Niederösterreich: „Wirtschaft und Arbeit im Dialog“ setzt auf digitale Bildungsdrehscheibe im Haus der Digitalisierung

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„Wirtschaft und Arbeit im Dialog“ mit Experte Peter Parycek, WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker, AMS-Geschäftsführer Sven Hergovich, Landesrat Jochen Danninger, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Landesart Martin Eichtinger, IVNÖ-Präsident Thomas Salzer und AKNÖ-Präsident Markus Wieser.
Foto: © NLK Pfeiffer
06 Mai 05:00 2021 von Redaktion Salzburg Print This Article

LH Mikl-Leitner: „Aus- und Weiterbildung bleiben auch nach der Corona-Krise ein zentrales Thema für die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt in Niederösterreich“

Um die Auswirkungen der Corona-Krise auf die niederösterreichische Wirtschaft und die heimischen Arbeitnehmer bestmöglich abzufedern, trafen sich Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger und Arbeitsmarktlandesrat Martin Eichtinger, Wirtschaftskammer Niederösterreich-Präsident Wolfgang Ecker, Arbeiterkammer Niederösterreich-Präsident Markus Wieser, Industriellenvereinigung Niederösterreich-Präsident Thomas Salzer und Arbeitsmarktservice Niederösterreich-Geschäftsführer Sven Hergovich zum traditionellen Gipfel „Wirtschaft & Arbeit im Dialog“. Als Experte mit dabei war auch Peter Parycek, Leiter eines Lehrgangs an der Donau-Universität Krems und seit 2018 auch Vertreter im Digitalrat von Kanzlerin Angela Merkel in Deutschland.

Der Gipfel markiert den Startpunkt einer neuen digitalen Bildungsdrehscheibe im virtuellen Haus der Digitalisierung. Sie wird erstmalig alle rund 270 relevanten Qualifizierungsangebote, die es in Niederösterreich im Bereich Digitalisierung gibt, bündeln. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner betonte: „Die Corona-Pandemie hat die Entwicklungen im Bereich der Digitalisierung massiv beschleunigt. Mit unserer digitalen Bildungsdrehschreibe wollen wir Unternehmern und Arbeitnehmern nicht nur einen besseren Überblick geben, welche Weiterbildungsangebote es in diesem Bereich gibt. Wir wollen mit den Angeboten von Land und Sozialpartner aber auch eine bessere Orientierung geben, wie digitale Kompetenzen erworben und im jeweiligen Betrieb eingesetzt werden können.“Wirtschafts- und Digitalisierungslandesrat Jochen Danninger betont:„Die Corona-Krise hat den digitalen Wandel in den Unternehmen extrem beschleunigt. Digitale Prozesse und Kommunikation, Home-Office, Online-Shops, und Co. haben einen Boom erlebt. Mehr als 1.000 Betriebe haben wir mit der Förderung Digi4Wirtschaft in den letzten Monaten mit 20 Millionen Euro an Förderungen unterstützt. Dies wird Investitionen von 50 Millionen Euro auslösen. Die Investitionen sind aber nur dann sinnvoll, wenn sie von den Mitarbeitern auch angewendet werden können. Jetzt geht es darum, in Niederösterreich zielgerichtete Qualifizierungsmaßnahmen anzubieten. Wir bündeln diese auf der Webseite www.virtuelleshaus.at“

„Wie der digitale Wandel ist auch die Kompetenzorientierung ein neues Thema in der Lebens- und Arbeitswelt der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher. Nur wenn es uns gelingt beide Aspekte als neue Prämisse in der Ausgestaltung, Vermittlung und Entscheidungen betreffend die Arbeit zu etablieren, schaffen wir gemeinsam den Schritt in die neue Arbeitswelt. Diesen Weg haben wir bereits mit der Arbeitsmarktstrategie vorgezeichnet. Nach der Etablierung von Förderungen für die digitale Weiterbildung und dem NÖ Kompetenzkompass wollen wir bis in den Herbst eine digitale Kompetenzplattform aufbauen. Diese soll Service und Hilfestellung bei der Feststellung und Entwicklung der eigenen Kompetenzen bieten“, so Arbeitsmarktlandesrat Martin Eichtinger.

„Um den Aufschwung nach der Corona-Pandemie erfolgreich zu meistern, ist für die niederösterreichischen Unternehmen die Investition in die Digitalisierung ein zentraler Hebel. Digitalisierung schafft neue Möglichkeiten, verlangt aber auch neue Qualitäten bei Unternehmern und ihren Beschäftigten. Mit den rund 200 Kursen im Bereich Digitalisierung garantieren wir im WIFI NÖ bereits eine zielgenaue Abstimmung auf die individuellen Bedürfnisse. Die Unternehmen und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter holen sich hier das nötige digitale Rüstzeug. Und das vor allem praxisorientiert und am Puls der Wirtschaft“, gilt es für Wolfgang Ecker, den Präsidenten der Wirtschaftskammer NÖ, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen.

AK Niederösterreich-Präsident und ÖGB Niederösterreich-Vorsitzender Markus Wieser betont: „Die Corona-Pandemie hat die Digitalisierung in vielen Bereichen weiter beschleunigt. Vor diesem Hintergrund ist es besonders wichtig, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vom technologischen Fortschritt profitieren. Die neuen Entwicklungen müssen daher auch in der Ausbildung berücksichtigt werden. Denn qualifizierte Fachkräfte sichern den Unternehmenserfolg und tragen in hohem Maße zur Wertschöpfung bei. Im Bildungsinstitut der AK NÖ und des ÖGB NÖ, dem BFI, werden die neuen Anforderungen im Beruf bereits bestmöglich in die Aus- und Weiterbildung integriert. Aktuell gibt es bereits zahlreiche eigene Kurse, die sich ausschließlich dem Bereich Digitalisierung widmen. Von diesen zielgerichteten Ausbildungsprogrammen profitieren sowohl die ArbeitnehmerInnen als auch die Unternehmen in hohem Maße.“

AMS NÖ-Landesgeschäftsführer Sven Hergovich: „Die Corona-Pandemie hat die Digitalisierung unserer Arbeitswelt noch stärker dynamisiert. Aufgabe des AMS ist es, Jobsuchende sowie Unternehmen bei diesem Wandel zu begleiten. Wir unterstützen Jobsuchende beim Erwerb digitaler Kompetenzen, indem fast alle Schulungen in hybrider Form, also in einer Mischung aus Präsenz- und virtuellem Lernen, durchgeführt werden. Darüber hinaus haben wir heuer rund 1.200 Plätze für Jobsuchenden eingerichtet, die sich in den Bereichen IT und Digitalisierung aus- und weiterbilden wollen. Bis zu 6.000 Beschäftigte in niederösterreichischen Unternehmen können dieses Jahr beim Upskilling ihrer Kompetenzen durch das AMS finanziell unterstützt werden.“

Thomas Salzer, Präsident der Industriellenvereinigung NÖ (IV-NÖ), erklärt: „In den Produktionsbetrieben sind Qualifikationen für den Bereich Digitalisierung immer gefragter. Umso wichtiger ist, dass auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit diesen Entwicklungen Schritt halten können. Qualifizierungsmaßnahmen, wie sie durch das Haus der Digitalisierung ermöglicht werden, sind daher enorm wichtig. Neben Weiterbildungsmöglichkeiten für die Beschäftigten brauchen die Industriebetriebe auch noch mehr Fachkräftenachwuchs für den wachsenden MINT-Bereich – also für den Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, inklusive IT sowie Forschung und Entwicklung. Das betrifft alle Ausbildungslevels – von Lehrlingen bis zu Absolventinnen und Absolventen von HTLs, technischen Fachhochschulen und Universitäten. Schon heute sind mehr als zwei Drittel aller Industriebeschäftigten dem MINT-Bereich zuzurechnen – dieser Anteil wird durch die Digitalisierung weiter steigen.“

Link: www.virtuelleshaus.at


Quelle: Land Niederösterreich



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