Burgenland: „Vorwärts Burgenland“ - Neues Instrument zur Stärkung der burgenländischen Wirtschaft

vonRedaktion Salzburg
FEBRUAR 02, 2021

Bildquelle: Bgld. Landesmedienservice

Bildquelle: Bgld. Landesmedienservice

Bildquelle: Bgld. Landesmedienservice

Bildquelle: Bgld. Landesmedienservice

Bildquelle: Bgld. Landesmedienservice

Bildquelle: Bgld. Landesmedienservice

LR Schneemann: „Sichern Arbeitsplätze im Burgenland ab und stellen heimischen Betrieben frisches Kapital zur Verfügung“

Das Land Burgenland hat auf Initiative von Wirtschaftslandesrat Leonhard Schneemann in Kooperation mit der Wirtschaftsagentur Burgenland ein neues eigenkapitalstärkendes Instrument für burgenländische Unternehmen ins Leben gerufen. Das Beteiligungsmodell "Vorwärts Burgenland" ermöglicht neue, temporäre Beteiligungsmodelle, um jene Unternehmen, die durch die Krise schwer belastet wurden, mit notwendigem Kapital auszustatten. Zielgruppe sind Klein- und Mittelunternehmen (Kapitalgesellschaften) mit Sitz im Burgenland. In Ausnahmefällen kann auch in Großunternehmen investiert werden. „Wir müssen und möchten mit dieser Maßnahme Arbeitsplätze im Burgenland absichern und den heimischen Betrieben frisches Kapital zur Verfügung stellen. Damit wird gewährleistet, dass unsere Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben und gut und sicher durch die Krise kommen und danach wieder voll durchstarten können. In der ersten Phase werden drei Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Wir werden unbürokratisch und schnell im Sinne der Burgenländischen Wirtschaft agieren“, sagt Schneemann. Nähere Informationen und die Möglichkeit zur Voranmeldung sind auf der Internetseite www.vorwaerts-burgenland.at zu finden. Das Beteiligungsmodell „Vorwärts Burgenland wird von der ATHENA Burgenland Beteiligungen AG verwaltet. Die Beteiligungshöhe beträgt, je nach Zielgruppe, zwischen 50.000 und 500.000 Euro.

Die COVID-Krise hat der österreichischen und natürlich auch der burgenländischen Wirtschaft einen massiven Schaden zugefügt. Es handelt sich um die wirtschaftlich folgenreichste Krise der Geschichte. Dennoch ist die Wirtschaft im Burgenland durch viele ergriffenen Maßnahmen besser als andere Bundesländer durch die Pandemie gekommen. Vor allem die Unterstützungspakete der Wirtschaftsagentur Burgenland haben hier wichtige Impulse geboten.

Die Hilfsprogramme des Bundes, vor allem die Haftungsprogramme für die Betriebe haben die Liquidität vieler Unternehmen zwar stabilisiert und aufrecht gehalten, dennoch haben sich durch diese Maßnahmen die Schuldenstände der Unternehmen stark erhöht und die Eigenkapitalquoten massiv belastet. Um die Wettbewerbsfähigkeit und das Wachstum der Burgenländischen Betriebe weiterhin aufrecht zu halten, besteht im Bereich der Eigenkapitalausstattung akuter Handlungsbedarf.

Zielgruppe der gegenständlichen Maßnahme sind burgenländische Unternehmen mit positiven Zukunftschancen, die aufgrund der Corona-Krise einen kurzfristigen Finanzmittelbedarf haben, der nur mit Überbrückungshilfen von Land und Bund kurzfristig abgedeckt werden konnte, die jedoch für die nachhaltige Unternehmensentwicklung Bedarf an der Verbesserung der Eigenkapitalausstattung haben.

Diese Stärkung der Eigenkapitalbasis ermöglicht es burgenländischen Unternehmen auch zusätzliches Fremdkapital aufzunehmen und die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Das Land Burgenland hilft mit gegenständlicher Maßnahme besonders effizient, weil die Hebelwirkung bei Eigenkapital besonders groß ist (1 Euro Eigenkapital kann bis zu 4 Euro Fremdkapital auslösen).

Burgenländischen kleine und mittlere Unternehmen (KMU) aus sämtlichen Branchen sollen mit Eigenkapital bzw. eigenkapitalähnlichen Mitteln („atypisch stille Beteiligungen“), deren nachhaltige Existenz aufgrund der aktuellen Corona-Krise gefährdet ist, unterstützt werden.

Viele Unternehmen sind nach der Phase der Überbrückung nicht in der Lage, im abgelaufenen sowie im aktuellen Geschäftsjahr entgangene Umsätze und Erträge aufholen zu können und sind in diesen – von der Corona-Krise geprägten – Geschäftsjahren im Zusammenhang mit der Bilanzerstellung vielfach mit Bedarf an eigenkapitalstärkenden Maßnahmen konfrontiert. Zur langfristigen Stabilisierung von burgenländischen Unternehmen (KMU) und der damit verbundenen Absicherung von Arbeitsplätzen ist daher als flankierende Maßnahme die Implementierung des Beteiligungsmodells „Vorwärts Burgenland“ geplant. Darüber hinaus soll durch die spezifische Ausgestaltung der gegenständlichen beihilfenfreien Maßnahme auch in Unternehmen investiert werden, die sich in Restrukturierungssituationen befinden, wobei hier oft bereits mit geringen Eigenkapital-Beträgen die Bilanzrelationen so geändert werden können, dass weiteres Kapital (Kredite, aws, Wirtschaftsagentur Burgenland, etc.) in das Unternehmen geholt werden kann.

Ausgestaltung der Maßnahme

Das Beteiligungsmodell „Vorwärts Burgenland“ wurde auf Initiative von LR Dr. Leonhard Schneemann und der Wirtschaftsagentur Burgenland ins Leben gerufen und wird von der ATHENA Burgenland Beteiligungen AG verwaltet, welche im Besitz der Wirtschaftsagentur steht. Durch die Anwendung des market-investor-principles – man agiert wie ein privater Investor – ist die gegenständliche Maßnahme beihilfefrei und muss daher nicht auf Förderungen der öffentlichen Hand angerechnet werden.

Die jeweiligen Finanzierungskonditionen sollen auf Basis eines standardisierten Rating-Prozesses ermittelt werden („aws-Rating-tool“). Es sollen Transaktionen mit einem Volumen von 50.000 bis zu 500.000 Euro realisiert werden.

In einem ersten Schritt stellt das Land Burgenland für die Implementierung von „Vorwärts Burgenland“ Kapital in der Höhe von 3 Millionen Euro zur Verfügung.

Finanzierungsinstrument

Zielgruppe sind Klein- und Mittelunternehmen (Kapitalgesellschaften) mit Sitz im Burgenland. In Ausnahmefällen kann auch in Großunternehmen investiert werden.

Zur Wahrung der Eigenkapitalqualität beträgt die Laufzeit der nachrangigen Finanzierungen bis zu 10 Jahre (endfällige Tilgung) und die Verzinsung wird neben einem fixen Basiszinssatz auch eine erfolgsabhängige Komponente umfassen. Die Beteiligungshöhe beträgt je nach Zielgruppe zwischen 50.000 und 500.000 Euro. Die Vertragsgestaltung erfolgt weitgehend standardisiert. ATHENA Burgenland wird Zielunternehmen zusätzlich im Bereich der strategischen Entwicklung und im Finanzbereich beratend unterstützen. Es sind keine Sicherheiten seitens der Zielunternehmen bereitzustellen.

„Wir wurden im September 2020 von der burgenländischen Landesregierung beauftragt, die Effizienz der burgenländischen Wirtschaftsförderung zu steigern. Ein wesentlicher Geschäftsbereich dazu umfasst die Bereitstellung von Risikokapital, dem tragen wir Rechnung. Es wurde eine eigene Website www.vorwaerts-burgenland.at eingerichtet wo Burgenländische Unternehmen entsprechende Anträge an das Fond Management richten können. Nach erfolgter Kontaktaufnahme und Zurverfügungstellung von entsprechenden Unternehmensdaten wird das Geschäftsmodell analysiert. Nach positiver Entscheidung durch den Aufsichtsrat kommt es zur Vertragsgestaltung und zur Umsetzung der Finanzierung. Bei entsprechender Informationsqualität kann dieser Prozess innerhalb von zwei bis drei Monaten realisiert werden“, erklären die Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Harald Zagiczek und Michael Gerbavsits.

Nähere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung sind auf der Internetseite www.vorwaerts-burgenland.at zu finden.

Quelle: Land Burgenland

Mehr Nachrichten aus

Burgenland