Vorarlberg: Auf dem Weg zu einer umweltfreundlichen und gesunden Mobilität
Foto: Alexandra Serra
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Fachtagung mit rund 120 Teilnehmer:innen aus dem Mobilitäts- und Gesundheitsbereich im Spannrahmen in Hard. Foto: Alexandra Serra
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Internationale Fachtagung sucht nach Möglichkeiten, um längst notwendige Veränderungen anzustoßen
Hard (VLK) – Wie wir Menschen zu mehr gesunder und umweltfreundlicher Mobilität animieren können, damit beschäftigten sich rund 120 Teilnehmer:innen aus dem Mobilitäts- und Gesundheitsbereich im Rahmen einer internationalen Fachtagung heute (Donnerstag) im Spannrahmen in Hard. Nahmhafte Expert:innen zeichneten dabei eine zukunftsfähigen Weg vor. Die Tagung wurde vom Energieinstitut Vorarlberg organisiert und fand im Rahmen des EU-Projektes AMIGO statt.
Der motorisierte Individualverkehr ist der Hauptverursacher des klimaschädlichen CO2-Ausstoßes. Über 40 Prozent aller Treibhausgasemissionen stammen in Vorarlberg aus dem Mobilitätssektor. Gleichzeitig kommt unser Gesundheitssystem zunehmend unter Druck. Wohlstandserkrankungen wie Übergewicht, Diabetes oder Herz-Kreislaufprobleme verursachen enorme Kosten. Bewegungsmangel ist dabei eine zentrale Größe. Die Lösung? Zu Fuß gehen, mit dem Rad oder mit Öffis fahren und mehr Bewegung in den Alltag bringen! Denn das nützt der Gesundheit ebenso wie dem Klima.
Wie können wir Veränderungen hin zu gesunder und umweltfreundlicher Mobilität anstoßen? Was wirkt? Wo sind uns Grenzen gesetzt? Und wie viel Regulation ist in einer freien Gesellschaft überhaupt zulässig? Diese Fragen stand im Mittelpunkt des eintägigen Austauschs, zu dem Verantwortliche aus dem Mobilitäts- und Gesundheitsbereich ebenso eingeladen waren wie Entscheidungsträger:innen aus Kommunal- und Landespolitik in der Schweiz, Liechtenstein, Deutschland und Österreich.
LR Johannes Rauch begrüßt Kooperation
Komplexe Fragestellungen verlangen nach fachübergreifenden Lösungsansätzen. Mobilitätslandesrat Johannes Rauch begrüßt deshalb die Kooperation von Gesundheitsförderung und Mobilitätsmanagement, wie sie im Projekt AMIGO umgesetzt wird: „Mobilität ist nicht nur der Transport von A nach B, sondern dabei geht es um die Gesundheit, um das Klima, um Energie, um die Gestaltung des Öffentlichen Raumes und vieles mehr. Der Austausch zwischen den verschiedenen Fachbereichen und der Praxis ist grundlegend, um gemeinsam unsere Gesellschaft weiterzuentwickeln.“
Namhafte Expert:innen zeichneten zukunftsfähigen Weg
Namhafte Expert:innen aus den Bereichen Umwelt-, Gesundheits-, Wirtschafts- und Sozialpsychologie, Kommunikation und Philosophie wie Public Health vermittelten im Rahmen der Tagung wissenschaftliche Erkenntnisse, aber auch Erfahrungen aus der Praxiserfahrung.
Umweltmediziner Prof. Hans-Peter Hutter (Medizinische Universität Wien) machte deutlich, welchen Nutzen aktive Mobilität sowohl für das Klima, wie auch die eigene Gesundheit hat. Umweltpsychologin Laura Farage (Universität Salzburg) betonte, welchen Einfluss Soziale Normen auf unser Umwelt- und Mobilitätsverhalten haben. Prof. Julian Nida-Rümelin (ehemaliger deutscher Staatsminister für Kultur und Medien und Professor für Philosophie an der Universität München) ging schließlich der Frage nach, wie es in einer freien Gesellschaft gelingen kann, sozial erwünschtes Verhalten zu fördern, ohne dabei die individuelle Selbstbestimmung jedes Einzelnen zu verletzen.
Wie motiviert man Menschen zu gesünderem Verhalten? Wie bringt man mehr Bewegung in den Alltag? Darauf gab Sportwissenschaftler und Sportpsychologe Prof. Ralf Brand (Universität Potsdam) umfassende Antworten. Katharina Gangl (Mitarbeiterin des Instituts für Höhere Studien) vermittelte Einblicke in verhaltenswissenschaftliche Erkenntnisse zur Förderung des Radverkehrs. Und schließlich erläuterte Kommunikationsexperte Michael Adler (Agentur tipping points), wie die Mobilitätswende erfolgreich kommuniziert werden kann.
AMIGO: 4 Länder, 9 Pilotbetriebe, ein Ziel
Unter Federführung des Energieinstituts Vorarlberg und in Kooperation mit CIPRA International und aks Gesundheit gehen der Kanton St. Gallen, das Fürstentum Liechtenstein und das Land Vorarlberg gemeinsam der Frage nach: Wie können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Unternehmen dazu motiviert werden, ihren Weg von und zur Arbeit umweltfreundlich und gesund zurückzulegen? Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse erfahren im AMIGO Projekt ihren Praxistest.
Insgesamt neun Unternehmen im Vierländereck D, CH, FL und Ö haben sich als Pilotbetriebe zur Verfügung gestellt. „Dabei sind öffentliche Verwaltungen ebenso vertreten wie Gesundheitseinrichtungen oder Produktionsbetriebe“, erklärt Projektleiterin Susanne Backmeister (Energieinstitut Vorarlberg). Andrea Sutterlüty, Nachhaltigkeitsbeauftragte bei Haberkorn zu ihrer Motivation als Pilotbetrieb: „Für uns bietet AMIGO die Möglichkeit, neue Maßnahmen mit wissenschaftlicher Begleitung auszuprobieren und Synergien zwischen Betrieblichem Mobilitätsmanagement und Betrieblicher Gesundheitsförderung zu nutzen.“
Finanziell unterstützt wird das dreijährige Projekt von der EU, dem Fonds Gesundes Österreich, dem Land Vorarlberg, dem Land Liechtenstein und dem Kanton St. Gallen.
AMIGO Pilotbetriebe:
Vorarlberg: Haberkorn | Illwerke vkw | LKH Hohenems
FL: Liechtensteinische Landesverwaltung | Hilcona | Haus Kirchstraße
CH: Lippuner emt | Gemeinde Widnau | Micarna Bazenheid
www.energieinstitut.at/fachtagung
Quelle: Land Vorarlberg