Steiermark: Auf HPV-Impfungen nicht vergessen!
Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß und Ärztekammer rufen zu mehr Impfbewusstsein auf
Graz (2. Mai 2021).- Die steirische Ärztekammer und Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß rufen gemeinsam zur Vorsorge-Impfung gegen HPV (Humanes Papillomvirus) zur Prävention von HPV-assoziierten Erkrankungen, wie Gebärmutterhalskrebs und anderen Tumoren auf.
Das Bundesministerium für Gesundheit stellt seit 2014 den HPV-Impfstoff für Kinder vom vollendeten neuten bis zum vollendeten zwölften Lebensjahr kostenlos zur Verfügung. Für Kinder und Jugendliche ab dem vollendeten zwölften Lebensjahr bis zum vollendeten 15. Lebensjahr bietet das Land Steiermark sogenannte „Nachholimpfungen" (Catch-up Programm) zum Selbstkostenpreis an. Für die Dauer der COVID-19-Pandemie wurde das Catch-up Programm bis zum vollendeten 16. Lebensjahr verlängert. Die Kosten pro Teilimpfung betragen während des Catchup-Programms 68 Euro. Ab dem 15. Geburtstag werden drei Teilimpfungen benötigt.
Geimpft wird im Zuge des Gratis-Impfkonzeptes bei den niedergelassenen Ärzten, den Amtsärzten der Sanitätsreferate der Bezirkshauptmannschaften, des Magistrates Graz und in der Impfstelle des Landes. Die Impfungen für das Catchup-Programm werden von den Amtsärzten in den Sanitätsreferaten der Bezirkshauptmannschaften, des Magistrates Graz und in der Impfstelle durchgeführt.
Wichtig ist dabei, dass für die Kosten der gesamten Impfserie die erste Teilimpfung ausschlaggebend ist. Das bedeutet, wenn die erste Teilimpfung vor dem zwölften Geburtstag verabreicht wurde, ist auch die zweite Teilimpfung nach dem zwölften Geburtstag kostenlos.
Dasselbe gilt für das Catch-up Programm: Für den vergünstigten Preis von 68 Euro pro Teilimpfung ist es ausreichend, wenn die erste Impfung einen Tag vor dem 16. Geburtstag erfolgt.
ZahlenMit Stand März 2021 haben knapp 47 Prozent der Kinder- und Jugendlichen zwischen 11 und 16 Jahren in der Steiermark mindestens eine HPV-Teilimpfung erhalten; 37 Prozent wurden zweimal geimpft. Für einen vollwertigen Schutz ist es jedoch unbedingt notwendig, beide Teilimpfungen verabreicht zu bekommen. Die Beteiligung stieg in den letzten Jahren ständig, das Corona-Jahr 2020 hat allerdings zu Rückschlägen geführt.
Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß betont: „Die Pandemie hat leider auch dafür gesorgt, dass im Bewusstsein die wichtigen Vorsorgeimpfungen oft ins Hintertreffen geraten sind. Für die Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen - und damit für ihre ganz persönliche Zukunft- sind diese ein wesentlicher Beitrag. Bitte nehmen Sie die Angebote des Bundes und des Landes dazu wahr!"
Hans Jürgen Dornbusch, Obmann der Kinder- und Jugendfachärzte sowie Impfreferent in der Ärztekammer Steiermark sagt: „Wir liegen mit der HPV-Impfung - die ja vor Krebs schützt - leider weit hinter den Durchimpfungsraten anderer Länder. Seit Beginn der Corona-Pandemie vor einem Jahr sind außerdem die meisten Schulimpfaktionen durch Amtsärztinnen und Amtsärzte, die ja immens belastet waren, ausgefallen. Die niedergelassenen Kinder- und Jugendärzte stehen mit ihren hausärztlichen Kolleginnen und Kollegen zur Verfügung, um diese Impflücken zu schließen. Nach Möglichkeit sollten alle bis zum zwölften Geburtstag zwei Impfungen bekommen, um dauerhaft geschützt zu sein. Empfohlen wird die Impfung aber bis zum 30. Lebensjahr."
Quelle: Land Steiermark