Wien: Angriffe auf Obdachlose - Fonds Soziales Wien öffnet Schutzraum auch nachts
Das FSW-Tageszentrum Obdach Josi steht ab Samstag auch abends und in der Nacht obdachlosen Menschen als Rückzugsort zur Verfügung
„Aktuell braucht die in letzter Zeit massiv angefeindete Gruppe der obdachlosen Menschen rasch Unterstützung gegen tätliche Angriffe. Daher habe ich den Fonds Soziales Wien beauftragt, unmittelbare Hilfe über das bestehende Angebot hinaus anzubieten“, erklärt Sozialstadtrat Peter Hacker. Neben den bereits laufenden Sofortmaßnahmen in der Wiener Wohnungslosenhilfe, darunter Sensibilisierung der Nutzer:innen von Einrichtungen und obdachloser Menschen etwa Wahrnehmungen der Polizei zu melden und die Kooperation zu stärken, wurden zusätzliche Betreuungsangebote geprüft.
Sofortmaßnahme durch FSW Obdach
In der aktuellen Situation schafft der Fonds Soziales Wien (FSW) gemeinsam mit FSW Obdach einen zusätzlichen Schutzraum für obdachlose Menschen für die Abend- und Nachtstunden. Das FSW-Tageszentrum Obdach Josi öffnet auch nachts. Für obdachlose Menschen gibt es neben dem Tagbetrieb – ab sofort bis auf Weiteres – nun auch nachts die Möglichkeit sich in den Räumen der Josi aufzuhalten. Der erste Nachtbetrieb im Tageszentrum Obdach Josi wird von Samstag auf Sonntag stattfinden und bietet einen Schutzraum mit einer Kapazität für bis zu 50 Personen.
„Wir haben binnen kürzester Zeit Nachtdienste mit Mitarbeiter:innen besetzen können. Es ist für uns in der Wohnungslosenhilfe eine noch nie dagewesene Situation, Tageszentren auch nachts öffnen zu müssen. Aber es ist für uns eine Selbstverständlichkeit in der jetzigen Lage Hilfe anzubieten und das äußerst rasch“, betont Barbara Trsek, Bereichsleitung FSW Obdach. Obdach Josi, ist ein Tageszentrum für erwachsene obdachlose Menschen, dass regulär an 365 Tagen im Jahr von 09:00-18:00 Uhr geöffnet hat.
„Mein Dank gilt den Mitarbeiter:innen von FSW Obdach und ganz speziell den Mitarbeiter:innen des Tageszentrums Obdach Josi. Sie schaffen für die Nutzer:innen der Wiener Wohnungslosenhilfe, die nicht bereits nachts in anderen Einrichtungen untergebracht sind, kurzfristig Raum und bieten damit niederschwellig Sicherheit“, so Markus Hollendohner, Leiter der Wiener Wohnungslosenhilfe im FSW. „Weitere Sofortmaßnahmen in der aktuellen Situation werden vom Fonds Soziales Wien und unseren Partnerorganisationen derzeit geprüft“, so Hollendohner weiter und verweist an dieser Stelle einmal mehr auf die gute Zusammenarbeit mit der Wiener Polizei.
„Angriffe auf obdachlose Menschen, unabhängig ob verbal oder körperlich, verurteile ich scharf. Wien ist eine Stadt des Zusammenhalts und der Solidarität – vor allem den Schwächsten gegenüber. Daran werden auch die aktuellen Angriffe nichts ändern“, so der Stadtrat Peter Hacker.
Über FSW Obdach
Mit vielfältigen und innovativen Angeboten von der Straßensozialarbeit bis zur mobilen Betreuung in der eigenen Wohnung ist FSW Obdach, ein Tochterunternehmen des Fonds Soziales Wien (FSW), Vorreiter in der Wiener Wohnungslosenhilfe. Die gemeinnützige GmbH wurde 2005 gegründet und betreibt insgesamt über 20 Einrichtungen.
Quelle: Stadt Wien