Kärnten: 28,2 Prozent mehr Budget für die Klagenfurter Uni
Foto: LPD Kärnten/Jannach
LH Kaiser: Anerkennung der positiven Entwicklung Kärntens als prosperierendes Bildungsland – BM Polaschek: Alpen-Adria-Universität bekommt 284 Mio. Euro für 2025 bis 2027 – Rektorin Pellert: Studienangebot wird noch attraktiver
KLAGENFURT. 284 Mio. Euro erhält die Alpen-Adria-Universität Klagenfurt 2025 bis 2027 über ihre Leistungsvereinbarung vom Bund. Das sind um 28,2 Prozent mehr als ursprünglich vorgesehen waren. Wissenschaftsminister Martin Polaschek gab das gestern, Montag, in einem gemeinsamen Termin mit Landeshauptmann Peter Kaiser und Rektorin Ada Pellert an der Klagenfurter Uni bekannt. Diese wird in diesem Zeitrahmen nicht nur ihr Studienangebot ausbauen, sondern unter anderem auch eine Outdoor-Drohnen-Arena und ein City Science Lab zum Thema Klimaneutralität errichten.
„Als Hochschulreferent und Landeshauptmann und ganz persönlich als Kärntner freue ich mich über die hohe Investitionssumme in unsere Alpen-Adria-Universität sehr. Sie ist für mich insgesamt ein ganz klares Signal für die Anerkennung der positiven Entwicklung Kärntens als prosperierendes Bildungsland. Die Förderung und das damit ermöglichte breite Angebot der Universität stärken die Region als Bildungs- und Forschungsstandort, motivieren junge talentierte Menschen in Kärnten zu bleiben oder hierher zu kommen und machen damit unser Land zukunftsfit. So spielt der ständige Ausbau der Studienprogramme ebenso eine Schlüsselrolle bei der Vorwärtsentwicklung unseres Bundeslandes wie die auch von der Politik gemeinsam mit den Hochschulen vorangetriebene Abstimmung der Bildungs- und Ausbildungsangebote“, sagte Kaiser dazu.
„Mit der Rekordsumme von 284 Mio. Euro und einer Steigerung von 28,2 Prozent investieren wir nicht nur in die Zukunft der Universität Klagenfurt, sondern auch in den Wissenschafts- und Forschungsstandort Kärnten und damit gleichzeitig in die gesamte Alpen-Adria-Region. In diesem Schnittpunkt dreier Kulturen aus Österreich, Italien und Slowenien ist die Universität Klagenfurt mit ihrer gelebten Vielfalt und Offenheit bereits die führende Wissenschafts- und Forschungsinstitution. Die Leistungsvereinbarung, die das BMBWF und die Universität Klagenfurt abgeschlossen haben, garantiert, dass das auch 2025 bis 2027 weiterhin so bleibt, mehr noch, sie baut den starken internationalen Fokus der Universität Klagenfurt weiter aus“, betonte Wissenschaftsminister Martin Polaschek.
Der Minister und der Landeshauptmann hoben insbesondere auch die geplanten Kombinationsstudien hervor, die Studierenden nicht nur deutlich mehr Wahlfreiheit bringen werden. „Sie bieten ihnen die Chance, ihr Studium individuell und interdisziplinär in Richtung ‚Future Skills‘ an der Schnittstelle zwischen MINT (Mathematik, Naturwissenschaft und Technik) und den Geistes- und Kultur-, den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften oder auch den Rechtswissenschaften zu gestalten“, so Polaschek.
„Ich freue mich auch, dass die Universität Klagenfurt in den kommenden drei Jahren ihre Expertise im Rahmen der missionsorientierten Forschung dazu nutzen wird, um Lösungen zu entwickeln, die die Stadt Klagenfurt klimaneutral machen. Vor allem aber bin ich gespannt auf den Testbetrieb der Outdoor-Drohnen-Arena, der 2026 starten soll. Es handelt sich um den nächsten bahnbrechenden Entwicklungsschritt in der langjährigen Geschichte der erfolgreichen Drohnenforschung der Universität Klagenfurt, der nicht nur für die Grundlagenforschung, sondern auch dem Wissenstransfer in die Wirtschaft durch potenzielle Ausgründungen völlig neue Möglichkeiten bieten wird“, sagte der Minister weiters.
Ada Pellert, Rektorin der Universität Klagenfurt: „Das Budget für die Jahre 2025 bis 2027 bildet eine solide Grundlage für die Weiterentwicklung der Universität Klagenfurt. Die wichtigsten Ziele der Universität Klagenfurt für die nächsten Jahre sind: Weitere Schärfung des Studien- und Forschungsprofils, Schaffung attraktiver Bildungsangebote für alle Lebensphasen und Stärkung der Kooperationen in der Region“. Die Universität Klagenfurt sei jetzt schon „THE place to study“. Für Pellert zeigt das die erfreuliche Steigerung der Studierendenzahlen, besonders bei internationalen Studierenden: „An diesen Erfolg will die Universität Klagenfurt in den nächsten Jahren ganz gezielt anknüpfen. In den letzten Jahren sind sehr attraktive Studienangebote wie ‚Robotics and Artificial Intelligence‘, ‚Digital Media, Culture and Communication‘, ‚Management, Economics and Data Science‘ sowie ‚Kreatives Schreiben und Schreibkulturen‘ entstanden. Die Universität Klagenfurt hat damit konkurrenzfähige Angebote geschaffen und ihr Profil geschärft. Wir haben hier einen einzigartigen Campus und tolle Betreuungsverhältnisse. An diese Stärken wollen wir anknüpfen und sie weiter ausbauen. Das Studienangebot der Universität Klagenfurt wird in den nächsten Jahren noch attraktiver werden. Wenn es uns jetzt auch noch gelingt – gemeinsam mit Stadt und Land – günstigen und attraktiven Wohnraum für unsere Studierenden zu schaffen, dann werden wir noch mehr Studierende attrahieren können.“
Ein weiterer wichtiger Baustein der zukünftigen Entwicklung wird es laut der Rektorin sein, Bildungsangebote für alle Lebensphasen zu schaffen. „Mit unserem Lifelong Learning-Angebot werden wir darauf abzielen, Menschen in unterschiedlichen Lebens- und Berufsabschnitten mit passgenauen Weiterbildungs- und Studienangeboten zu unterstützen. Bildung endet nicht mit dem Studienabschluss. Wir möchten Menschen ein Leben lang begleiten und auf ihrem individuellen Bildungsweg stärken und so auch zum wichtigen Aspekt der Demokratiebildung beitragen“, betont sie. „Wir werden die Zusammenarbeit mit unseren Partnern in der Region weiter intensivieren“, so Pellert. „Durch den Ausbau von Kooperationen entstehen innovative Projekte, die nicht nur die Region stärken, sondern auch den Wissenstransfer zwischen Universität und Wirtschaft vorantreiben. Gleichzeitig verfolgt die Universität konsequent ihre Internationalisierungsstrategie in Forschung und Lehre, um Studierende und Forschende in einer globalisierten Welt bestmöglich zu vernetzen. Damit einher geht auch die weitere Schärfung des Forschungsprofils, um uns noch besser als wertvoller Partner der Industrie und der Praxis zu etablieren.“
Konkret will die Alpen-Adria-Universität Klagenfurt das englischsprachige Studienangebot weiter ausbauen und neue Kombinationsstudien einführen. So sollen 2025/26 bzw. 2026/27 neue interdisziplinäre Studien starten. Konkret sind das „Digital Media, Culture, and Communication (DMC²BA)“, wo die digitale Durchdringung von Medien, Gesellschaft und Kultur im Vordergrund steht, bzw. „Social Change, Power, and Agency (SocChangeBA)“, der Kombination aus Soziologie, Geographie, Wissenschafts- und Technikforschung mit Politischer Wissenschaft, Psychologie sowie Medien- und Kommunikationswissenschaft.
Nächstes Jahr wird die Klagenfurter Uni zudem ihre Vision für das geplante City Science Lab (kurz: CSL-AAU) präsentieren. Es ist ein Reallabor, in dem neue Technologien an der Schnittstelle der EU-Missionen CITIES und CLIMATE, also der Klimaneutralität von Städten und der Bewältigung des Klimawandels, unter Einbeziehung von Bürgerinnen und Bürgern getestet werden. Ziel ist, die Stadt Klagenfurt klimaneutral zu machen. Es handelt sich dabei um eines von insgesamt vier ausgewählten Projekten, die das BMBWF in den kommenden drei Jahren mit insgesamt fünf Mio. Euro fördert.
Der „Outdoor Drone Space“, eine Drohnenarena im Außenbereich samt angrenzender Freiflugfläche, soll spätestens 2026 den Testbetrieb aufnehmen. Seit drei Jahren wird bereits an dieser Erweiterung der Indoor-Drohnen-Halle Lakeside & Technology Park Klagenfurt gearbeitet.
Zwischen 2025 und 2027 sind aber noch einige weitere Projekte an der Uni Klagenfurt geplant. So soll 2026 ein Konzept für ein Teilzeitstudium vorgestellt werden, mit dem man erwerbstätigen Studierenden und Studierenden mit Betreuungspflichten stärker entgegenkommen will. 2025 soll eine eigene Professur für „Science Communication and Science Journalism“, die „SciComProf“, mit der Österreichischen Akademie der Wissenschaften eingerichtet werden. Außerdem soll das „Austrian Higher Education Systems Network“ weiterentwickelt werden. Dieses ist eines von zehn Digitalisierungsprojekten, die das BMBWF 2020 angestoßen hat.
INFO: Für alle öffentlichen Universitäten nach Universitätsgesetz in Österreich ist für die kommenden drei Jahre ein Gesamtbudget von 16,2 Mrd. Euro vorgesehen, das ist um 3,9 Mrd. Euro oder rund 30 Prozent mehr als zunächst 2022 bis 2024 vergeben wurde (12,3 Mrd. Euro). Allerdings wird nicht diese ganze Summe, sondern nur 14,5 Mrd. Euro tatsächlich über die jetzt abgeschlossenen Leistungsvereinbarungen verteilt. Die restlichen 1,9 Mrd. Euro umfassen spezielle Zuweisungen.
Quelle: Land Kärnten