Salzburg: 22,6 Millionen für vier Schlüsselprojekte der Artenvielfalt

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Foto: Land Salzburg/Melanie Hutter
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11 Sep 17:00 2022 von Redaktion International Print This Article

Erfolgreiche Renaturierungen, seltene Tiere und Pflanzen kehren wieder zurück / Beispiele aus den Bezirken

(LK) „Wir setzen alle Hebel in Bewegung, um bestehende Ökosysteme zu schützen und neue zu ermöglichen beziehungsweise wieder herzustellen. Rund 22,6 Millionen Euro wurden in den vergangenen achteinhalb Jahren in Salzburg allein für vier große Schüsselprojekte der Artenvielfalt in die Hand genommen. Feuchtgebiete, Moore, Wiesen und andere Naturschätze konnten so entstehen. Meistens sind es Renaturierungen, die zwar oft viel Aufwand sind, der Effekt ist aber ebenso sehr groß“, betont Naturschutz-Landesrätin Daniela Gutschi.

Das finanziell größte Naturschutzprojekt der vergangenen Jahre entstand mit Abstand im Flachgau. „Rund 21,3 Millionen Euro wurden seit 2015 in der Weitwörther-Au investiert. Das LIFE-Salzachauen-Naturschutzprojekt sowie die Auenwerkstatt sind bereits abgeschlossen. Nächstes Jahr soll auch das Projekt ,Weitwörther Au – Zone B‘ fertig werden. Insgesamt ein österreichweit wie international beachtetes und Vorzeigebeispiel“, sagt Landesrätin Daniela Gutschi.

Gutschi: „Dominoeffekt für die Natur.“

Die renaturierte Weitwörther-Au bietet auf rund 165 Hektar ausreichend Platz für Pflanzen und Tiere. „Mit dem bisher größten Naturschutzprojekt im Bundesland haben wir es geschafft, die kostbare Auenlandschaft zu bewahren und den ursprünglichen natürlichen Zustand so weit wie möglich wiederherzustellen. Dieses Projekt hat Vorbildwirkung für Auengebiete in ganz Europa“, so die Landesrätin und sie fügt hinzu: „Mich fasziniert immer wieder, wie schnell sich die Natur erholt, wenn man ihr die Chance dazu gibt. Mit den Projekten stoßen wir den ersten Dominostein an, die Natur erledigt den Rest.“

Mittelspecht lebt in Weitwörther-Au

Wie erfolgreich das LIFE-Naturschutzprojekt in der Weitwörther-Au ist, zeigt zum Beispiel die Rückkehr des Mittelspechts. „Als Lebensraum benötigt dieser Vogel sehr alte Bäume für seine Brut. Diese sind vor Ort ausreichend vorhanden“, zeigt sich Daniela Gutschi begeistert und ergänzt: „Mit unseren Investitionen in die Renaturierung stoßen wir Entwicklungsmöglichkeiten für die Natur an. Umso größer ist die Freude, wenn seltene Tier- und Pflanzenarten sich dann auch wieder ansiedeln und vermehren. Der Mittelspecht ist ein Indikator, dass es richtig gemacht wurde.“

Neue Lebensräume in Strobl und Adnet

Aber nicht nur in der Weitwörther-Au wurde eine artenreiche Vegetation und damit Tierwelt ermöglicht. „Im Blinklingmoos in Strobl am Wolfgangsee haben wir 740.000 Euro investiert. Auf 20 Hektar wurde eines der wertvollsten Hochmoore in Österreich renaturiert und so zu einem wertvollen CO2 Speicher“, führt Gutschi weiter aus und ergänzt: „Um rund 100.000 Euro wurde auf vier Hektar das Adneter Moos wieder zu dem, was es schon einmal war. So entstand auf den Streuwiesen in der Tennengauer Gemeinde ein wertvoller, neuer Lebensraum – insbesondere für Pflanzen. Etwa für den Glanzstendel, einer europaweit geschützten Orchidee-Art.“

Großer Brachvogel im Flachgau heimisch

Eine Erfolgsgeschichte im Bereich der Artenvielfalt ist die Rückkehr des Großen Brachvogel. „Dieser Wiesenbrüter ist in den Mooren Salzburg wieder heimisch. Ausgehend von der Oichtenriede – dort hat er österreichweit den größten Bestand in einem Gebiet - ist er über das Wenger Moor bis ins Blinklingmoos gewandert. Überall hat das Tier stabile Bestände und bringt regelmäßig Nachwuchs zur Welt. Dieses Beispiel zeigt, wie gut unsere Renaturierungsprojekte greifen, wenn eine Leitart des Naturschutzes wieder im Bundesland lebt“, so Gutschi

Vogelparadies am Zellersee

Innergebirg sticht der Schutzgebietsverbund südlicher Zellersee heraus. „Seit 2018 sind 223 Hektar reichhaltiger Vegetation entstanden, 560.000 Euro wurden dabei investiert. Damit konnten Feucht- und Streuwiesen sowie Seekanäle renaturiert werden. Sie sind heute einer der bedeutendsten Brut- und Rastplätze für knapp 90 Vogelarten inmitten der Alpen. Einzigartig – und das in ganz Österreich – ist auch das Vorkommen des Wasserschierlings. Er wächst nur im Schutzgebiet im Pinzgau“, sagt die Landesrätin.

Schlüsselprojekte im Pongau und Lungau

2014 wurden die Renaturierungs-Arbeiten beim Mandlinger Moor abgeschlossen. „Ganze 19 Hektar Moorfläche konnten hier wiedervernässt werden. Mittlerweile ist es ein besonderes Libellenhabitat geworden. Im Lungau ist das Saumoos ein wichtiger Lebensraum für diese Insekten und das Mooshammermoor ist einer der letzten Regionen, wo der Blauschillernde Feuerfalter heimisch ist“, so Gutschi.


Quelle: Land Salzburg



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