Niederösterreich: Arbeitslosenzahlen April 2021 - Schrittweise Arbeitsmarkterholung
LR Eichtinger/LGF Hergovich: Arbeitsmarktprogramme greifen – Jugendarbeitslosigkeit erneut zurückgegangen
Aktuell sind Ende April mit genau 53.800 um 26.399 bzw. -32,9% weniger Personen auf Jobsuche als im Vorjahr. Rechnet man die Schulungsteilnehmer dazu, waren in Niederösterreich im April gegenüber dem Vorjahresmonat mit 64.109 um 23.420 oder -26,8% weniger Personen beim AMS NÖ registriert.
Besonders positiv fällt auf, dass der Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit weiter voranschreitet. „Programme wie die NÖ Lehrlingsoffensive oder Jobstart zeigen ihre Wirkung. Besonders die Investition beim Programm Jobstart zeigt Erfolge: „Ziel ist es, die Personen dauerhaft in den Betrieb und damit natürlich in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Vonseiten des Landes und des AMS wurden für das Programm rund 3,8 Millionen Euro zur Verfügung gestellt“, erklärt der für den Arbeitsmarkt zuständige Landesrat Martin Eichtinger.
„Mit der Corona-Joboffensive bilden wir Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher, die arbeitslos sind, in zukunftsträchtigen Berufen und im betriebsnahen Bereich aus, um die Arbeitslosigkeit rasch und nachhaltig zu reduzieren“, erklärt der Landesgeschäftsführer des AMS-NÖ Sven Hergovich. Die Zahl der Schulungsteilnehmer ist in Niederösterreich gegenüber dem Vorjahr um knapp 3.000 Personen (40,6%) auf über 10.300 gestiegen. Das zeigt, dass die AMS-NÖ-Qualifikationsangebote im Rahmen der Joboffensive in Anspruch genommen werden.
Ein Vergleich mit April 2019 macht klar, dass die Krise noch nicht vorbei ist. Noch immer sind 6.556 (oder 13,9%) mehr Menschen auf Jobsuche als vor Corona. Das ist nach Kärnten der geringste Anstieg aller Bundesländer (Ö: 20%). „Die wirtschaftliche Erholung in Niederösterreich wirkt erst zeitverzögert auf den Arbeitsmarkt, da die Unternehmen ihren erhöhten Personalbedarf zuerst über eine stärkere Auslastung der bestehenden Personalkapazitäten abdecken. Dies betrifft insbesondere den Abbau von Kurzarbeitskontingenten,“ erklären Landesrat Martin Eichtinger und der Landesgeschäftsführer des AMS NÖ Sven Hergovich.
Auffallend war bis jetzt, dass Frauen durch die Krise stärker von Arbeitslosigkeit betroffen waren als Männer. Ende April fällt der Rückgang im Jahresvergleich erstmals seit dem dritten Quartal des Vorjahres exakt gleich hoch aus (-32,9%). Nach Altersgruppen gab es bei den Personen im Haupterwerbsalter (25-49 Jahre) Ende April im Jahresvergleich einen Rückgang um -35,9% und bei den Älteren (50plus) einen Rückgang von -21,1%. Den höchsten Rückgang gab es mit -55,7% bei den Jugendlichen.
„Nach zwölf Monaten Corona-Pandemie sinkt die Arbeitslosigkeit, bleibt aber weiterhin über dem Vorkrisenniveau. Die fallende Tendenz bei den Arbeitslosenzahlen, besonders bei den Jugendlichen, wo wir bereits unter dem Vorkrisenniveau liegen, zeigt uns aktuell ein besseres Bild als noch vor einigen Monaten“, analysieren Eichtinger und Hergovich.
Wenig Optimismus lässt allerdings nach wie vor die Situation bei der Langzeitarbeitslosigkeit zu. In Niederösterreich sind Ende April bereits 16.272 und damit 30,2% aller vorgemerkten Personen langzeitarbeitslos. „Die größte Herausforderung in den kommenden Monaten wird sein, der Verfestigung der Arbeitslosigkeit entgegen zu wirken. Wir müssen und werden alles tun, um den Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit einzudämmen“, erklären Landesrat Martin Eichtiger und AMS NÖ-Chef Sven Hergovich.
Nach Branchen gab es die stärksten Rückgänge gegenüber dem Vorjahr in der Beherbergung und Gastronomie (-6.556), im Bereich Gebäudebetreuung und der Arbeitskräfteüberlassung (insgesamt ca. -3.600), im Handel (-3.494) sowie im Baubereich (-2.817). Nach Arbeitsmarktbezirken fällt auf, dass sich die Situation vor allem im Most- und im Waldviertel am schnellsten entspannt: So ging die Arbeitslosigkeit im Mostviertel im Jahresvergleich um -45,3% und im Waldviertel um durchschnittlich -43,3% zurück.
Am Stellenmarkt wurden im Monat April 2021 dem AMS Niederösterreich rund 7.100 neue Stellenangebote gemeldet.
Quelle: Land Niederösterreich