Niederösterreich: 15 Jahre, 500 Reviere: „Wildtiere & Verkehr“ feiert doppeltes Jubiläum

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Niederösterreich

06 Sep 09:00 2024 von Redaktion Salzburg Print This Article

LH-Stv. Landbauer und LR Rosenkranz: Projekt zur Reduktion von Wildunfällen ist in Österreich einzigartig

Vor 15 Jahren startete das Projekt „Wildtiere & Verkehr“, bei dem die Jägerinnen und Jäger gemeinsam mit dem Straßendienst ST2 in Niederösterreich Wildwarnreflektoren und -geräte entlang von Landesstraßen anbringen. Pünktlich zum Jubiläum können sich die Kooperationspartner NÖ Straßendienst, NÖ Jagdverband und Land & Forst Betriebe Österreich (LFBÖ) sowie die Universität für Bodenkultur in Wien über 500 aktive Reviere im Projekt freuen.

„Wenn ein Reh in der Dämmerung plötzlich die Straße wechselt, bleibt das Herz eines jeden Autofahrers für kurze Zeit stehen. Das kann schnell lebensgefährlich sein. Um die Verkehrssicherheit zu erhöhen, Leben zu retten und Wildunfälle zu reduzieren, setzen wir in Niederösterreich landesweite Schutzmaßnahmen. Mittlerweile sind 500 Jagdreviere mit 130.000 Wildwarnreflektoren, 6.700 Wildwarngeräten und 44 olfaktorischen Vergrämern auf 1.873 Kilometern Landesstraße ausgestattet. Das Projekt ,Wildtiere & Verkehr‘ ist in Österreich einzigartig. Die Jägerschaft spielt eine wesentliche Rolle bei der Umsetzung. Das ist nicht selbstverständlich. Wir werden die Offensive für Verkehrssicherheit und Wildtierschutz fortsetzen“, informiert Verkehrslandesrat LH-Stellvertreter Udo Landbauer.

Landesrätin Susanne Rosenkranz überreichte heute, Donnerstag, die neuen Wildwarngeräte in der Straßenmeisterei Krems: „Der Zusammenschluss aus Jägerschaft und NÖ Straßendienst ist ein großer Erfolg zum Schutz von Mensch und Tier. Ich bedanke mich bei allen Projektpartnern für die großartige Initiative. Allein heuer werden 5.270 optische Wildwarnreflektoren, 340 optisch/akustische Wildwarngeräte und andere Schutzmaßnahmen wie Duftstoffe in 22 neuen und 46 bestehenden Revieren installiert. Damit werden 60,5 Kilometer Straße neu ausgerüstet und 27 Kilometer erhalten ein Upgrade“, betont die Tierschutzlandesrätin.

Alljährlich kommen rund 30.000 Wildtiere als Folge eines Wildunfalls auf Niederösterreichs Straßen zu Tode. Das Land Niederösterreich, der NÖ Jagdverband und die LFBÖ arbeiten daher daran, diese Zahl zu senken. Im Zuge des Projekts „Wildtiere und Verkehr - Reduktion von verkehrsbedingtem Fallwild“ installieren die Jägerinnen und Jäger gemeinsam mit dem NÖ Straßendienst allein 2024 in 68 Revieren wieder insgesamt 5.617 Wildwarngeräte und -reflektoren sowie andere Schutzmaßnahmen wie Duftstoffe. Die Geräteinvestitionssumme von 81.000 Euro sowie die Servicekosten von 6.200 Euro im Jahr 2024 tragen die Jägerinnen und Jäger sowie das Land Niederösterreich.

Rainer Irschik, Straßenbaudirektor-Stellvertreter in Niederösterreich, betont, dass es aber auch die Mithilfe der Autofahrerinnen und Autofahrer braucht: „Wir appellieren, besonders auf den Straßenabschnitten, die durch Waldgebiete oder entlang von landwirtschaftlich genutzten Flächen führen, besondere Vorsicht walten zu lassen. Die Wildwarngeräte an den weiß-schwarzen Straßenpflöcken sind zudem für alle sichtbar und ein klares Zeichen, das Tempo anzupassen und die Straßenränder im Blick zu behalten.“

„Der NÖ Jagdverband und die Jägerinnen und Jäger unterstützen das Projekt seit Beginn an. Aktuell sind dadurch 1.873 Kilometer Straße mit Wildwarngeräten ausgestattet - das entspricht in etwa der Straßenstrecke Wien-Barcelona. Zudem suchen sie im Bedarfsfall nach Unfällen mit Jagdhunden nach, um die Wildtiere schnellstmöglich versorgen zu können und Tierleid zu vermeiden“, sagt der stellvertretende Landesjägermeister Gerald Friedl.

LFBÖ-Präsident Konrad Mylius: „Zum 15-jährigen Jubiläum des Projekts ‚Wildtiere & Verkehr‘ feiern wir nicht nur einen bedeutenden Erfolg für die Verkehrssicherheit in Niederösterreich, sondern auch die herausragende Kooperation aller Beteiligten.“

Projektleiter Wolfgang Steiner: „Wildunfallschutz kann nur gemeinsam erfolgreich gelebt und umgesetzt werden - dafür ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Politik, Verwaltung, Straßendienst, Jagd, Tierschutz, Wissenschaft und Sponsoren unabdingbar.“

Im Falle eines drohenden Zusammenstoßes mit einem Wildtier sollte stark gebremst und das Lenkrad gut festgehalten werden, denn Ausweichmanöver stellen ein hohes Risiko für die Insassen und andere Verkehrsteilnehmer dar. Sollte es zu Wildunfällen kommen, müssen die Fahrzeuglenker das Fahrzeug abstellen und die Unfallstelle absichern. Grundsätzlich muss jeder Unfall - also auch wenn das Tier flüchtet - der Polizei gemeldet werden, die den Unfall aufnimmt und die Jägerschaft informiert, von der dann die Bergung übernommen wird.


Quelle: Land Niederösterreich



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