vonRedaktion Salzburg
MAI 26, 2022
Feuerwehr-Einsätze können künftig noch effizienter abgewickelt werden. Führungskräfte, und in einer späteren Phase alle Einsatzfahrzeuge, sind mit Tablets ausgerüstet.
Einsätze werden in der Notrufzentrale der Berufsfeuerwehr Wien elektronisch im Einsatzleitsystem (ELS) erfasst. Je nach Einsatzart und Verfügbarkeit der jeweils notwendigen Fahrzeuge und Einsatzkräfte wird auf den Wachestützpunkten alarmiert.
Auf den Einsatz-Tablets werden alle vorhandenen und für die/ den, die/ den Einsatz leitenden Offizier:in relevanten Informationen in einfach erfassbarer Form unmittelbar nach dem Alarm angezeigt. Die Tablets sind über Mobilfunk an einen Server bei der MA 01 angebunden, über den in Echtzeit ergänzende Informationen übertragen werden können, wie beispielweise Adresskorrekturen oder Nachalarmierungen von Einsatzkräften.
Im Endausbau sollen alle digital vorhandenen Pläne von Objekten über das Tablet abrufbar sein, sodass sich die/der Offizier:in bereits bei der Anfahrt zur Einsatzstelle einen Überblick über die Gegebenheiten vor Ort verschaffen kann.
Bei Großeinsätzen ab Alarmstufe 2 rücken naturgemäß mehrere Einsatzfahrzeuge aus sowie mehrere Offizier:innen, die in unterschiedlichen Funktionen im Einsatz sind. Solche Einsätze sind im Regelfall in Abschnitte gegliedert. Über die Einsatz-Tablets können per Drag & Drop die vorhandenen Fahrzeuge samt Besatzungen den jeweiligen Abschnitten auf einer grafischen Oberfläche zugeordnet werden. Diese Informationen stehen auf allen, dem Einsatz zugeordneten Tablets sofort zur Verfügung.
Derzeit sind bereits 20 Tablets bei Führungskräften im Einsatz. Das System wird laufend mit digitalen Plänen befüllt und kleine Nachjustierungen vorgenommen. Bis 2023 sollen alle unmittelbar für Einsätze relevante Fahrzeuge mit insgesamt 150 Tablets ausgestattet werden.
Den Zuschlag für die App hat ein Berliner Software-Unternehmen erhalten, deren Mitarbeiter:innen hauptberuflich bzw. ehrenamtlich bei Feuerwehr und Rettungsorganisationen tätig sind. Aufgrund der Tatsache, dass die Software der App quasi "von Feuerwehrleuten für Feuerwehrleute" entwickelt wurde, zeichnet sich diese durch eine besonders nutzerfreundliche Bedienung aus - dies ist insofern wichtig, als sie die Benutzer:innen gerade auch in sehr zeitkritischen Notfallsituationen unterstützen soll. Die Software ist bereits bei der Berliner Feuerwehr in Verwendung. Die Gesamtkosten (Anschaffung Hardware, Software-Adaptierungen, Software-Lizenzen und laufender Betrieb) betragen von der ersten Auslieferung im Jahr 2021 bis Ende 2023 knapp 820.000 Euro.
Kurzinfo Berufsfeuerwehr Wien
Die Berufsfeuerwehr Wien wird jedes Jahr zu rund 36.000 Einsätzen alarmiert. Diese teilen sich zu ungefähr jeweils einem Drittel auf in Brandeinsätze, Verkehrsunfälle sowie in Mensch und Tierrettung und Schadstoffaustritte. Bei der Berufsfeuerwehr Wien sind rund 1.600 Einsatzmitarbeiter:innen beschäftigt.
Quelle: Stadt Wien