Salzburg: 2020 war auch für die Hohen Tauern ein bewegtes Jahr
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Nationalpark-Bilanz: Große Forschungsprojekte trotz Pandemie, jedoch Abstriche bei der Umweltbildung
(LK) 2020 war auch für den Nationalpark Hohe Tauern ein bewegtes Jahr. Die Bilanz: Trotz Pandemie wurden große Forschungsprojekte planmäßig umgesetzt und alle Fördermaßnahmen zum Erhalt der Kulturlandschaft in bewährter Weise weitergeführt und ausgezahlt. Starke Einschränkungen gab es hingegen in der Umweltbildung. „Auch die Nationalpark-Verwaltung musste sich großen Herausforderungen stellen und meisterte diese mit Bravour“, betonte Landesrätin Daniela Gutschi anlässlich des Tätigkeitsberichts des Kuratoriums.
Nach den Schkussfolgerungen aus der Bilanz des abgelaufenen Jahres richtete Landesrätin Daniela Gutschi den Blick bereits wieder nach vorne: „Heuer rücken wir die Meilensteine aus fünf Jahrzehnten Nationalpark in den Vordergrund“, betont Gutschi in Hinblick auf das Jahr 1971, als die damaligen Landeshauptleute von Kärnten, Salzburg und Tirol eine verbindliche Erklärung zur Schaffung des geschützten Naturjuwels unterzeichneten.
Größtes Freiluftlabor Österreichs
Fast gänzlich unbeeinflusst von der Krise konnten beim Naturraummanagement sowie in Wissenschaft und Forschung große Projekte planmäßig umgesetzt werden. Dazu zählen zum Beispiel das Geomorphologische Monitoring im Sattelkar, das Wilderness Character Mapping in Zusammenarbeit mit der Natur- und Umweltschutzorganisation WWF, das wildökologische Monitoring im Forschungsrevier Habachtal, die Mineraliendokumentation mit Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger, das vegetationsökologische Monitoring sowie das Gewässerentwicklungskonzept der Sulzbachtäler.
Erhalt der Kulturlandschaft weiter gesichert
Ebenso wurden alle Fördermaßnahmen zum Erhalt der Kulturlandschaft in bewährter Weise weitergeführt und ausgezahlt. Darunter fällt beispielsweise die Umstellung auf elektrisch handbetriebene Arbeitsgeräten anstelle von benzinangetriebenen Maschinen oder der Ankauf von reinrassigen Pinzgauer Rindern, Norikerpferden sowie von heimischen, gefährdeten Schaf- und Ziegenrassen.
Bartgeier: Da waren es schon sieben
Besonders erfolgreich verlief das Jahr für die Bartgeier: Bereits zum siebenten Mal flog ein in Freiheit geschlüpftes Jungtier im Rauriser Krumltal aus, dem Ausgangspunkt der seit 1986 laufenden Wiederansiedlung. „Die positive Entwicklung darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass weite Bereiche der Alpen noch nicht mit Brutpaaren wiederbesiedelt sind, der Bestand eine geringe genetische Vielfalt aufweist und die Vögel Gefahren wie Bleivergiftungen oder Leitungskollisionen ausgesetzt sind“, setzt sich Gutschi weiterhin für den aktiven Schutz dieser Tiere ein.
Einschränkungen in der Umweltbildung
Wesentliche Einschränkungen gab es allerdings in der Umweltbildung: Die gesamte Jahresplanung für die 22.000 Schülerinnen und Schüler der Partnerschulen, sämtliche Ausstellungen und Angebote wie Exkursionen und die Nationalpark-Werkstatt mussten verschoben oder gänzlich gestrichen werden, zum Beispiel die Aktion „Nationalpark kommt in die Stadt“ und das „Partnerschulfest“.
Auch Salzburger gern im Nationalpark
Immerhin nutzte die Verwaltung die Schließungen für die Umgestaltung bestehender Bildungseinheiten und für neue Ideen wie beispielsweise die Kulturlandschaftsschule. Ebenso erfreulich ist, dass das Sommerprogramm in gewohnter Weise durchgeführt werden konnte. Neben internationalen Gästen und Besucherinnen und Besuchern aus den Bundesländern haben sich vor allem viele Salzburgerinnen und Salzburger den Nationalpark erwandert und seine Ausstellungen besucht.
Mitarbeiter helfen im Contact Tracing mit
„Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben in dieser schwierigen Zeit der Pandemie wertvolle Arbeit geleistet und den vielen Gästen eine erholsame und spannende Zeit in der Natur ermöglicht. Einige haben sich auch bereiterklärt, im Contact Tracing zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie mitzuhelfen“, so Landesrätin Gutschi.
Quelle: Land Salzburg