Schardenberg: Alter Aussichtsturm eingestürzt - Suche nach eventuell verschütteten Personen

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Alter Aussichtsturm in Schardenberg eingestürzt - Suche nach eventuell verschütteten Personen
Foto: Daniel Scharinger
11 Mai 15:15 2024 von Lauber Matthias Print This Article

SCHARDENBERG. In Schardenberg (Bezirk Schärding) ist Freitagabend der Aussichtsturm im Fronwald eingestürzt. Es ist dabei auch zu einem Brandausbruch gekommen. "Personenrettung Einsturz" lautete Freitagabend die Alarmierung für zwei Feuerwehren, nachdem ein Aussichtsturm in Schardenberg in sich zusammengekracht ist. Beim Eintreffen erlangte die Feuerwehr die Information, dass vermutlich niemand unter den Trümmern sein dürfte, dennoch wurde umgehend mit Kontrollmaßnahmen und der Brandbekämfung begonnen. Der Turm war schon länger für die Öffentlichkeit gesperrt, er wurde unter anderem als Funkmast verwendet. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Experten begutachteten am Samstag zudem die Einsatzstelle um den Grund für den Einsturz zu klären. "Der Aussichtsturm in Schardenberg stürzte am 10. Mai 2024 kurz nach 19:00 Uhr ohne Vorzeichen komplett ein. Es kamen dabei keine Personen zu Schaden. Aufgrund des Schadensausmaßes und der komplett unbekannten Einsturzursache wurden die Ermittlungen am 11. Mai 2024 von den Brandermittlern des Landeskriminalamtes Oberösterreich übernommen. Es erfolgte bis in die späten Nachmittagsstunden eine Untersuchung des achtstöckigen und 32 Meter hohen ehemaligen Aussichtsturmes. Dabei wurde mit einem Bagger der Eingangsbereich im Erdgeschoß, wo es nach dem Unglück zur Rauchentwicklung kam, freigelegt. Ein Brandmittelspürhund und ein Sprengstoffspürhund suchten den Bereich ab, konnten aber keine Hinweise finden. Auch ein Sprengstoffkundiges Organ der Polizei und ein Brandsachverständiger des Landes Oberösterreich bestätigten das Ergebnis der Diensthunde und fanden ebenfalls keine Spuren oder Hinweise auf Brandbeschleuniger beziehungsweise Sprengstoffe. Nach bisherigen Ermittlungen ist davon auszugehen, dass sich keine Personen unter den restlichen Trümmern befinden. Die genau Einsturzursache ist noch ungeklärt und Gegenstand weiterer Ermittlungen", berichtet die Polizei am Samstagabend in einer Presseaussendung.

Am 17. Mai 2024 wurde der Unglücksort erneut von Beamten des Landeskriminalamtes, einem gerichtlich beeideten Sachverständigen für Statik und einem Brandsachverständigen der Brandverhütungsstelle OÖ untersucht. Bei den Baggerungen konnten relevante Gegenstände (Zugangstüren, Klimaanlagen, Elektroequipment für Antennenanlagen etc.) geborgen werden, welche jeweils keine Spuren auf eine mögliche Explosion aufwiesen. Der anfängliche Brand in der im Erdgeschoss befindlichen Batterieanlage kann auf eine mechanische Beschädigung des Batteriekastens im Zuge des Einsturzes zurückgeführt werden. Keine der Türen zeigte eine Verformung, welche im Zuge einer Explosion stattfinden würde. Ein vorhanden gewesenes Streubild von Glasscherben im Umfeld und ein von den Arbeitern in der Nähe wahrgenommenes Hagelgeräusch konnte durch den Statiker als Folge des Einsturzes plausibel dargestellt werden. Im Schutt konnten tragende Holzkonstruktionen mit einem Schädlingsbefall bzw. mit morschen Bereichen entnommen werden. Die Einsturzursache ist laut dem Sachverständigen nicht eindeutig bestimmbar, dennoch komme die höchste Wahrscheinlichkeit für den Einsturz den langjährigen Frostschäden am Schlackenziegel und einer damit schwindenden Tragfähigkeit des Bauwerks hinsichtlich vertikaler Lasten zu.


Quelle: www.laumat.at