vonRedaktion Salzburg
FEBRUAR 11, 2021
Die Wienbibliothek im Rathaus hat mit Inhalten ihrer aktuellen Ausstellung „Wien wird Bundesland“ die Online-Enzyklopädie „Wien Geschichte Wiki“ um zentrale Aspekte der Stadtgeschichte erweitert. Die historische Wissensplattform, die als Gemeinschaftsprojekt mit dem Wiener Stadt- und Landesarchiv betrieben wird, fasst derzeit insgesamt über 47.000 Beiträge – davon über 16.000 zu Persönlichkeiten der Stadt – und 12.000 Bilder und verzeichnet allein im vergangenen Jahr rund 3,1 Millionen Webzugriffe.
„Die für ‚Wien Geschichte Wiki‘ verwendeten Quellen zeugen von den außerordentlichen Sammlungen der Wienbibliothek im Rathaus und des Wiener Stadt- und Landesarchivs“, zeigt sich Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler erfreut. „Wien Geschichte Wiki wird laufend erweitert und ist eine von vielen gelungenen Anwendungen, die auf Vernetzung und Kollaboration basieren. Diese in Form einer digitalen Enzyklopädie für alle zugänglich zu machen, ist ein großes kulturpolitisches Anliegen von mir.“
„Wir sehen uns als maßgebliche analoge, aber auch zunehmend digitale Sammlung des Gedächtnisses dieser Stadt“, betont Wienbibliothek-Direktorin Anita Eichinger. „Eine zentrale Aufgabe besteht darin, unsere umfangreichen Bestände für Wissenschaftler*innen aus aller Welt zugänglich zu machen. Alle Wiener*innen wiederum können in unseren digitalen Sammlungen, aber auch mit dem ‚Wien Geschichte Wiki‘ Einblicke in ihr unmittelbares Lebensumfeld erhalten.“
Im „Wien Geschichte Wiki“ kann man u. a. mehr über historische Persönlichkeiten der Stadt erfahren, Hintergrundinformationen zu Ereignissen oder Begriffe mit Wien-Bezug nachlesen. Und auch Materialien aus den Sammlungen und Inhalte aller Ausstellungen der Wienbibliothek im Rathaus fließen in die Online-Enzyklopädie ein. Anlässlich von Jubiläen oder anderen aktuellen Themen werden darüber hinaus redaktionelle Themenschwerpunkte gesetzt.
Ausstellungen enzyklopädisch präsentiert
Ab sofort präsentiert ein Themenschwerpunkt von „Wien Geschichte Wiki“ Inhalte der aktuellen Ausstellung „Wien wird Bundesland“, die zum Jubiläum des 100-jährigen Bestehens des Bundeslandes Wien und der Wiener Stadtverfassung stattfindet. Auch hier werden Vorgeschichte, Hintergründe und Auswirkungen der Entwicklung Wiens zum eigenständigen Bundesland sowie Einblicke in den Trennungsprozess vermittelt. Dabei stehen die entscheidenden Protagonisten, ihre biografischen Details und Informationen zu ihrer Rolle im Zuge dieses historischen Prozesses sowie damit verbundene Begriffe, Bauwerke und Organisationen im Zentrum. Zusammen spiegeln sie das gesellschaftliche Klima der Zeit anschaulich wider und verdeutlichen die weitreichenden Konsequenzen dieser Trennung.
Die Inhalte zahlreicher Forschungsaktivitäten der Vergangenheit sind bereits in die Wissensplattform „Wien Geschichte Wiki“ eingeflossen, u. a. zum Wettbewerb zum Bau der Wiener Ringstraße, zur Wiener Küche oder zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus im städtischen Dienst. Für 2021 geplante Themenschwerpunkte betreffen die Wiener Popgeschichte, Wiener Verlage in der Zwischenkriegszeit oder Adolf Loos und sein Umfeld.
Begegnungen mit historischen Persönlichkeiten
Derzeit sind 16.153 historischen Persönlichkeiten mit einem Bezug zur Stadt Wien, die zum Teil auch mit Nachlässen in den Sammlungen der Wienbibliothek im Rathaus vertreten sind, umfangreiche Beiträge auf „Wien Geschichte Wiki“ gewidmet, u. a. H.C. Artmann, Rosa Mayreder, Jeannie Ebner, Max Reinhardt oder Heinz Conrads.
Aber auch Zeitgenoss*innen aus den unterschiedlichsten Bereichen sind vertreten, u. a. die Schriftstellerin Elfriede Jelinek, Schauspieler*innen wie Dolores Schmidinger oder Klaus Rott („Karli“ aus „Ein echter Wiener geht nicht unter“), die Entertainerin Martha Butbul („Jazz Gitti“), der Architekt Laurids Ortner, der Soziologe Roland Girtler, Tanzlehrer und „Benimm-Papst“ Thomas Schäfer-Elmayer oder die Fotografin Elfie Semotan.
Ein weiterer Themenschwerpunkt informiert über Politikerinnen in der Ersten Republik, die ab 1918 zuerst im Gemeinderat der Stadt und ab 1923 im Wiener Landtag vertreten waren. Der Themenschwerpunkt „Sportfunktionär*innen im jüdischen Kontext (1918–1938)“ widmet sich Juden und Jüdinnen, die in diesem Zeitraum das sportliche Geschehen der Stadt prägten und die vielfach in den modernen, urbanen Sportarten wie Fußball tätig waren.
HINWEIS:
Begleitveranstaltung zur Ausstellung
„Wien wird Bundesland“
Politische Karikaturen einst und jetzt. Zwischen Meinungsfreiheit und Selbstzensur
Donnerstag, 18. Februar, 18.30 Uhr
Live-Stream aus der Wienbibliothek im Rathaus
Mehr Informationen:
www.geschichtewiki.wien.gv.at
www.digital.wienbibliothek.at
www.wienbibliothek.at
Quelle: Stadt Wien