaßliche Betrüger im Alter von 31 (StA: Kroatien) und 35 Jahren (StA: unbekannt) auszuforschen und in Belgien festzunehmen.

Sie stehen im Verdacht vorgegeben zu haben, zahlungskräftige Investoren belgisch-israelischer Herkunft zu sein und in Projekte eines 55-jährigen österreichischen Immobilienentwicklers investieren zu wollen. Nach über Wochen dauernder vertrauensschaffender Korrespondenz und einem persönlichen Treffen in einem noblen Hotel in Brüssel sollen die Beschuldigten ihr Opfer dazu gebracht haben, ein Krypto-Wallet anzulegen und dort eine Provision für das anstehende Geschäft zu hinterlegen. Zwischenzeitlich sollen die mutmaßlichen Täter die Zugangsdaten ausgespäht, geändert und sich so Zugang zur Provision verschafft haben.

Die erbeutete Summer beträgt € 265.000,-. Ein Großteil konnte auf einem Konto auf den Seychellen lokalisiert und sichergestellt werden.

Die beiden Festgenommenen befinden sich in Auslieferungshaft.

Information: Es lässt sich ein Trend weg von regulären Rip-Deals, somit der betrügeri-schen oder räuberischen Erlangung von Bargeld, Edelmetallen oder Luxus-uhren, hin zu Krypto Rip-Deals erkennen. Mittlerweile stellen Krypto Rip-Deals nahezu zwei Drittel aller Rip-Deal Taten dar.

Prävention:

o Opfer eines klassischen oder Kryptowährungs Rip-Deals kann jeder sein – Private wie
Unternehmer.

o Seien Sie misstrauisch, wenn Geschäftspartner sie ins Ausland locken wollen.

o Nehmen Sie niemals größere Bargeld oder Edelmetallbestände zu Geschäftstreffen im
Ausland mit.

o Versuchen Sie Videokonferenzen mit möglichen Geschäftspartnern abzuhalten und seien Sie
misstrauisch, sollten diese durch die Geschäftspartner verwehrt werden.

o Seien Sie misstrauisch, wenn marktunübliche Provisionsforderungen gestellt werden wie ein
Bargeldtausch, ein Nebengeschäft bzgl. Goldmünzen/Goldbarren oder etwa auch
branchenunübliche Provisionsforderungen über Kryptowährungen.

o Geben Sie niemals Passwörter Ihrer Kryptowallets bekannt oder mobile Endgeräte, auf
welchem sich diese einsehbar oder abgespeichert befinden, aus den Händen.

Quelle: LPD Wien

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