Burgenland: 100 Jahre evangelische Superintendenz im Burgenland
Foto: Landesmedienservice Burgenland
LH Doskozil: „Land unterstützt evangelische Kirche bei ihren Bestrebungen nach der Wiedereinführung des Karfreitags als gesetzlichen Feiertag“
2024 ist für die evangelische Kirche im Burgenland ein historisches Jahr, denn vor 100 Jahren, 1924, wurden die evangelischen Kirchengemeinden im Land zu einer eigenen Superintendenz zusammengelegt. Nach zahlreichen Feierlichkeiten in den vergangenen Monaten fand das Jubiläumsjahr heute, Samstag, im Rahmen des Reformationsempfangs, zu dem Superintendent Robert Jonischkeit und Superintendentialkuratorin Christa Grabenhofer geladen hatten, seinen Höhepunkt. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil betonte dabei vor allem die Verbundenheit zwischen der Geschichte des Landes mit jener der evangelischen Kirchengemeinden: „Die evangelische Kirche ist immer schon ein integraler Teil der burgenländischen Identität. Das Miteinander, der partnerschaftliche, respektvolle Umgang, waren eine Voraussetzung für die erfolgreiche Entwicklung unseres Bundeslandes. Aus diesem Grund haben wir den Karfreitag im ,Zukunftsplan Burgenland‘, unserem Regierungsprogramm, als freien Tag für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verankert und unterstützen die Bestrebungen der evangelischen Kirche, den Karfreitag als gesetzlichen Feiertag zurückzubringen.“
Nach jahrhundertelanger Zugehörigkeit zur ungarischen Kirche wurden 1924 – als Folge der Gründung des Burgenlandes in seiner heutigen Form – die Weichen dafür gestellt, dass die evangelischen Pfarrgemeinden im neuen Burgenland zu einer eigenen Superintendenz zusammengeschlossen wurden. Mit dem Oberschützener Pfarrer Theophil Beyer wurde am 29. April 1924 der erste Superintendent des Burgenlandes bestellt. Doch bereits davor war die Geschichte der evangelischen Kirche im Burgenland eng mit jener des Gebietes des heutigen Burgenlandes verwoben: Bereits im 16. und 17. Jahrhundert konnte sich der evangelische Glaube im westungarischen Raum freier entfalten als in anderen Teilen Europas und des heutigen Österreich.
Heute gibt es im Burgenland insgesamt 29 evangelische Gemeinden. Rund 30.000 Burgenländerinnen und Burgenländer sind evangelisch, Augsburger Bekenntnis. Damit hat das Burgenland mit 10,5 Prozent den österreichweit höchsten Anteil an evangelischen Christen, österreichweit sind es drei Prozent.
Toleranz, ein respektvoller Umgang und eine gute Zusammenarbeit prägten auch in den vergangenen 100 Jahren das Verhältnis zwischen dem aufstrebenden Land Burgenland und der evangelischen Kirche: „Das Burgenland ist heute eine Vorzeigeregion in vielen Bereichen – sei es auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien, der Gesundheitsförderung, in den Bereichen Wirtschaft und Innovation, oder einfach in Bezug auf die Lebensqualität. Ohne die Toleranz, ohne das respektvolle Miteinander, für das das Burgenland und auch die evangelische Kirche stehen, wäre dieser erfolgreiche Aufstieg unseres Bundeslandes nicht möglich gewesen“, erklärte Landeshauptmann Doskozil.
Karfreitag als freier Tag im „Zukunftsplan Burgenland“ verankert
Im Sinne dieses respektvollen Miteinanders sicherte Landeshauptmann Doskozil der evangelischen Kirche auch die Unterstützung des Landes Burgenland bei ihren Bestrebungen zur Wiedereinführung des Karfreitags als gesetzlichen Feiertag für alle in Österreich zu. Bereits im Regierungsprogramm der Burgenländischen Landesregierung, dem „Zukunftsplan Burgenland“ wird festgehalten: „Angesichts der christlich geprägten Tradition im Land hält die Landesregierung an ihrem Bekenntnis fest, den Karfreitag weiterhin als Feiertag im Landesdienst zu führen.“
Quelle: Land Burgenland