Niederösterreich: 196.000 Schüler starten kommende Woche in NÖ in neues Bildungsjahr

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Freuen sich gemeinsam auf den bevorstehenden Schulstart: Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister und Bildungsdirektor Johann Heuras mit Taferlklasslern
Foto: .© NLK Pfeiffer
05 Sep 11:00 2020 von Redaktion Salzburg Print This Article

LR Teschl-Hofmeister: „Schul- und Kindergartenalltag möglichst normal, aber auch so sicher wie notwendig gestalten“

Kommende Woche startet für insgesamt rund 196.000 Schüler in Niederösterreich das Schuljahr 2020/2021. Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister und Bildungsdirektor Johann Heuras gaben heute bei einer Pressekonferenz im Landhaus einen Überblick über das bevorstehende Schuljahr – mit Fokus auf das Coronavirus.

„Wir starten mit der kommenden Woche in ein neues Kindergarten- und Schuljahr. Es geht um 17.370 Taferlklassler, die am Montag ihren ersten Schultag begehen werden. Es ist auch heuer einer der wichtigsten Tage im Leben eines Kindes - und auch der Eltern“, eröffnete Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister die Pressekonferenz. Neben der Schule starte auch der Kindergarten in ein neues Bildungs- und Betreuungsjahr in mehr als 1.050 Landeskindergärten mit mehr als 3.000 Gruppen und mehr als 52.600 betreuten Kindern. Die Gesamtzahl aller Schüler betrage rund 196.000. „Sie sehen, es sind viele Kinder und Jugendliche, für die auch heuer wieder ein neuer spannender Abschnitt ihres Bildungsweges beginnt – egal ob in Kindergarten oder Schule“, sagte sie.

Mit der Sommerschule habe es heuer erstmals die Möglichkeit gegeben, Kindern mit außerordentlichem Lernbedarf im Unterrichtsfach Deutsch zwei Wochen lang intensiven Förderunterricht anzubieten. „Knapp 3.500 Kinder in Niederösterreich sind von 223 Pädagoginnen und Pädagogen und 261 Lehramtsstudierenden betreut worden. In Niederösterreich haben ungefähr 65 Prozent der Zielgruppe dieses Angebot angenommen. Die Sommerschule ist ein wichtiges Instrument, das es in Zeiten der Coronakrise gebraucht hat, um eine optimale Förderung für lernschwächere Schülerinnen und Schüler zu gewährleisten. Ein Projekt, das es zum ersten Mal gab und das wir fortführen werden“, so die Landesrätin.

Im Hinblick auf die schulische Tagesbetreuung sei es dem Land Niederösterreich ein besonders Anliegen, Familien im Sinne der Vereinbarkeit von Familie und Beruf bestmöglich zu unterstützen. „Primär gilt es Kinder entsprechend ihrer Begabungen und Interessen optimal zu fördern sowie den Eltern ausreichend und hochwertige Kinderbetreuungsangebote zur Verfügung zu stellen. Auch in Zeiten von Corona behalten wir das im Auge und werden das weiter ausbauen“, meinte Teschl-Hofmeister. Ganztägige Schulformen seien für die Organisation des Familienalltages besonders wichtig, Tendenz steigend. Im Schuljahr 2019/20 seien rund 21.400 Kinder in ganztägigen Pflichtschulen betreut worden. Das seien rund 19 Prozent aller Pflichtschüler in Niederösterreich. „Im kommenden Schuljahr wird es um zehn Gruppen mehr geben, das heißt an mehr als 500 Standorten werden rund 21.700 Kinder betreut werden“, informierte sie.

Da das vorherrschende Thema Corona sei, laute die Zielvorgabe für den Start ins neue Bildungsjahr: „Wir möchten den Schul- und Kindergartenalltag möglichst normal, aber auch so sicher wie notwendig gestalten. Es gilt Eigenverantwortung zu übernehmen und sich an Empfehlungen zu halten“, unterstrich die Landesrätin – mit Verweis auf die Ergebnisse des NÖ-Bildungsgipfels, der vorige Woche stattgefunden habe. Dabei habe man Richtlinien erarbeitet, die auf den Empfehlungen des Bildungsministeriums aufbauen. „Um den Schulstart so sicher wie möglich gewährleisten zu können, hat das Bundesland Niederösterreich in einer österreichweit einzigartigen Aktion für alle Pädagoginnen und Pädagogen sowie für alle Schulbediensteten die Möglichkeit geschaffen, einen kostenlosen PCR-Test zu machen. Ich bin wirklich stolz darauf, dass sich bereits über 10.000 Personen testen haben lassen“, ergänzte Teschl-Hofmeister, mit dem Verweis, dass die Testaktion bis zum 16. September ausgeweitet worden sei.

Ein weiteres Instrument für das kommende Schuljahr sei das Ampelsystem. Je nach Ampelfarbe würden unterschiedliche Maßnahmen gesetzt, um das Infektionsrisiko einzudämmen. Die Landesrätin dazu:„Das geschieht lokal und regional. Das Ziel all dieser Maßnahmen ist es, einen flächendeckenden Lockdown zu verhindern.“ Der größte Appell an alle sei die strikte Einhaltung der Hygienemaßnahmen und hier richte sie eine große Bitte an die Eltern: „Klären sie ihre Kinder schon zu Hause über die Notwendigkeit von Maßnahmen wie Abstand halten, Händewaschen, Lüften und auch, dass es notwendig ist, den Mund-Nasen-Schutz in bestimmten Bereichen zu tragen, auf.“

Ein großes Thema sei der Montag, der erste Schul- bzw. Kindergartentag. „Der erste Tag ist für alle Beteiligten sehr aufregend“, so Teschl-Hofmeister, die ergänzt: „Aufgrund der Corona-Pandemie ist alles ohnehin schon aufregend und auch ein bisschen angespannt.“ Daher betonte sie, dass dieses Jahr in allen Landeskindergärten im Normalbetrieb starte. Es gäbe jedoch – sofern es nicht andere Vorgaben der Gesundheitsbehörden gibt – einiges zu beachten: Kinder werden in ihren regulären Stammgruppen betreut. Die Eingewöhnung könne in jeder Ampelphase stattfinden, mit der Empfehlung, dass nur eine Person das Kind begleitet. Es solle vermehrt Angebote im Freien geben und die Hygienemaßnahmen seien unbedingt einzuhalten.

„Im Schulbereich ist es ähnlich“, unterstrich die Landesrätin. Jedes Kind solle am ersten Schultag nur von einem Erziehungsberechtigten in die Klasse begleitet werden. Es werde auch empfohlen, dass diese Person einen Mund-Nasen-Schutz trägt. Es sei zudem auf die Einhaltung der Hygienerichtlinien zu achten.

Laut Landesrätin Teschl-Hofmeister gehe man gut vorbereitet in dieses Schuljahr, trotzdem „wird es Fragen geben, die sich im Laufe der nächsten Wochen und Monate stellen werden, die wir auch heute noch nicht beantworten können. Ich denke da beispielsweise an die Frage, ob Skikurse und Sportwochen sinnvoll sein werden, oder nicht. Dazu ersuchen wir noch um ein wenig Geduld.“

Für alle Fragen, die sich in den kommenden Monaten stellen, gäbe es konkrete Anlaufstellen. Einerseits wurde ein eigenes Krisenmanagement-Team der Bildungsdirektion NÖ installiert, andererseits gäbe es eine Hotline, die unter der Telefonnummer 02742/280-4444 erreichbar sei. Darüber hinaus gäbe es auch die Hotline des Bundesministeriums unter 0800/216595. Auch für den Kindergartenbereich sei eine eigene Hotline eingerichtet worden – erreichbar unter 02742/9005-13222.

Bildungsdirektor Johann Heuras meinte: „Einen derartigen Schulbeginn hatten wir noch nie zu bewältigen. Es wird ein normaler Betrieb und ein Höchstmaß an Sicherheit erwartet. Im März waren wir eigentlich unvorbereitet, das ist jetzt anders.“ Dennoch werde Corona alle Beteiligten fordern. Die Direktoren hätten „Konvolute an Empfehlungen vom Ministerium bekommen. Ich habe das auf zehn Punkte zusammengefasst.“ Unter anderem gelte es Krisenteams zu bilden, homogene Gruppen in den Schulen zu bilden und beispielsweise Sitzpläne zu dokumentieren. „Ganz wichtig: Verwende den Hausverstand“, so Heuras. In Niederösterreich seien zudem 46 Schulen ausgewählt worden, um sogenannte „Corona-Gurgeltests“ durchzuführen. Daraus solle man Rückschlüsse auf die Frage erhalten, wie sich die Covid-Situation an der jeweiligen Schule gestalte.

Bei den Schülerzahlen erkenne der Bildungsdirektor eine Verschiebung hin zu den Mittelschulen. „Heuer liegt der Prozentsatz bei 37 Prozent, die in eine höhere Schule gehen. Ich bin froh, dass es etwas rückläufig ist, denn das sagt, dass die Mittelschule besser greift. Die Mittelschule hat eine Attraktivität gewonnen.“ Aus pädagogischer Sicht gäbe es im kommenden Schuljahr neue Konzepte an den Mittelschulen. Zudem wolle man die Digitalisierungsmaßnahmen fortsetzen und sich mit dem neuen Schwerpunkt „Gesundheit und Soziales“ beschäftigen.



Quelle: Land Niederösterreich



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