Steiermark: Anstieg der Lebenserwartung endet mit Coronajahr 2020
Sterblichkeit in der Steiermark:
Graz, am 7. Februar 2022.- Im aktuellen Bericht der Landesstatistik Steiermark wird unter anderem die längerfristige regionale Entwicklung der Sterblichkeit in der Steiermark mit 2020, dem Beginn der Corona-Pandemie, in Verhältnis gesetzt. Hierbei zeigt sich, dass die Sterblichkeit 2020 gegenüber 2019 um +13,9 Prozent auf 14.449 Fälle anstieg und in diesem Jahr die Steiermark nach Wien die zweithöchste Sterberate unter Berücksichtigung der Altersstruktur aufwies.
Laut dem Bericht „Sterblichkeit 2012/18" der Steirischen Statistiken ist seit 1970 die Sterblichkeit in der Steiermark so wie in allen österreichischen Bundesländern um mehr als die Hälfte zurückgegangen. In den Jahren 2012 - 18 waren bereits fast drei Fünftel aller Sterbefälle 80 Jahre oder älter. Demgemäß stieg auch die Lebenserwartung. Diese Entwicklung endete jedoch mit 2020, dem ersten Jahr der Corona-Pandemie. Durch die erhöhten Sterbefälle ging die bis dahin kontinuierlich steigende Lebenserwartung deutlich zurück.
Martin Mayer, Leiter des Referats Statistik und Geoinformation betont: „Anfang der 70er Jahre betrug die Lebenserwartung in der Steiermark 73,0 (Frauen) beziehungsweise 66,3 (Männer) Jahre, im Laufe von fast 5 Jahrzehnten erhöhte sie sich bis 2019 um etwa 3 Monate pro Jahr auf 84,7 Jahre bei den Frauen und 79,5 Jahre bei den Männern, um im Jahr 2020, dem Jahr 1 der Pandemie, bei den Frauen deutlich um 9 Monate auf 83,9 Jahre und bei den Männern sogar markant um 11 Monate auf 78,6 Jahre zurückzugehen."
2020: Steiermark hatte nach Wien die zweithöchste SterberateGegenüber 2019 stieg im ersten Pandemie-Jahr die Zahl der Sterbefälle in der Steiermark um 1.758 beziehungsweise +13,9 Prozent auf 14.449. Jeder 12. davon und somit 1.207 Personen starben an COVID-19. Aufgrund des Anstiegs hatte unser Bundesland nach Wien 2020 die zweithöchste Sterberate (altersbereinigt). Dennoch blieben auch in diesem Corona-Jahr die Herz-Kreislauferkrankungen mit 36,4 Prozent aller Sterbefälle die häufigste Todesursache. Es folgten Krebserkrankungen mit 22,1 Prozent und danach auf Platz 3 bereits COVID-19-Erkrankungen mit 8,4 Prozent.
Altersgruppe bis 80 Jahre: Sterblichkeit bei Männern höherDie Steiermark weist eine der geringsten Säuglingssterblichkeiten aller Bundesländer auf. In den Jahren 2012 - 2018 beträgt diese 2,7 von 1.000 Lebendgeborenen und sind hauptsächlich auf perinatale Affektionen oder angeborene Fehlbildungen, Deformationen und Chromosomenanomalien beziehungsweise auf den plötzlichen Kindstod zurückzuführen. Sehr gering ist die Sterblichkeit auch in der Altersgruppe 1 bis unter 35 Jahren, in der bei weitem nicht einmal ein junger Mensch pro 1.000 stirbt (0,28). Zu den häufigsten Todesursachen zählen Suizide und Transportunfälle, unter den Sterbefällen sind etwa doppelt so viele Männer wie Frauen. Dabei ist noch darauf hinzuweisen, dass insgesamt unter 80 Jahren deutlich mehr Männer als Frauen sterben und die weibliche altersstandardisierte Sterblichkeitsrate signifikant geringer ist als jene der Männer.
Der gesamte Bericht der Landesstatistik ist hier zu finden, mit einer Kurz- und einer Lang-Zusammenfassung am Beginn der Publikation. Für Rückfragen steht Martin Mayer unter 0316/877-2904 gerne zur Verfügung.
Quelle: Land Steiermark