Kärnten: 25 Jahre Naturparke Österreich - Naturpark-Delegation zu Gast in Villach
LR.in Schaar: Kärntens Naturparke Dobratsch und Weißensee erhalten – Barrierefreies Naturerlebnis ermöglichen – Umweltfreundliche Anreise fördern
Klagenfurt (LPD). Anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Verbandes der Naturparke Österreichs (VNÖ) reist eine Naturpark-Delegation mit öffentlichen Verkehrsmitteln quer durch Österreich. Der Naturpark Dobratsch, der neben dem Naturpark Weißensee einer von zwei Naturparken in Kärnten ist, war das vierte Etappenziel dieser klimafreundlichen Reise. Naturparkreferentin LR.in Sara Schaar begrüßte die Delegation rund um Franz Handler (Geschäftsführer VNÖ) heute, Mittwoch, in Villach, um sich gemeinsam mit Irene Hochstetter-Lackner (1. Vizebürgermeisterin Villach), Reinhard Antolitsch (Vizebürgermeister Arnoldstein) und Franz Schier (Vizebürgermeister Weißensee) zu wesentlichen Themen und Entwicklungen im Naturpark-Bereich auszutauschen.
„Mir ist es ein großes Anliegen, die einzigartige Schönheit und Biodiversität unserer Kärntner Naturparke Dobratsch und Weißensee auch für kommende Generationen zu erhalten und die Angebote im Sinne der Nachhaltigkeit kontinuierlich weiterzuentwickeln. Um das Naturerlebnis allen Menschen zugänglich zu machen, soll im Naturpark Dobratsch bis nächsten Sommer ein barrierefreier Geolehrpfad fertig gestellt werden. Im Naturpark Weißensee entsteht der erste barrierefreie Slow Trail in Kärnten – rund um das Westufer“ bekräftigt Schaar.
In beiden Kärntner Naturparken wird unter anderem auch auf die umweltfreundliche Anreise und die Verkehrsberuhigung Wert gelegt. Das Angebot reicht vom „Bahnhofsshuttle“ über die Naturpark-Busse bis hin zu Radverleihstationen. Mit diesen Angeboten wird auch ein aktiver Beitrag zu CO2-Reduktion und somit zum Klimaschutz geleistet. Ein weiterer Schwerpunkt, der gerade in Umsetzung ist, sind spezielle Angebote für alle Menschen, um ein barrierefreies Naturerlebnis zu bieten. Dabei bieten die speziell geschulten Naturpark Ranger Programme wie „Das Smaragdauge der Alpen“ oder „Die Kraft der Bäume“ an – Wanderungen mit allen Sinnen, die auch einen Beitrag zur Inklusion leisten sollen.
Die Stadt Villach setzt im Naturpark Dobratsch auf ein naturverträgliches und soziales Naturerlebnis wie Vizebürgermeisterin Irene Hochstetter-Lackner betont. „Mit den vielfältigen Maßnahmen von der Schneeräumung bis zur Präparierung des Gipfelwanderweges ermöglicht die Stadt Villach den Winter im Naturpark Dobratsch und schafft damit ein Vorzeigeprojekt im Sinne des Klimawandels. Der Pilotversuch eines gratis Naturpark-Busses in den Semesterferien wurde sehr gut angenommen und ist die Basis für die weiteren Arbeiten an einer Verkehrslösung. Auf Initiative der Stadt und der Villacher Alpenstraße wurden im heurigen Sommer Familienparkplätze am Dobratsch geschaffen“, so Hochstetter-Lackner weiter.
„Für die Marktgemeinde Arnoldstein ist der Naturpark Dobratsch nicht nur Naherholungsgebiet, sondern auch wertvoller Naturraum der geschützt und erhalten werden soll“, wie Vizebürgermeister Reinhard Antolitsch bekräftigt. „Derzeit wird mit dem Naturpark Dobratsch ein Besucherlenksystem mit Bewusstseinsbildungsmaßnahmen umgesetzt. Damit soll der wertvolle Naturraum des Europaschutzgebietes Schütt von Müllablagerungen und illegalen Campieren geschützt werden. Weitere Schwerpunkte sind Initiativen gegen invasive Neophyten und ein Bienenlehrpfad der mit der Naturpark Schule Dobratsch – VS Arnoldstein umgesetzt wurde. Zusätzlich wünschen wir uns für unsere Gemeinde eine Erweiterung des Naturpark Dobratsch Richtung Süden“, so Antolitsch weiter.
Für Franz Schier, Vizebürgermeister der Gemeinde Weißensee, ist das Verkehrskonzept des Naturpark Weißensee mit Naturpark-Bus, Bahnhof-Shuttle und Mountainbike-Schwerpunkt ein voller Erfolg. „Diesen Sommer verzeichnete der Naturpark Weißensee noch mehr Tagesgäste als sonst, die Notwendigkeit der Weiterentwicklung der Verkehrsberuhigung mit einem Willkommensparkplatz in Praditz und zusätzlichen Angeboten ist gegeben und wird uns die nächsten Jahre beschäftigen“, so Schier.
Die Reise des VNÖ durch die schönsten Landschaften Österreichs hatte ihren Start beim diesjährigen Naturpark-Gipfel im Naturpark Südsteiermark und soll – in Begleitung von Bundespräsident Alexander Van der Bellen – im Naturpark Rosalia-Kogelberg im Burgenland enden. „Das Prädikat ‚Naturpark‘ wird in Österreich schon seit über 50 Jahren verliehen. Derzeit gibt es 47 Naturparke, die sich kontinuierlich qualitativ weiterentwickelt haben. Gemeinsam engagieren sie sich dafür, ihre einzigartigen Natur- und Kulturlandschaften zu bewahren“, so Franz Handler, Geschäftsführer des VNÖ, „Als bundesweites Naturschutznetzwerk sind die Naturparke prädestiniert, substanzielle Maßnahmen für Klimaschutz bzw. Klimawandelanpassung zu setzen.“ Seit der Gründung des VNÖ im Jahr 1995 ziehen die Naturparke durch eine koordinierte Zusammenarbeit und gemeinsame Strategie an einem Strang. In den kommenden Jahren werden sie sich verstärkt dem Thema Klimawandel zuwenden. Basis hierfür werden sowohl eine eigene Klimastrategie sein, mit deren Entwicklung der VNÖ noch heuer beginnt. Des Weiteren wird auf europäischer Ebene, ebenfalls unter der Führung des VNÖ eine Klima-Deklaration erarbeitet, die 2021 bei einem Festakt von den Naturpark-Verbänden Europas unterzeichnet werden wird.
Quelle: Land Kärnten