Salzburg: „Bruckaschui“ feiert 2024 hundertjähriges Bestehen

vonRedaktion Salzburg
FEBRUAR 27, 2024

Foto: Land Salzburg/Neumayr/Hölzl

Bisher rund 6.250 Absolventen / Landwirtschaftliche Fachschule im ständigen Wandel

(LK) Das Jahr 2024 ist für die Landwirtschaftliche Fachschule (LFS) in Bruck an der Glocknerstraße ein ganz besonderes: Die Fachkräfteschmiede im Pinzgau blickt heuer bereits auf eine bewegte hundertjährige Geschichte zurück und sieht, nicht zuletzt durch zielgerichtete Investitionen, einer vielversprechenden Zukunft entgegen.

So wird im Jubiläumsjahr die neue Lern- und Schaumetzgerei fertiggestellt. Sie bietet – ganz im Sinne der gesamtheitlichen Denkweise der LFS - zudem eine moderne und zentrale Infrastruktur für bäuerliche Betriebe der Region. Auch die Gesamtrenovierung des alten Bauernhauses, an das die neue Metzgerei angebaut wurde, wird abgeschlossen. Dort wird unter anderem ein Verkaufsraum für regionale Produkte eingerichtet, zudem wird die Landesforstdirektion im Gebäude ihren neuen Sitz beziehen.

Schwaiger: „Multitalent im Pinzgau.“

Landesrat Josef Schwaiger betont zu Beginn des Jubiläumsjahres: „Die LFS Bruck kann auf eine lange Geschichte und viel Tradition zurückblicken. Sie hat es dabei aber immer verstanden, die Zeichen der Zeit zu erkennen und sich Entwicklungen anzupassen. In dieser Hinsicht ist es bezeichnend und in dieser Form einzigartig, dass die Schule mittlerweile auch sehr erfolgreich eine Pflegeausbildung in Kooperation mit dem Tauernklinikum anbietet. Das beweist einmal mehr, welch ‚Multitalente‘ unsere LFS sind.“

Schule mit regem Zuspruch

Aktuell besuchen 360 Schülerinnen und Schüler die LFS Bruck, 183 die Fachrichtung Landwirtschaft, 177 die Fachrichtung Betriebs- und Haushaltsmanagement unter der pädagogischen Leitung von Direktorin Ulrike Winding. Darüber hinaus besuchen rund 40 Erwachsene Ausbildungsangebote der LFS Bruck. Die Nachfrage ist ungebrochen hoch. Das Landes-Medienzentrum hat mit dem Direktor der LFS Bruck, Christian Dullnigg, über die letzten 100 Jahre gesprochen.

LMZ: Was waren aus Ihrer Sicht die wichtigsten Schritte in der Geschichte der LFS Bruck?

Dullnigg: Einerseits die Gründung, was logisch klingt, die man aber vor allem im Kontext der wirtschaftlich äußerst schwierigen Jahre nach dem ersten Weltkrieg betrachten muss. Die Herausforderung, zu dieser Zeit in landwirtschaftliche Bildung zu investieren, war enorm und wurde durch größere Bauern und einen Gutsbesitzer, Herrn Gildemeister, vorangetrieben, der damals für das Land finanzielle Garantien übernahm. In der Folge war der Start der Hauswirtschaftsschule für Mädchen Anfang der 50er-Jahre ein weiterer fundamentaler Schritt, wieder verbunden mit allen Schwierigkeiten der Nachkriegsjahre.

LMZ: Gab es sonst noch prägende Momente?

Dullnigg: Ja, der Strukturwandel in der Landwirtschaft Anfang der 70er-Jahre hat fast zu etwas wie einer Neugründung geführt, weil klar wurde, dass zur reinen landwirtschaftlichen auch eine zusätzliche Berufsausbildung nötig wurde. Ohne die damals errichteten Werkstätten, in denen die Schüler zum Beispiel auch zu Tischlern und Schlossern wurden, gäbe es die Schule wohl nicht mehr.

LMZ: 1924 liegt lange zurück. Gibt es Aufzeichnungen, wie viele Schülerinnen und Schüler seither die Schule erfolgreich absolviert haben?

Dulllnigg: „Zu Beginn war die Dokumentation natürlich nicht so lückenlos wie jetzt. Wir haben uns das anlässlich des Jubiläums jedoch genau angeschaut, auch mit Hilfe alter Klassenfotos und Jahrbücher, und sind so auf bisher rund 6.250 Absolventinnen und Absolventen gekommen. Das ist schon etwas Besonderes.“

LMZ: Auf was sind Sie als Direktor besonders stolz?

Dullnigg: „Dass wir uns als regionale Bildungsstätte etablieren haben können. Wir haben einen Imagewandel durchgemacht, uns einen Ruf erarbeitet und sind mittlerweile eine Institution in der Region. Die LFS Bruck bildet Fachkräfte für die Region aus, es geht bei weitem nicht mehr ‚nur‘ um Fachwissen für Kinder aus bäuerlichen Familien, die einmal den elterlichen Hof übernehmen werden. Unsere Aufgabe sehen wir aber sehr wohl weiterhin darin, die kleinstrukturierte bäuerliche Landwirtschaft aufrechterhalten. Und wir wollen das Bewusstsein schaffen, dass man mit einem eigenen bäuerlichen Betrieb ein Juwel sein eigen nennt.“

Quelle: Land Salzburg

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