Niederösterreich: 30 Jahre NÖ Wohnbauforschung

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Niederösterreich

15 Dez 18:00 2022 von Redaktion Salzburg Print This Article

LR Eichtinger: Wichtiger Impulsgeber und Partner für geförderten Wohnbau

„Die NÖ Wohnbauforschung ist seit 1991 ein wichtiger Impulsgeber und Partner für den geförderten Wohnbau – mit dem Ziel, das Wohnen für die Landsleute in allen Regionen leistbar zu gestalten. Seit 30 Jahren vollbringt die NÖ Wohnbauforschung großartige Leistungen dabei, alle Aspekte des Wohnens zu beobachten und die Entwicklungen der Zukunft vorwegzunehmen. Sie ist unser Instrument, alle Herausforderungen der Gesellschaft zu erkennen und darauf zu reagieren“, sagte Landesrat Martin Eichtinger am heutigen Mittwoch in St. Pölten, wo er gemeinsam mit Andreas Windsperger vom Institut für industrielle Ökologie eine Bilanz über 30 Jahre NÖ Wohnbauforschung legte, aktuelle Projekte vorstellte und einen Ausblick auf 2023 gab.

Auf die demographischen Veränderungen, die neuen digitalen Möglichkeiten wie das Homeoffice, die erforderlichen Umweltaspekte und die individuelleren und vielfältigeren Wohnbedürfnisse könne man durch die wissenschaftliche Begleitung und Betreuung durch die Wohnbauforschung rasch und effizient reagieren und so immer am Puls der Zeit sein, führte Eichtinger aus und unterstrich den unglaublichen Fortschritt: „Bis zum Ende der letzten Einreichperiode sind von 430 Anträgen 229 und damit 66 Prozent bewilligt worden. Das entspricht einer Fördersumme von 1,5 Millionen Euro, die in die Forschung investiert worden ist“.

Im Rahmen der Wohnbauförderung – für pro Jahr durchschnittlich 4.000 Wohnungen im großvolumigen Wohnbau und mehr als 2.000 Eigenheime – habe die Wohnbauforschung die beiden Schienen für begleitetes und „Junges Wohnen“ initiiert, erinnerte der Landesrat und hob dabei insbesondere das „Junge Wohnen“ hervor: „Seit 2006 sind dabei insgesamt 2.327 Wohnungen gebaut bzw. 1.543 bereits bezogen worden. Für Menschen unter 35 Jahren ist das Modell sehr attraktiv, liegt doch die Eigenkapitalaufbringung bei maximal 4.000 Euro und verhindert das Baurechtsmodell, dass der Grundstückspreis in die Miete miteingerechnet wird“.

Innerhalb der pro Jahr durchschnittlich fünf bis acht neu bewilligten Forschungsprojekte nannte der Landesrat als Schwerpunkte für 2023 Ökologie und Klima inklusive der alternativen Energienutzung von den Baustoffen bis zur Heizung, Bauökonomie und –kostenreduktion, wobei die Baukosten u. a. durch die Anhebung der Förderdarlehen um 19 Prozent auf ähnlichem Niveau gehalten werden konnten, weiters Analysen und Strategien im europäischen Kontext, Bausoziologie zur Befassung mit den demographischen Veränderungen sowie Landschafts-und Umfeldgestaltung wie Wasserrückhaltung, Gebäudekühlung etc.

Andreas Windsperger hob die Dualität von Forschung und praktikablen Lösungen bzw. deren fließenden Übergang hervor, die zu einer hohen Erfolgsquote beitrage. Beim Thema Freiraumgestaltung verwies er z. B. auf das „Ökosystem Siedlung“ zur Biodiversitäts-Erhaltung unter Einbindung der Bevölkerung und auf „Grün statt grau“ zur Kühlung, Begrünung und Vermeidung von Versiegelung, die bereits bei mehreren Wohnbauten umgesetzt würden.

Nach Initiativen zur Ortskernbelebung (mit Impulsprojekten in bereits mehr als zehn Gemeinden) und zur alternativen Mobilität sprach Windsperger dann das Thema Kosten an. Dabei gehe es um die Effizienz der Heizanlagen, die Vermeidung von Flächenversiegelung, die Erhaltung historischer Bausubstanz, die Beurteilung der Gebäudequalität, Motivationsmaßnahmen für den Sanierungsaufwand etc.

Im Bereich der technischen Systeme sprach er abschließend die Effektivität zentraler und dezentraler Heizsystemen unter Miteinbeziehung von Nutzerverhalten und Praxistauglichkeit, Effizienzsteigerungen wie die thermische Bauteilaktivierung und die Verwendung von Überschussstrom aus Windkraftanlegen zur Heizung und Kühlung, unterschiedliche Systeme der Warmwasserbereitung, die Optimierung älterer Heizsysteme und nicht zuletzt flexible Wohnformen an, die eine Verkleinerung bzw. Vergrößerung der Wohnung ermöglichen.


Quelle: Land Niederösterreich



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