Graz: Aktuelle Vergiftungsrisiken - Was tun?

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Graz

14 Nov 11:00 2020 von Redaktion International Print This Article

Verstärkte Hygienemaßnahmen sind ein wesentlicher Bestandteil der Prävention von Coronavirus-Infektionen. Dazu gehört neben gründlichem Händewaschen auch der vermehrte Gebrauch von Desinfektionsmitteln. Das KFV rät zu achtsamen Umgang und sorgsamer Verwahrung - denn was uns schützen soll, kann vor allem für Kleinkinder zur möglichen Gefahrenquelle werden.

War das Thema Desinfektion vor Beginn der COVID-19 Krise vor allem für Gesundheitseinrichtungen und Krankenhäusern ein Thema, ist es inzwischen omnipräsent. Chemische Mittel zur Desinfektion haben auch in privaten Haushalten Einzug gehalten. Oft liegen sie in Form von Handdesinfektionsmitteln in Handtasche, Auto, Badezimmer oder Kinderwagen griffbereit - und sind damit auch für Kinder leicht zugänglich.

Das KFV und die Vergiftungsinformationszentrale appellieren an alle Haushalte, Desinfektionsmittel ebenso wie Medikamente, Reinigungs- oder Waschmittel außerhalb der Sicht- und Reichweite von Kindern aufzubewahren. Diese Vorsichtsmaßnahmen sollten auch in anderen Haushalten überprüft werden, in denen sich das Kind aufhält - beispielswiese bei den Großeltern oder bei der Tagesmutter. Sollte ein Kind trotz aller Vorsichtmaßnahmen etwas potenziell Giftiges verschluckt haben, Ruhe bewahren und schnellstmöglich die

Vergiftungsinformationszentrale (+43 1 406 43 43) oder die Rettung (Notruf 144)

kontaktieren, um die Gefährdung abzuschätzen.

Was tun bei Vergiftungsverdacht?

Die Vergiftungsinformationszentrale bietet bei Vergiftungsverdacht unter +43 1 406 43 43 telefonische Beratung rund um die Uhr an. Zur individuellen Beratung sind die folgenden Informationen wichtig:

  • Was: möglichst genaue Bezeichnung der Substanz bzw. des Produkts, etc.
  • Wie viel: möglichst genaue Mengenangabe
  • Wer: Alter, Gewicht, Geschlecht und Zustand der betroffenen Person(en)
  • Wann: Zeitpunkt des Geschehens
  • Wo: Ort des Geschehens
  • Wie: Verschlucken, Einatmen, Hautkontakt etc.
  • Warum: versehentlich oder absichtlich

Sicherheitstipps zum Umgang mit Haushaltschemikalien

  • Vor dem Gebrauch die auf dem Etikett angegebenen Produktinformationen sowie Sicherheitshinweise lesen.
  • Zum privaten Gebrauch sollten ausschließlich Haushaltschemikalien zum Einsatz kommen - Industriechemikalien sind zum Gebrauch in Privathaushalten nicht geeignet.
  • Produkte, die mit Warnsymbolen (Gefahrenpiktogramme) auf eine Gesundheitsgefährdung hinweisen, schon beim Kauf besonders kritisch prüfen.
  • Desinfektionsmittel sollten - ebenso wie alle anderen Haushaltschemikalien - immer außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden. Flächendesinfektionsmittel nicht zur Desinfektion der Hände einsetzen - es besteht Verätzungsgefahr.
  • Haushaltschemikalien sollten stets im Originalbehältnis aufbewahrt und nicht in andere Behältnisse umgefüllt werden - das erhöht die Verwechslungsgefahr.
  • Die Welt mit Kinderaugen sehen: Sich in die Situation eines Kindes zu versetzen kann dabei helfen, potenzielle Gefahrenquellen im Haushalt zu identifizieren und zu beseitigen.

(Quelle: KFV / Vergiftungsinformationszentrale)


Quelle: Stadt Graz



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