Kärnten: 22 Millionen Euro mehr für Hochwasserschutz im Mölltal

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Amt d. Kärntner Landesregierung - Symbolbild
© LPD Kärnten
30 Mai 15:00 2021 von Redaktion Salzburg Print This Article

LR Fellner, LR Gruber: Finanzrahmen für Wasserverband Mölltal wird von 48 auf 70 Millionen Euro aufgestockt – Hoher Bundesfördersatz wird beibehalten – Projekte sorgen für Schutz der Menschen in der Region

Klagenfurt (LPD). Deutlich in Erinnerung sind den Kärntnerinnen und Kärntnern die dramatischen Hochwasserereignisse in den Jahren 2018 und 2019. Besonders groß waren die Schäden im Mölltal, hoch ist der Sanierungsbedarf. In Abstimmung mit dem Bund und allen anderen Partnern wird daher nun der Finanzierungsrahmen für den Wasserverband Mölltal von 48 auf 70 Millionen Euro bis 2025 erhöht. „Damit ist sichergestellt, dass sämtliche notwendigen Schutzmaßnahmen für die Menschen in der Region umgesetzt werden können“, sagt Wasserwirtschaftsreferent LR Daniel Fellner, der gemeinsam mit Straßenbaureferent LR Martin Gruber einen entsprechenden Akt in die kommende Regierungssitzung einbringt.

Besonders erfreulich: Beibehalten wird auch weiterhin der erhöhte Bundesfördersatz von 62 Prozent. „So kommen in besonders hohem Maße Bundesmittel bei diesen Schutzprojekten zum Einsatz, die wir mit Mitteln aus dem Landesbudget und Beiträgen der anderen Partner kräftig aufstocken. Der Wasserverband Mölltal ist ein tolles Beispiel dafür, dass man gemeinsam im wahrsten Sinne des Wortes Berge versetzen kann – und seien es nur Berge von Schutt und Geröll“, so Fellner. Aus seinem Bereichsbudget können innerhalb dieses erhöhten Finanzierungsrahmens nunmehr jährlich 980.000 Euro für Schutzwasserprojekte des Möllverbands genehmigt werden.

Weitere 235.000 Euro jährlich kommen aus dem Straßenbaureferat von Landesrat Gruber. „Selbstverständlich trägt auch der Straßenbau die Mittelerhöhung mit, weil es wichtig ist präventiv und nachhaltig in Sicherheitsmaßnahmen zu investieren. Dadurch werden auch Landesstraßen und -brücken geschützt, die zur grundlegendsten Infrastruktur zählen und für jeden täglichen Weg, aber auch die Versorgung der Bevölkerung gebraucht werden.“

Der Wasserverband Mölltal wurde als Reaktion auf die großen Hochwasserereignisse 1965/66 gegründet. Um die nach diesem Ereignis notwendig gewordenen Verbauungen finanziell stemmen zu können, war die Verbandsgründung zur solidarischen Finanzierung erforderlich. Das große Problem im Mölltal waren die immensen Massen an Schutt und Geröll, die die Wildbäche in die Möll transportiert haben. Es war von Anfang an klar, dass ohne eine Verbauung der Mölltaler Wildbäche ein Hochwasserschutz an der Möll gar nicht möglich wäre.

Der Verband, zu dem die Gemeinden Heiligenblut, Großkirchheim, Mörtschach, Winklern, Rangersdorf, Stall, Flattach, Mallnitz, Mühldorf, Obervellach, Reißeck und Lurnfeld gehören, hat ein umfangreiches Aufgabengebiet: Hochwasserschutz an der Möll, Wildbachverbauungen an den Seitenbächen und Lawinenschutzbauten, sowie Steinschlagschutz.

Da der Schwerpunkt der Maßnahmen an den Seitenbächen gelegen ist, um die Feststoffe zu binden und Murabgänge zu verhindern, wurde parallel zur Entwicklung des Verbandes auch eine eigene Finanzierung, der sogenannten „Möllschlüssel“, beschlossen. Der Möllschlüssel in der jetzigen Form existiert seit 1973. Dieser regelt die Finanzierung von Bund, Land, Wasserkraftbetreibern und anderen Nutznießern. Er umfasst aber nur die Finanzierung von Maßnahmen an den Wildbächen. Somit ist auch das Besondere an diesem Wasserverband, dass bereits seit den 60er Jahren eine „Sonderfinanzierung“ existiert, die die Gemeinden stark entlastet.

Der derzeitige Schlüssel gilt bis 2025 und lautet: Bund: 62,00 %, Land Kärnten: 21,00 %, Wasserverband Mölltal: 6,80 %, Landesstraßenverwaltung: 5,00 %, KELAG: 2,80 % ,Verbund Hydro Power AG: 2,40 %. Basis für diesen Schlüssel ist eine Projektliste, die im Einvernehmen mit allen Gemeinden erstellt wurde. Neben den Maßnahmen an den Wildbächen, werden vom Möllverband auch Verbauungen an der Möll getragen. Neben den jährlichen Instandhaltungsaufwendungen wurden auch die großen Schutzprojekte in Großkirchheim, Mörtschach, Tresdorf und Kolbnitz in den vergangenen Jahren finanziert.


Quelle: Land Kärnten



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