Vorarlberg: „Natura 2000“ – grenzübergreifender Naturschutz feiert 30-jähriges Jubiläum

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Bildunterschrift: Schwarze Knopfaugen und ein dicht behaarter Schwanz sind die Kennzeichen der Haselmaus::
Bildrechte: Naturschutzverein Rheindelta
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Bildunterschrift: Mit Hilfe von Niströhren kann das Vorkommen der Haselmaus nachgewiesen werden::
Bildrechte: Naturschutzverein Rheindelta
22 Mai 06:00 2022 von Redaktion Salzburg Print This Article

LR Zadra: Europäisches Schutzgebietsnetzwerk ist einzigartig und von größte Bedeutung

Bregenz (VLK) – Vor 30 Jahren, am 21. Mai 1992, wurde mit der Fauna-Flora-Habitatrichtlinie (FFH-Richtlinie) der Grundstein für das europaweite Schutzgebietsnetzwerk „Natura 2000“ gelegt. Seither stehen bedrohte Lebensräume, Tier- und Pflanzenarten in der gesamten Europäischen Union unter Schutz. „Das europäische Schutzgebietsnetzwerk ist einzigartig und für uns alle von größter Bedeutung für den Erhalt der Biodiversität“, hält Landesrat Daniel Zadra fest.

„Das Vorarlberger Regionsmanagement leistet gemeinsam mit den GebietsbetreuerInnen seit Jahren eine professionelle Betreuung unserer Naturschätze und dafür gebührt ihnen großer Dank.“ Das Regionsmanagement der Europaschutzgebiete in Vorarlberg würdigt das Jubiläum mit einem eigenen Monitoringprojekt für eine bisher im Land wenig dokumentierte Säugetierart – die Haselmaus.

„Das Natura 2000- Schutzgebietsnetzwerk wirkt länderübergreifend und ist das größte seiner Art weltweit“, betont Zadra. „Es ist ein Rettungsnetz für die bedrohte biologische Diversität“. So sind über 200 Lebensraumtypen und 2.000 unterschiedliche Tier- und Pflanzenarten Schutzgut nach der FFH-Richtlinie. Eine davon ist die 4-9 cm große Haselmaus, Muscardinus avellanarius, die streng genommen gar keine Maus ist. Als kleinster Vertreter der europäischen Bilche zählt sie zu den sieben heimischen Nagetierarten, die laut FFH-Richtlinie einen besonderen Schutz genießen. In Vorarlberg ist allerdings wenig über die Art bekannt, was wohl auf ihre versteckte Lebensweise zurückzuführen ist.

„Nach unseren ersten Erhebungen im Jahr 2015 möchten wir uns anlässlich des 30-jährigen Natura 2000-Jubiläums erneut der Haselmaus widmen“, erläutert Walter Niederer, Natura 2000-Regionsmanager für die Region Bodensee. Vom Klostertal bis zum Bodensee soll hierzu in ausgewählten Europaschutzgebieten mit Hilfe von Niströhren gezielt Ausschau nach der Haselmaus gehalten werden.

Nachtaktiver Kletterkünstler

Von Frühjahr bis Sommer ist die dämmerungs- und nachtaktive Haselmaus vornehmlich auf Sträuchern unterwegs, wo sie sich von Knospen, Beeren und eben auch Nüssen wie der Haselnuss ernährt. Entsprechend wichtig für das Vorkommen der Haselmaus ist ein reichhaltiges Nahrungsangebot, das sie im Bereich von lichten und unterwuchsreichen Waldrändern, Feldgehölzen und Hecken findet. „Durch den Rückgang dieser wichtigen Strukturen in unserer Kulturlandschaft haben es die Haselmaus, aber auch andere Tierarten, zunehmend schwer, geeignete Lebensräume zu finden“, so Niederer. „Monitoring-Projekte helfen uns dabei, mehr über das Vorkommen dieser bedrohten Arten zu erfahren und allfällige Naturschutzmaßnahmen gezielt umsetzen zu können.“

Regionsmanagement Europaschutzgebiete

Rund 18 Prozent der Landesfläche der EU stehen in Form der Natura 2000-Gebiete unter Schutz. Mit 39 Europaschutzgebieten leistet auch das Bundesland Vorarlberg einen wichtigen Beitrag zum europaweiten Schutzgebietsnetzwerk „Natura 2000“. Für die Betreuung der Schutzgebiete ist als Teil der Abteilung Umwelt- und Klimaschutz das Regionsmanagement Europaschutzgebiete verantwortlich, das gemeinsam mit den GebietsbetreuerInnen vor Ort zahlreiche Naturschutzprojekte umsetzt und begleitet.

Weitere Informationen zu Natura 2000 in Vorarlberg sind unter https://naturvielfalt.at/schutzgebiete/europaschutzgebiete/ abrufbar.


Quelle: Land Vorarlberg



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