Steiermark: Aufräumen mit der Vermüllung – World-Cleanup-Day
Foto: Land Steiermark/Streibl
LR Seitinger und LR Lackner rufen dazu auf, Müll nicht achtlos wegzuwerfen
Graz (19. September 2020).- Anlässlich des heutigen „World-Cleanup-Day" rufen Landesrat Hans Seitinger und Landesrätin Ursula Lackner dazu auf, Müll nicht achtlos wegzuwerfen und die Umwelt sauber zu halten. Eine Studie zeigt, dass Mikroplastik von in der Steiermark achtlos weggeworfenen Kunststoffen sogar ins Meer gerät.
Heute, 19.9.2020, findet der jährliche internationale „World-Cleanup-Day" statt. Er fällt damit heuer in den Aktionszeitraum der Initiative „Schau auf die Steiermark", die zum individuellen Sammeln von Abfall bei der Freizeitgestaltung in der Natur einlädt. Zuletzt nahmen etwa 21 Mio. Menschen in 180 Ländern an Aktionen zur Beseitigung von unsachgemäß entsorgtem Abfall teil. „Mit der Initiative ,Schau auf die Steiermark‘ wollen wir alle, die sich in der Natur bewegen, dazu animieren achtlos weggeworfenen Müll mitzunehmen und richtig zu entsorgen, denn die Vermüllung der Natur ist eine ernste Bedrohung für unsere Umwelt. Dosen, Flaschen, Zigarettenstummel und Co. verunreinigen das Wasser und gefährden die Tier- und Pflanzenwelt", erläutert Landesrat Hans Seitinger, der zur Mithilfe bei dieser Flurreinigungsaktion einlädt.
„Wir müssen die Steiermark auch für unsere Kinder und Enkel lebenswert erhalten. Eine intakte Natur mit einer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt ist ein ganz wichtiger Faktor dafür. Daher gilt es, unsere Wiesen und Wälder, Flüsse und Seen, Täler und Berge rein zu halten", dankt Umweltlandesrätin Ursula Lackner allen, die sich am „World-Cleanup-Day" beteiligen.
Weiß-grüner Müll im Schwarzen MeerIn der Natur weggeworfene Abfall kann zu einem großen Problem für Mensch und Umwelt werden. Zigarettenkippen etwa halten sich bis zu 5 Jahre in der Natur, ehe sie abgebaut sind, und können in dieser Zeit bis zu 60 Liter sauberes Wasser verunreinigen. Sorglos weggeschmissene Kunststoffabfälle können nicht nur mehrere 100 Jahre in der Natur überdauern; durch die allmähliche Verwitterung zerfallen sie mit der Zeit auch zu Mikroplastik. Darüber hinaus werden im Zuge der Verwitterung die verschiedenen, und zum Teil schädlichen, Zusatzstoffe (zum Beispiel Weichmacher, Farbstoffe, UV-Stabilisatoren) in die Umwelt freigesetzt.
Das achtlose Wegwerfen von Müll - sogenanntes Littering - gilt als einer der bedeutendsten Eintragspfade von Mikroplastik in die Umwelt. Eine aktuelle Studie der Montanuniversität Leoben im Auftrag des Wirtschaftsressorts und des Lebensressorts hat ein Modell entwickelt, um die Kunststoffemissionen in der Steiermark und ihren weiteren Transfer abschätzen zu können. Demnach stellt in der Steiermark das achtlose Wegwerfen von Müll mit einem Anteil von 45 Prozent die größte Quelle für Kunststoffemissionen dar. Erst danach folgt Kunststoffabrieb aus dem Verkehr (36 Prozent von Reifen und 2 Prozent von Fahrbahnmarkierungen), von Sportflächen (Kunstrasen u.a., 6 Prozent) und von Schuhsohlen (4 Prozent) sowie zahlreiche weitere punktuelle Einträge, etwa aus dem Abrieb synthetischer Fasern beim Waschen. Durchschnittlich werden in der Steiermark pro Jahr etwa 3300 Tonnen an Kunststoffemissionen emittiert. Davon gelangen über die Oberflächengewässer zika 79 Tonnen Kunststoffe sogar bis ins Schwarze Meer. Damit beträgt der steirische Pro-Kopf-Durchschnitt zwar nur rund 6 Prozent des globalen Schnitts, aber alleine durch das richtige Entsorgen des achtlos weggeworfenen Kunststoffs ließe sich der Beitrag der Steiermark zur Kunststoffverschmutzung der Meere um rund 45 Prozent reduzieren.
„Das achtlose Wegwerfen von Müll beeinträchtigt nicht nur die Natur und den Erholungswert unserer Landschaft in der Steiermark, sondern gelangt bis in die Weltmeere. Der internationale World-Cleanup-Day 2020 ist eine gute Gelegenheit, die globalen Auswirkungen unseres lokalen Handelns besser ins Bewusstsein zu rücken und einen wichtigen und sichtbaren Beitrag gegen das achtlose Wegwerfen von Müll zu setzen", erläutert Landesrat Hans Seitinger.
„Schau auf die Steiermark"
Noch bis 30. September 2020 können Fotos von diversen Aufräumaktionen (zum Beispiel Vorher-Nachher-Fotos) über www.saubere.steiermark.at hochgeladen werden. Diese Bilder werden auf der Homepage zur Initiative „Schau auf die Steiermark" sowie in sozialen Medien veröffentlicht. Sie sollen die durchgeführten Aktivitäten vor den Vorhang holen und auch über den Aktionszeitraum hinaus beispielgebend und sensibilisierend wirken. Alle hochgeladenen Fotos nehmen an der Verlosung der Preise, darunter auch eine Auszeit im Naturhotel Bauernhofer sowie Weine der Steirischen Terroir- und Klassikweingüter, teil.
„Schau auf die Steiermark" ist eine Initiative des Landes Steiermark, von ORF Steiermark, den steirischen Abfallwirtschaftsverbänden, der Fachgruppe Entsorgungs- und Ressourcenmanagement der WKO Steiermark und von Tourismus Steiermark. Die gesammelten Abfälle können - richtig getrennt - über die Abfallsammelstellen im öffentlichen Raum, über die steirischen Altstoffsammelzentren oder auch über die eigene haushaltsnahe Sammlung entsorgt werden.
Sollten Problemstoffe, Batterien/Akkus oder Elektro-/Elektronikgeräte im Zuge der Flurreinigungen gefunden werden, so müssen diese unbedingt getrennt gesammelt an ein ASZ oder eine befugte Sammelstelle übergeben werden.
Weitere Information unter www.saubere.steiermark.at, https://www.facebook.com/saubereSteiermark und https://www.instagram.com/saubereSteiermark/ sowie unter www.worldcleanupday.org.
Quelle: Land Steiermark