Graz: Aktueller Vorfall Lustbühel: So gefährlich sind Böller für Tiere

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Foto: Foto Fischer
29 Dez 15:00 2024 von Redaktion International Print This Article

Zu einem gefährlichen Vorfall mit Böllern kam es am Freitagabend, dem 27. Dezember 2024, am Grazer Lustbühel. Wie Günter Hirner, Geschäftsführer der Stadttochter GBG, die das Areal im Auftrag der Stadt bewirtschaftet, vermeldet, feuerten um ca. 20.30 Uhr mehrere Jugendliche im vermutlichen Alter zwischen 16 und 20 Jahren Böller auf Höhe des Kuhstalls ab. Dies erschreckte die Tiere so sehr, dass die Herde mit den beiden erstgeborenen Kälbern panisch aus dem Stall rannte, den nächstgelegenen Zaun durchbrach und erst auf Höhe der neu gepflanzten Rebstöcke zur Ruhe kam. Dabei entstand Sachschaden in Höhe von mehreren tausend Euro, auch die beiden Kälber wurden verletzt.

Großes Glück hatte jener GBG-Mitarbeiter, der zu zu dieser Zeit gerade im Kuhstall war und die Tiere versorgte. Er entging nur knapp einer schweren Verletzung, da die Kühe, so wie bei Fluchttieren üblich, beim Hinauslaufen ausschlugen. Es wurde bereits Anzeige eingebracht, auch die Beschreibung der Jugendlichen liegt vor. Zudem wurde die Polizei gebeten, insbesondere in den Tagen rund um Silvester vor Ort Präsenz zu zeigen. Bis inkl. 2. Jänner werden die Wege zu den Stallungen in den Abend- und Nachtstunden gesperrt.

Feuerwerk: Gefahr für Mensch und Tier

Abgesehen davon, dass im gesamten Grazer Stadtgebiet das Abfeuern von Feuerwerkskörpern ab der Kategorie F2, wozu auch Böller und andere Knallkörper gehören, verboten ist, können diese erhebliche Schäden an Mensch und Tier verursachen. So landen rund um Silvester zahlreiche Menschen mit schweren Verletzungen an Händen und im Gesichtsbereich in den Notaufnahmen der Spitäler und auch die Tiere leiden erheblich unter der Knallerei. Laut WWF haben Hunde, Katzen, Herden- und Wildtiere etc. Schwierigkeiten, Feuerwerksgeräusche einzuordnen, da sie extrem laut und unvorhersehbar sind. So kann es - wie der Fall am Lustbühel zeigt - passieren, dass Tiere in den Fluchtmodus schalten, auf die Straße laufen und von Autos angefahren werden. Außerdem kostet die Flucht vor Raketen Wildtieren gerade im Winter viel Energie, die sie eigentlich zum Überleben brauchen. Eine panische Flucht kann für sie den Tod bedeuten.

Und: Bei der Explosion von Feuerwerken werden Metallverbindungen, die für die Farbeffekte sorgen, freigesetzt. Werden sie eingeatmet, stellen sie eine unmittelbare Gesundheitsgefährdung für Menschen dar. Außerdem verschmutzen Feuerwerkskörper durch Schwermetalle den Boden und das Wasser. Bleiben die Hüllen in der Umwelt zurück, bilden sie wiederum für Tiere eine Gefahr, weil diese den Müll für Futter halten könnten.

Eine feinstaubfreie Feuerwerksalternative bietet auch heuer wieder das Silvesterspektakel am Grazer Hauptplatz, das mit einem atemberaubenden Showmix aus Feuer, Wasser und Laserlicht das Jahr 2025 willkommen heißt.


Quelle: Stadt Graz



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