„Buchpräsentation „Notfallpädagogik“– Erste-Hilfe-Training für Lehrerinnen und Lehrer


Die Legende vom beneidenswerten „Halbtagsjob Lehrer“
Linz. Die Wertschätzung gegenüber Lehrern und Lehrerinnen ist zurzeit nicht gerade prickelnd. Eine Springflut von Beiträgen kündet vom kollektiven Erschöpfungszustand der Lehrerschaft. Renitente Schüler, flankiert von streitbaren Eltern, mediale Schelte nebst immerwährender Häme ob der langen Ferien – die Lehrerschaft fühlt sich von allen Seiten in die Zange genommen. Rituelles Wehklagen der Lehrerschaft? Oder doch ein undifferenziertes Einschlagen auf einen Berufsstand?
Während sich die Legende um den beneidenswerten Halbtagsjob hartnäckig hält, sieht die Realität an Schulen anders aus. Die Arbeitsbedingungen für Lehrer/innen haben sich geändert. So sind Pädagogen heutzutage mehr als nur Lehrer: Häufig sind sie auch Sozialarbeiter und Zielscheibe von Aggressionen.
Es gibt – allen Unkenrufen zum Trotz – viele Lehrer/innen, die klar und zielgerichtet sind, eine Menge Berufserfahrung aufweisen und in schwierigen Situationen – auch außerhalb der Unterrichtszeit – viel Zeit und Kraft für ihre Schüler aufwenden. Dennoch klappen viele Maßnahmen, die über Jahre funktioniert haben, heute nicht mehr in diesem Ausmaß.
Worüber oft wenig nachgedacht wird, ist die Tatsache, dass noch immer von Kindern und Jugendlichen ausgegangen wird, die stabil und beziehungsfähig sind. In den letzten Jahren mehren sich jedoch Berichte über Jugendliche, welche diese Beziehungsfähigkeit scheinbar verloren haben. So scheint es ihnen beispielsweise egal zu sein, ob man sie gerecht bzw. ungerecht behandelt. Alles ist „eh egal“. Immer häufiger kommt es zu Eskalationen in Klassenzimmern, die auch von sehr kompetenten Lehrpersonen kaum mehr bewältigt werden können. Lehrer sind jedoch bei auftretenden Schwierigkeiten die Ersten vor Ort, die reagieren können.
Die Hilferufe von Lehrerkräften müssen ernst genommen werden – „Notfallpädagogik“ gibt Antworten darauf. Anhand von Fallbeispielen, die von Lehrern, Horterziehern und Eltern tatsächlich erlebt wurden, werden mögliche Handlungsstrategien durchgespielt.
„Wer gelernt und geübt hat, was im Notfall zu tun ist, hat weniger Angst, aber auch das beruhigende Gefühl, etwas bewirken zu können“, meint die Autorin Maria-Valerie Stagel MSc. Psychotherapeutin im psychosozialen Rehabilitationszentrum Sonnenpark der „pro mente Reha“ in Bad Hall, Familientherapeutin, Seminarleiterin.
Das Buch: „Notfallpädagogik“ von Maria-Valerie Stagel, 1. Auflage 2014, Format: 17 x 24 cm, ISBN 978-3-99033-265-8, Euro 14,90, Trauner Verlag und Buchservice GmbH.
www.trauner.at
Quelle: REGIONEWS Presse-Artikel
Über den Autor

Elfriede Leibetseder, Pressekonsulentin
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