Graz: Aigner-Rollett-Allee - neuer Name für belastete Straße

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Foto: Stadt Graz/Fischer
05 Jän 21:00 2023 von Redaktion International Print This Article

Die Vielfalt von Graz soll sich auch im öffentlichen Raum widerspiegeln, das ist ein erklärtes Ziel der rot-grün-roten Koalition. Darüber hinaus hat Graz als Menschenrechtsstadt eine besondere Verpflichtung beim Umgang mit seiner Geschichte. Beiden Aspekten wurde nun durch die Umbenennung einer historisch schwer belasteten Straße Rechnung getragen.

Die einstige „Max-Mell-Allee" heißt seit dem 1. Jänner 2023 „Aigner-Rollett-Allee". Damit zollt die Stadt Graz Tribut an Oktavia Aigner-Rollett, die erste Frau, die in Graz ein Medizinstudium abschloss und in der Humboldtstraße als Ärztin tätig war.

Vizebürgermeisterin und politisch zuständige Referentin Judith Schwentner freut sich über diesen wichtigen Meilenstein: „Nur wer sichtbar ist, wird wahrgenommen. Das Ungleichgewicht bei der Benennung von Straßen und Plätzen ist das Ergebnis einer historischen und gesellschaftlichen Ungleichheit, die wir Schritt für Schritt korrigieren wollen. Mit der Umbenennung der historisch belasteten Max-Mell-Allee setzen wir ein sichtbares Zeichen. Es geht um Wertschätzung, um Erinnerung und um ein Abbild der Wirklichkeit."

Auch Gemeinderätin Manuela Wutte, auf deren Initiative der Antrag im März 2022 im Gemeinderat angenommen wurde, freut sich, dass die Änderung belasteter Straßennamen nun Fahrt aufnimmt: "Viele Menschen in Geidorf wünschen sich schon lange eine Umbenennung der historisch schwer belasteten Max-Mell-Allee. Nach ausführlichen Informationsangeboten für die Anrainer:innen würdigen wir mit der Benennung nach Oktavia Aigner-Rollett die erste Grazer Ärztin."

Die Max-Mell-Allee wurde von der Expert:innenkommission für Straßennamen als schwer problematisch eingestuft. Als Autor und Dichter zeigte er sich vom den Anschluss an Hitler-Deutschland begeistert.


Quelle: Stadt Graz



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