Graz: Aktuelles aus dem Stadtsenat
Ausgewählte Beschlüsse der Sitzung vom 15. Oktober 2020
Als Teil des Science Park Graz unterstützt das "AplusB - Scale-up-Zentrum" die Gründung und Geschäftstätigkeit von wissens- und techologieorientierten Projekten. Die Maßnahmen reichen von der GründerInnenberatung über regionale und internationale Vernetzung (vor allem Richtung Südosteuropa) bis hin Finanzspritzen. Im Rahmen des Programms werden vordefinierte Richtlinien über einen Zeitraum von fünf Jahren verfolgt, um ein noch innovationsreicheres Start-up-Ökosystem in der Steiermark und in Graz zu schaffen. Seit seiner Gründung im Jahr 2002 griff das Zentrum bisher 168 Unternehmen unter die Arme und half mit, 1.100 Arbeitsplätze zu schaffen. Die Stadt Graz subventioniert das Programm mit einer Summe in Höhe von 75.000 Euro.
Internationale StadtplanerInnen und ArchitektInnen unter 40 Jahren stehen auch beim 16. Europan Ideenwettbewerb im Mittelpunkt. Alle zwei Jahre findet der offene Wettbewerb für innovativen Urbanismus und Architektur statt. Wie auch in den letzten Jahren plant die Stadt Graz wieder, Standortpartner für das aktuelle Thema „Living Cities" zu sein und darf engagierte und kreative Beiträge zur Stadtentwicklung, Architekturkonzepte und Umsetzungsperspektiven erwarten. Generell sollen sich „junge" Büros mit dem Ökosystem Stadt, konkreter mit der Entwicklung und Regeneration urbaner Räume, auseinandersetzen. Partner ist der City Park Graz, der schon an der Konkretisierung der künftigen Ausrichtung arbeitet. Außerdem wird das erweiterte städtebauliche Umfeld mit einbezogen - so sollen etwa Orte wie der Griesplatz oder natürliche Elemente wie die Mur den Entwurf im Bereich des „City Park Quartiers" beeinflussen. Die Ausschreibungsphase läuft ab sofort bis April 2021. Im Stadtsenat wurde nun die Vergabegenehmigung in der Höhe von 41.000 Euro für die „Europan 16" beschlossen.
Datenbank zur Zwangsarbeit in Graz
Die Ludwig Boltzmann Gesellschaft plant die Erstellung einer Datenbank ziviler NS-Zwangsarbeiterinnen und -Zwangsarbeiter, die während des Zweiten Weltkriegs in Graz waren. Erstmals sollen dafür Meldedateien, die im Stadtarchiv lagern, gänzlich erschlossen und ausgewertet werden. Die Datenbank soll unter anderem ermöglichen, quantitative Kennzahlen zu eruieren und Auskunft zu geben, zu welchem Zeitpunkt und an welchem Ort wie viele ZwangsarbeiterInnen tätig waren. So kann nach verschiedenen Kategorien wie etwa Geschlecht, Alter, Nationalität oder Familienstand analysiert und das Netzwerk der Zwangsarbeit in Graz sichtbar gemacht werden. Die Erkenntnisse sollen auch der zeitgeschichtlichen Forschung auf internationaler Ebene dienen. Graz kann somit langfristig als Modell für die Aufarbeitung der zivilen Zwangsarbeit während der NS-Zeit herangezogen werden. Unterstützt wird das Vorhaben seitens der Stadt mit 42.500 Euro.
Quelle: Stadt Graz