Kärnten: Alle sollen sich als Teil der Kunst- und Kulturstrategie Kärnten/Koroška fühlen

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v.li.: Brigitte Winkler-Komar – Leiterin Abt. 14 Kunst und Kultur, Wolfgang Muchitsch - Direktor kärnten.museum, Nadja Kayali - Intendantin Carinthischer Sommer, Peter Plaimer - LAG Unterkärnten, Veronika Kušej - MAS-Vorstandsmitglied der IG KiKK, LH Peter Kaiser, Patrick Schnabl - Abteilungsleiter Abt. 9 Kultur, Europa, Sport des Landes Steiermark.
Foto: LPD Kärnten/Stein
16 Jun 03:00 2024 von Redaktion Salzburg Print This Article

LH Kaiser bei erstem Zukunftsforum in Bleiburg/Pliberk: Für mehr Vernetzung, barrierefreien Zugang, Fair Pay sowie Freiheit von Kunst und Kultur

BLEIBURG/KLAGENFURT. Das erste Zukunftsforum zur Kunst- und Kulturstrategie Kärnten/Koroška fand gestern, Freitag, im Kulturni dom in Bleiburg/Pliberk statt. Schwerpunktthema war „Vernetzung und Kooperation“. Kulturreferent Landeshauptmann Peter Kaiser freute sich über das enorme Interesse. In fünf prominent moderierten Arbeitsgruppen konnten sich die rund 200 Teilnehmenden direkt einbringen. Ein Punkt, der in allen Arbeitsgruppen genannt wurde, war die Bildung, die stärkere Einbindung von Kindern und Jugendlichen. Weiters ging es um die Verbindung von Kunst und Kultur mit dem Tourismus und der Wirtschaft, um grenzüberschreitende Projekte und die Internationalisierung, insbesondere im Hinblick auf den Alpen-Adria-Raum und die EU. Außerdem sprachen sich die Teilnehmenden für die Ganzjährigkeit von Kunst und Kultur aus. Heuer und nächstes Jahr finden noch weitere fünf Zukunftsforen statt - das nächste iam 18. Oktober in Spittal.


Landeshauptmann Peter Kaiser möchte, dass sich alle als Teil des Strukturfindungsprozesses sehen. Man wolle verschiedene Sichtweisen einholen. „Das Ziel, die Richtung sollen von jeder und jedem einzelnen mitbestimmt werden“, sagte er. Es gehe um strukturelle und organisatorische Impulse ebenso wie vor allem um eine verstärkte Vernetzung, Kooperation, Koordination im Kunst- und Kulturbereich. Auch mit Tourismus und Wirtschaft solle eine stärkere Zusammenarbeit erfolgen – als Win-win-Situation für alle Bereiche.

„Ich sehe Kunst und Kultur als Lebensmittel, das möglichst für alle barrierefrei zugänglich sein soll“, so der Landeshauptmann weiter. Kindern und Jugendlichen müssten Kunst und Kultur schon von der Elementarpädagogik weg noch mehr nahegebracht werden. Ein für ihn persönlich wesentlicher Punkt ist die Freiheit von Kunst und Kultur. „Wir wollen nicht nur bewahren, sondern auch weiterentwickeln. Kärnten soll zu einem kulturell-geistigen Zentrum im Alpen-Adria-Raum werden“, sagte er. Stärken Kärntens dabei seien die enorme Vielfalt in Kunst und Kultur sowie die Zweisprachigkeit des Landes. Ein weiterer Punkt für Kaiser ist, dass auch Menschen, die für ihre Kunst materiell auf vieles verzichten, sorgenfrei kreativ sein können. In diesem Zusammenhang hob er auch die Bedeutung von „Fair Pay“ im Kunst- und Kulturbereich hervor. Kärnten lege darauf auch in seiner Förderpolitik ein Augenmerk.

Der Landeshauptmann dankte der Kunst- und Kulturszene für ihre Sensibilität, Träume, Kritik und berechtigten Verbesserungsvorschläge, die sie immer wieder einbringe. „Wir versuchen auch immer, das alles aufzunehmen“, so Kaiser, der seinen Dank auch an das Kärntner Kulturgremium richtete. „Kunst und Kultur sind gesellschaftlichen Entwicklungen oft voraus, zeigen vieles auf. Gerade in unseren herausfordernden Zeiten brauchen wir das, brauchen wir Kunst und Kultur als wichtige Triebfeder“, so Kaiser.

Sebastian Lücke begleitet den Strategieprozess mit der actori GmbH. Er erklärte, dass in einer breit getragenen Bestandsaufnahme unter anderem ein Stärken-Schwächen-Profil gemeinsam erarbeitet wurde. Als wesentliche Stärken nannte er die Vielfalt und Zweisprachigkeit Kärntens, die Lage im Alpen-Adria-Raum und das Ehrenamt. Zu den Herausforderungen zählen, Kärnten noch stärker als Kunst- und Kulturland sichtbar zu machen und auch der demografische Wandel. Wesentlich sei die stärkere Vernetzung in Bezug auf Wissen, Kooperationen und Synergien. Den sechs Zukunftsforen folgen laut Lücke jeweils Fach-Workshops und Vertiefungs-Workshops, die dann in die Kunst- und Kulturstrategie Kärnten/Koroška münden sollen.

Die Panel-Diskussion moderierte Brigitte Winkler-Komar, die Leiterin der Kulturabteilung des Landes. Es sprachen Nadja Kayali, Intendantin des Carinthischen Sommer, Wolfgang Muchitsch als Direktor des kärnten.museum, Peter Plaimer von der LAG Unterkärnten, Patrick Schnabl als Kulturabteilungsleiter des Landes Steiermark und Veronika Kušej als Vorstandsmitglied der IG KiKK. Diese fünf Persönlichkeiten leiteten dann auch die Arbeitsgruppen. Schnabl sagte, dass die Steiermark bereits seit drei Jahren an ihrer Kunst- und Kulturstrategie arbeite. Die Steiermark vernetze sich dabei auch mit Kärnten, diesbezügliche Chancen werde die Koralmbahn steigern. Kušej lobte am Strategieprozess, dass er „nicht von oben kommt, sondern, dass die Player ernst genommen und eingebunden werden.“ Kooperation sei auch für die slowenische Volksgruppe wesentlich. Plaimer stellte die Verbindung zur Erhaltung der Lebensqualität im ländlichen Raum her. Für Kayali ist es entscheidend, dass es bei Kooperationen zu einer Win-win-Situation kommt. Muchitsch warf ein, dass auch eine stärkere studentische Szene für Kunst und Kultur in Kärnten wichtig wäre.

Die Veranstaltung wurde musikalisch von Arthur Ottowitz und Silvia Igerc umrahmt. Die zweisprachige Moderation erfolgte durch Monika Novak-Sabotnik und Eva Mion, es gab außerdem eine Übersetzung durch Gebärdendolmetscherin Sabine Zeller. Anwesend waren unter anderem auch Bischof Josef Marketz, Superintendent Manfred Sauer, der slowenische Generalkonsul Anton Novak, die Landtagsabgeordneten Marina Koschat-Koreimann, Stefan Sandrieser und Franz-Josef Smrtnik, Landesamtsdirektor-Stellvertreter Markus Matschek und Bleiburgs Bürgermeister Stefan Visotschnig.

Infos: https://www.kulturstrategie-kaernten.at/
Soziale Medien: https://www.instagram.com/kulturstrategie_kaernten/ und https://www.facebook.com/people/Kunst-und-Kulturstrategie-fürKärntenKoroška/61558869416825/




Quelle: Land Kärnten



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