vonRedaktion Salzburg
APRIL 02, 2025
Foto: Regionews / SG / Symbolbild
Bislang unbekannte Täter stehen im Verdacht, in zwei Fällen einen europäischen Biber (Castor fiber) getötet, enthauptet und den restlichen Kadaver anschließend im Biomüll entsorgt zu haben.
Faktum 1:
Am 17. Februar 2025, gegen 16:00 Uhr fand ein Mitarbeiter einer Kompostieranlage in St. Veit an der Gölsen, Bezirk Lilienfeld, einen enthaupteten Biber im zu verarbeitenden Biomüll. Er meldete den Fund an die Kontaktstelle des Landes Niederösterreich beim Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Naturschutz.
Der Kadaver wurde vom Wildtiermanagement des Landes NÖ, Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Naturschutz, (Meldemöglichkeit über Postfach Wildtierinfo wildtier@noel.gv.at bzw. Wildtierhotline 02742 9005 9100 telefonisch von Montag bis Freitag von 07:00 – 19:00 Uhr und Samstag von 07:00 – 14:00 Uhr) geborgen und an das Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie (FIWI) zur Obduktion übermittelt.
Am 13. März 2025 übermittelte das FIWI den Obduktionsbericht an das Amt der NÖ Landesregierung. Die Untersuchung ergab metalldichte Schatten im Bereich des abgetrennten Hals- und Schulterbereiches und es wurde ein Schusstrauma im Hals- und Schulterbereich diagnostiziert. Über die genaue Herkunft des in Biomülls enthaltenen Bibers konnte keine Aussage getroffen werden, da der Müll bereits länger gelagert und auch bereits mit einer Walze bearbeitet worden war.
Faktum 2:
Am 17. März 2025, gegen 14:15 Uhr wurde von einem Mitarbeiter einer Kompostieranlage in St. Veit an der Gölsen, Bezirk Lilienfeld, erneut ein enthaupteter Biber im abgeladenen Biomüll gefunden. Der Fund wurde erneut mittels Kontaktformular (https://www.noe.gv.at/noe/Naturschutz/Kontaktformular_Biber.pdf ) an das Amt der NÖ Landesregierung gemeldet und der Kadaver wiederum an das FIWI zur Untersuchung übermittelt. Das Wildtiermanagement NÖ setzte am 18. März 2025 das Landeskriminalamt NÖ, Ermittlungsbereich Umweltkriminalität, vom Sachverhalt in Kenntnis. Das Landeskriminalamt übernahm in weiterer Folge die Amtshandlung.
Der Mitarbeiter der Kompostieranlage gab an, in diesem Fall die Herkunft des Biomülls besser zuordnen zu können, da es sich lediglich um eine LKW-Fuhr handle. Der Müll stamme von Einfamilienhäusern aus dem südlichen Teil des Bezirks Lilienfeld (Gemeinden Mitterbach am Erlaufsee, Türnitz, Annaberg und St. Aegyd).
Bei der Tierart Biber (Castor fiber) handelt es sich um ein geschütztes Wildtier der Richtlinie 92/43/EWG des europäischen Rates vom 21.05.1992 (sogen. Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) sowie eine nach dem NÖ Naturschutzgesetz 2000 bzw. der NÖ Artenschutzverordnung gänzlich geschützte, freilebende Art.
Hinweise auf den oder die Täter, die auf Wunsch auch vertraulich behandelt werden, werden an das Landeskriminalamt Niederösterreich unter der Telefonnummer 059133–30-3333 erbeten.
Quelle: LPD Niederösterreich