Niederösterreich: Alphabetisierung noch immer großes Tabuthema
LR Schleritzko: „Rund 200.000 Menschen in Niederösterreich tun sich schwer, Texte zu verstehen und sind daher von diesem Thema betroffen – das wollen und müssen wir ändern.“
In ganz Österreich sind Schätzungen zufolge 600.000 bis zu 1,2 Millionen Menschen von Analphabetismus betroffen – auch in Niederösterreich haben viel mehr Menschen Probleme beim Lesen und Schreiben, als in der Gesellschaft wahrgenommen wird. Der Weltalphabetisierungstag soll deshalb auf all jene Menschen aufmerksam machen, die wegen Defiziten beim Lesen und Schreiben ihren Alltag nur schwer meistern können, Scham entwickeln und für große Teile des Arbeitsmarktes nicht zur Verfügung stehen. Wer nicht oder kaum lesen und schreiben kann, hat es im Informationszeitalter schwer. Beim Infostand vor dem BhW-Standort in St. Pölten konnten sich Interessierte demnach über das Thema sowie die kostenlosen Angebote der Bildungsberatung, der Basisbildung und des Projekts Zeit Punkt Lesen im BhW Niederösterreich informieren.
Landesrat Ludwig Schleritzko unterstützt die Vorhaben:„Alphabetisierung verdient jede Aufmerksamkeit. In unserem Informationszeitalter dreht sich alles um Nachrichten sowie um Sprache und ihre Wirkung auf den Menschen und die Gesellschaft. Wir benötigen Orientierung in einer Zeit, die uns fordert, und Beratung, wo wir uns noch unsicher fühlen. Da setzen die BhW-Angebote der Basisbildung und der Bildungsberatung an und bringen die nötige Sicherheit, der Welt und ihren Anforderungen zu begegnen“, erläuterte Schleritzko.
Zusätzlich zum Infostand machte das BhW Niederösterreich auch anders auf das wichtige gesellschaftliche Thema aufmerksam: In Schaufenstern in der St. Pöltner City waren Buchstaben aus Hartgummi aufgestellt, die per QR-Code auf die BhW-Internetseite führten, wo es weiterführende Informationen zu Bildung, Lesen und Alphabetisierung nachzulesen gibt. Unterstützende Partner fand das BhW dabei in der Buchhandlung Schubert, Thalia, der Bäckerei Hager, Sonnentor und der Jugend:Info Niederösterreich.
Quelle: Land Niederösterreich