Salzburg: 20 Mal besser geschützt mit der Corona-Auffrischungsimpfung
Foto: Land Salzburg / Franz Neumayr
Primaria Dr. Uta Hoppe mit einem flammenden Appell für die Eigenverantwortung und die Impfung
(LK) Wenn bei einer Pressekonferenz alles still wird und jeder gebannt zuhört, dann wird gerade etwas essenzielles gesagt. So passiert am Dienstagnachmittag als Primaria Dr. Uta Hoppe, Sprecherin des medizinischen Krisenstabes, im Chiemseehof auf die Frage, ob nicht ein Lockdown für alle besser wäre, antwortete: „Wir kennen das schon. Auf, zu, auf, zu. Natürlich kann es sein, dass wir wieder einen Lockdown für alle brauchen, aber eine langfristige Lösung ist es nicht. Das Virus würde zwar eingedämmt, aber ein paar Wochen später stünden wir wieder mit demselben Problem da. Langfristig ist die Impfung die Lösung.“, so Hoppe.
Die Leiterin des medizinischen Krisenstabes und Intensivmedizinerin Primaria Uta Hoppe berichtete am Dienstagnachmittag von der angespannten Lage in den Spitälern und dass sie gezwungen war, ein so genanntes „Triage-Gremium“ einzurichten. „Das heißt nichts anderes, als dass wir die Voraussetzungen geschaffen haben, wenn der Fall eintritt, dass wir aufgrund der vielen Covid-Patienten nicht mehr alle behandeln können. Da können wir vor allem die jungen Kolleginnen und Kollegen mit der Entscheidung nicht alleine lassen. Und ich hoffe inständig, dass wir dieses Gremium nicht brauchen werden“, so Hoppe.
Hoppe: „Wir sind alle mündige Bürger.“
Bei einem Thema wurde die erfahrene Ärztin emotional: Die Impfung. „Wir sind alle mündige Bürger. Warum wollen wir, dass uns etwas aufgezwungen wird. Ich will auch viel lieber selber entscheiden, aber dafür muss man auch Verantwortung übernehmen. Für jene, die sich nicht impfen lassen können und unschuldig auf der Intensivstation liegen und auch für die Kinder. Ich verstehe nicht, dass wir als Erwachsene diese Solidarität nicht leben. Die Impfung schützt, wir haben genügend Impfstoff und nehmen ihn nicht in Anspruch. In anderen Teilen der Erde hungern die Menschen, hätten gerne Impfstoff und wir nehmen ihn nicht“, so Hoppe.
20 Mal höherer Schutz nach Auffrischungsimpfung
Primaria Uta Hoppe stellte am Dienstag zur Auffrischungsimpfung klar: „Wir wissen, dass wir nach den Drittimpfungen einen deutlich höheren Schutz nach etwa zwölf Tagen haben, der Schutz ist 20fach höher als nach der Zweitimpfung. Und wir haben eine fünffache Reduktion der Übertragung, was in dieser Phase ja auch ganz wesentlich ist.“
Das Maßnahmenpaket im Überblick
Da die Spitäler aufgrund der vielen Covid-Patienten - am Montagvormittag waren es 200, davon 31 auf der Intensivstation – am Rande der Belastbarkeit sind, hat Landeshauptmann Wilfried Haslauer am Dienstag ein Maßnahmenpaket gegen die akute Krise vorgestellt. Die Eckpunkte:
- Auffrischungsimpfung ab dem vierten Monat
- Erhöhung der Impfbereitschaft mit einer neuerlichen Infokampagne zur Impfung
- In den nächsten Tagen entsteht eine Transferstation für positive stationäre Patienten, die noch Versorgung und Betreuung brauchen.
- Aufstockung des Contact Tracing
- Ausbau der Laborkapazitäten
Jetzt auffrischen, einfach impfen
Die Angebote zur Corona-Schutzimpfung in Salzburg sind nach wie vor mit und ohne Anmeldung möglich und wurden auf den Sonntag ausgeweitet. Zusammenfassung und einen Überblick pro Bezirk gibt es immer aktuell unter www.salzburg.gv.at/einfachimpfen.
- In 400 Impfordinationen – mit Anmeldung in der Ordination
- Impfstraßen in allen Bezirken – mit Anmeldung: www.salzburg-impft.at und Gesundheitshotline 1450. Tausende Termine sind buchbar.
- Dutzende Aktionen ohne Voranmeldung: www.salzburg.gv.at/einfachimpfen
- Erste, zweite und dritte Dosis können verabreicht werden. Für die dritte Dosis ist eine Arztpraxis empfohlen, aber auch die Impfstraßen und offenen Impftermine stehen zur Verfügung.
Quelle: Land Salzburg