vonRedaktion Salzburg
JUNI 07, 2022
Corona-Krise zusätzliche Belastung für Familien
(LK) Sind Eltern psychisch krank, dann leiden auch ihre Kinder darunter. „PrEKidS“ hilft betroffenen Kindern und Jugendlichen sowie ihren Eltern und steht ihnen als Ansprechpartner zur Seite. Alle Fotos zum Download
„Salzburg ist mit dem Projekt und seinem Weg der stärkeren Vernetzung von Klinik und niedergelassenen Bereich Vorreiter in ganz Österreich. Kostenlos und in allen Bezirken im Bundesland wird so eine wichtige Arbeit geleistet. Wir möchten diese Kinder und alle betroffenen in ihrem Umfeld nicht alleine lassen“, sagt Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl anlässlich seines Besuches der „PrEKidS“- Regionalstelle in St. Johann im Pongau.
Vereinte Kräfte für die Kinder
Die Träger von „PrEKidS“ sind das Uniklinikum Salzburg, das Kardinal Schwarzenberg Klinikum, der Verein Pro Mente – für den Salzburger Zentralraum - und der Verein JoJo im „Innergebirg“. Die Österreichische Gesundheitskasse fördert das Projekt jährlich mit 340.000 Euro. „Es ist eines von mehreren Projekten, die aus Mitteln finanziert werden, die im Zuge der Fusionierung zur Österreichischen Gesundheitskasse in den allgemeinen Topf wanderten und nun zum Teil über Gesundheitsprojekte für die Salzburger Bevölkerung in unser Bundesland zurückfließen“, so Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl.
Corona-Krise zusätzliche Belastung
„Jedes sechste Kind in Salzburg ist betroffen. In einer Schulklasse von 25 Schülern sind vier Kinder und Jugendliche dabei, deren Eltern psychisch krank sind. Das Problem verschont keine gesellschaftliche Schicht, besonders aber jene nicht, die über kein großes familiäres Netzwerk verfügen“, sagt JoJo-Geschäftsführerin Heidemarie Eher und fügt an: „Alleine im letzten Jahr haben wir für den Pongau, Pinzgau und Lungau eine Steigerung der Fälle um rund ein Drittel bemerkt. Die Corona-Krise führte zu einer zusätzlichen Belastung für die Familien, die uns in der Betreuung fordert.“
Prävention von Beginn an
Bei Behandlung wegen einer psychischen Erkrankung wird bereits im Spital erhoben, ob der Patient Kinder hat. Auf diese Weise werden sie aktiv kontaktiert, da sie sonst aus eigener Initiative wohl keine Hilfe suchen würden. „Kinder von psychisch erkrankten Eltern haben ein doppelt so hohes Risiko, selber zu erkranken, daher ist dieses Angebot ganz besonders wichtig“, betont Christian Stöckl.
Niederschwellig und unbürokratisch
„PrEKidS“ bietet Einzel-, Eltern- und Familiengespräche an – kostenlos. „Wir stehen für einen niederschwelligen und wohnortnahen Zugang – rasch und unbürokratisch“, so Heidemarie Eher, die Geschäftsführerin von JoJo Salzburg.
Quelle: Land Salzburg