Graz: Aktuelles aus dem Stadtsenat

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Graz

07 Dez 06:00 2024 von Redaktion International Print This Article

Ausgewählte Beschlüsse der Sitzung vom 6. Dezember 2024

Mit dem Ziel, dem Gewaltpotenzial in unserer Gesellschaft entgegenzuwirken, hat der Verein AGT Kickstart das Projekt "ausgeboxt" ins Leben gerufen. Die Maßnahmen zur Gewaltprävention und sozialen Stabilisierung umfassen die Förderung emotionaler und sozialer Kompetenzen durch systematische Interventionen, darunter Empathietraining, Stärkung von Resilienz und Selbstwirksamkeit sowie die Vermittlung sozialer Normen und Konfliktlösungsstrategien. Darüber hinaus dienen gruppendynamische Ansätze der Entwicklung kooperativer Fähigkeiten und der Reduktion von Aggressionspotentialen. Ergänzend werden milieuspezifische Maßnahmen in Übergangswohnungen der Stadt Graz durchgeführt, um durch situative Deeskalation und präventive Präsenz ein sicheres soziales Umfeld zu schaffen und langfristige Verhaltensänderungen zu initiieren. Dabei wird besonderen Wert auf die klare Unterscheidung zwischen prozessorientierter Aggression und (auf)lösungsorientierter Gewalt gelegt. Der Ansatz zielt darauf ab, nicht nur Symptome, sondern auch Ursachen von Gewalt zu bekämpfen. Eine Projektförderung in der Höhe von 50.000 Euro für den Zeitraum 2.12.2024 bis 1.12.2025 wurde gegen die Stimmen von Stadträtin Schönbacher, Stadtrat Hohensinner und Stadtrat Riegler beschlossen.

AGT Kickstart

TO 6: Kulturförderungen

Insgesamt sieben Kulturinstitutionen und -vereinigungen sowie Einzelpersonen wurden einstimmig mit einer Förderung in der Höhe von insgesamt 101.500 Euro bedacht, darunter:

  • "Grieswirtschaft" mit dem Ziel der nachhaltigen Förderung und Entwicklung des Handels-, Gastronomie-, und Kulturstandortes Graz Gries. Durch das Ansprechen der Öffentlichkeit soll das Image des Platzes aufgewertet werden; die Veranstaltung von Festen, Märkten, etc. soll Vertrauen schaffen und die Frequenz am Platz erhöhen.
  • Kulturverein Grauton: Veranstaltungen zur Förderung der Grazer Subkultur, unterrepräsentierter Genres elektronischer Tanzmusik und aufstrebender lokaler Künstler:innen im audio-visuellen Bereich mit besonderem Augenmerk auf Gender- & Awareness, Gleichstellung und Bildung in Form von Workshops und aufklärender Kulturarbeit.
  • Kulturverein Eléctrico Express zur Unterstützung des österreichisch-katalanischen Künstlerinnenkollektiv Eléctrico 28 und künstlerisch nahestehenden Gruppen in der Realisierung ihrer Projekte. In der Spielsaison 2024/2025 wird Eléctrico 28 dabei zwei neue Produktionen realisieren: einerseits THE PLACE, eine Performance an einem öffentlichen Ort, die unsere Beziehung zu den Orten thematisiert, und andererseits, KOMUNUMO, eine moderne Fabel über das Zusammenleben in einem intergenerationalen Gemeinschafts-Wohnprojekt. Die Arbeiten sollen im Sommer und im Herbst 2025 in Graz uraufgeführt werden.
  • Außerdem das Projekt "Auftauchen" vom Verein Theater - Schule - Theater am Ortweinplatz, das über drei Saisonen mit unterschiedlichen Initiativen Theater mit jungen Menschen in Reininghaus entwickeln will.



TO 9: Würdigungspreis an Ivana Petra?

Die Stadt Graz vergibt jährlich in Anerkennung und Würdigung besonderer künstlerischer und/oder wissenschaftlicher Leistungen von Studierenden der Kunstuniversität Graz einen Würdigungspreis. Die Vergabe erfolgt über Vorschlag des/der Rektor:in und des/der Vizerektor:in für Lehre unter Einbeziehung der Stipendienkommission der KUG. Die Entscheidung der Stadt Graz erfolgt auf Vorschlag des/der Wissenschaftsreferent:in im Stadtsenat. Die Vizerektorin für Lehre und Internationales der Kunstuniversität Graz, Frau Univ.Prof.in Constanze Wimmer, hat die Nominierung des Würdigungspreises 2024 an Frau Ivana Petra? bekannt gegeben. Ivana Petra? absolvierte sowohl ihre Bachelorstudien Komposition und Musiktheorie sowie Kompositions- und Musiktheoriepädagogik als auch ihr Masterstudium Musiktheorie mit Auszeichnung. Ihre Bachelorarbeit wurde mit dem Preis des Forums junger Autoren ausgezeichnet und erschien im Februar 2022 in der Zeitschrift für neue Musik in einer überarbeiteten Fassung unter dem Titel „Zwischen Notation, Klangvorstellung, und Klang. Eine grafische Analyse von Franck Bedrossians La conspiration du silence (2009)". Der Preis ist mit Euro 2.500 dotiert. Die Beschlussfassung erfolgte einstimmig.

TO 11: Förderungen Jugend und Familie

In einem Sammelantrag wurden einstimmig 38.650,27 Euro an Fördergeldern für Vereine im Bereich Jugend und Familie beschlossen. Das "Kasperltheater im Grazer Orpheum" erhielt eine Projektförderung für die Spielsaison 24/25. Gefördert wurden auch der Union Volleyballclub (UVC) und der Basketballverein USBC, damit Kinder und Jugendliche der Stadt Graz die Möglichkeit erhalten, kostenfrei bei den Heimspielen der Bundesligamannschaften zuzusehen und kostenfrei an Probetrainings der Nachwuchsmannschaften teilzunehmen. Außerdem gefördert wurde die 7. Jugendstudie, die als Gemeinschaftsprojekt der ARGE Jugend in Kooperation mit der AK Stmk, der WK Stmk, dem Land Steiermark und der Stadt Graz durchgeführt wird. Das Ziel ist, jugendliche Lebenswelten von der 8.-13. Schulstufe anhand der eingebrachten Themen bzw. Fragen zu erkunden. Die daraus gewonnenen Ergebnisse dienen als Planungs- und Steuerungsinstrument für die Jugend- und Bildungspolitik, für die Jugendarbeit, für die Elternbildung, Lehrerbildung, für die Personalentwicklung von Unternehmen und NGOs sowie für alle am Thema „Jugend" interessierten Bürger.

TO 14: Neugestaltung Grottenhofstraße

Durch einen geplanten Hochbau mit Einzelhandel im Bezirk Wetzelsdorf ergibt sich die Möglichkeit, den nördlich des Grundstückes befindlichen Straßenraum zu adaptieren. Es soll sowohl zu Verbreiterungen der Gehsteige kommen, als auch ein straßenbegleitender Grünbereich entstehen. Ebenfalls wird die Bushaltestelle in Richtung Westen verlegt, was zu einer Verbesserung der Umsteigerelationen führt. Durch diese Maßnahmen wird die Verkehrssicherheit, vor allem für Fußgänger, in diesem Abschnitt erhöht. Die Stadt Graz bekennt sich in ihrer aktuellen Mobilitätsstrategie zur Förderung der Verkehrsmittel des Umweltverbunds. Diese Erweiterung der Infrastruktur fördert die Nutzung der Verkehrsmittel des Umweltverbunds und stellt damit eine Maßnahme im Sinne der vom Gemeinderat im Jänner 2011 beschlossenen Verkehrspolitischen Leitlinie 2020 dar. Durch die Schaffung von breiteren und gesicherten Gehwegen wird die Förderung der sanften Mobilität positiv beeinflusst. Ebenso sind die Umbaumaßnahmen mit den Zielen, welche im neuen Mobilitätsplan 2040 festgeschrieben werden, bzw. auch mit dem 2024 beschlossenen Masterplan "Gehen" in Einklang. Durch kürzere Wege und bspw. den Abtausch von Gehsteig und Grünflächen wird der Fußverkehr stark gefördert. Die Trassenverordnung wurde einstimmig beschlossen.

TO 12: Sanierungsfahrplan

Am 13. September 2023 haben das Europäische Parlament und der Rat der Europäischen Union die Richtlinie zur Energieeffizienz verabschiedet. Diese legt fest, dass öffentliche Gebäude eine Vorbildfunktion in Bezug auf Energieeffizienz übernehmen sollen. Artikel 5 legt fest, dass ab 11. Oktober 2025 die Verpflichtung besteht den Gesamtenergieverbrauch um 1,9 % jährlich zu senken. Das Bezugsjahr für die Einsparungen ist 2021. Artikel 6 legt fest, dass ab dem Jahr 2025 die Mitgliedstaaten verpflichtet sind, jährlich mindestens 3 % der gesamten beheizten und/oder gekühlten Gebäudefläche öffentlicher Einrichtungen zu renovieren. Ziel dieser Renovierungen ist es, die Gebäude mindestens auf das Niveau von Niedrigenergiegebäuden oder Nullemissionsgebäuden zu bringen. Die Erstellung des Sanierungsfahrplans bildet den ersten großen Schritt im Rahmen des Gesamtkonzepts und umfasst drei wesentliche Teilpakete: die Bestandserhebung, die Formulierung des Sanierungsziels und die Ausarbeitung des eigentlichen Sanierungsfahrplans. Im Rahmen der Bestandserhebung wird der aktuelle Zustand der Gebäude detailliert erfasst und analysiert. Dazu gehören technische, energetische und bauliche Merkmale, die als Grundlage für alle weiteren Planungsschritte dienen. Im nächsten Schritt wird das Sanierungsziel formuliert. Hierbei werden die angestrebten energetischen und nachhaltigen Standards definiert, die die zu sanierenden Gebäude erreichen sollen. Die Beschlussfassung erfolgte einstimmig.


Quelle: Stadt Graz



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