Ausbau der Grazer SozialCard
Kostenlose Sportvereinsmitgliedschaften für Kinder und Jugendliche
„Die SozialCard ist ein wichtiger Beitrag der Stadt Graz zu einem funktionierenden Sozialsystem", weiß Sozial- und Sportstadtrat Kurt Hohensinner, „unser Auftrag an die SozialCard ist nicht nur jener, finanzielle Hilfestellungen zu geben, sondern vor allem auch Menschen mit geringem Einkommen ein möglichst großes Maß an gesellschaftlicher Teilhabe zu ermöglichen." Genau um jene Teilhabe geht es auch bei der aktuellen Leistungserweiterung der SozialCard: Sport entfaltet unzählige Wirkungen, weit über jene von Bewegung und Gesundheit hinaus. „Sport gibt Kindern und Jugendlichen Halt, ist Treffpunkt, Freude, Teamwork und Anerkennung. Sport wirkt sozial und integrativ", ist Hohensinner überzeugt, „es ist es mir deshalb ein besonderes Anliegen, dass der Zugang zu einem Sportverein nicht vom finanziellen Hintergrund der Eltern abhängig ist. Alle Kinder und Jugendlichen in Graz sollen die Möglichkeit haben, sich sportlich zu entfalten."
Vor diesem Hintergrund setzt die Stadt Graz im Sportjahr 2021 einen besonderen Schwerpunkt. Alle Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre, deren Eltern eine SozialCard haben, können ab April kostenlos in zahlreichen Grazer Sportvereinen trainieren. Rund 4.500 Kinder könnten dieses Angebot in Anspruch nehmen. Ein entsprechender Brief mit allen Details wird nach Ostern zugestellt. Den Mitgliedsbeitrag übernimmt die Stadt Graz. Die Gesamtkosten teilen sich das Sozialamt, das Sportamt und das Amt für Jugend und Familie. Eine Liste der teilnehmenden Vereine ist unten abrufbar. Die kostenlose Vereinsmitgliedschaft ist kein befristetes Projekt des Sportjahres, sondern eine dauerhafte Erweiterung der SozialCard. Dass die Kosten als Querschnittsmaterie aus drei involvierten Abteilungen finanziert werden, entspricht ganz der Logik von Global Active Cities - jener internationalen Städtepartnerschaft, der sich auch Graz nach Ende des Sportjahres anschließen möchte.
Zur aktuellen Vereinsliste
Das Vorhaben ist für die Stadt ein doppelter Gewinn, wie Hohensinner betont: „Unser Sportjahr ist ein Mitmachjahr. Unter dem Motto ‚Let's Go Graz‘ wollen wir die Grazer bewegen und für Sport begeistern. Mit dieser Initiative motivieren wir gezielt Kinder und Jugendliche. Gerade in Zeiten von Corona und Homeschooling ein wichtiger Impuls. Gleichzeitig stärken wir aber auch unsere Sportvereine und ermöglichen diesen neue Mitglieder zu gewinnen." Die Auswertung der Vereinszahlen des letzten Jahres haben einen alarmierenden Trend offengelegt. Durch die COVID-Pandemie haben die Vereine rund 20 Prozent ihrer jugendlichen Mitglieder verloren. „Dieser Ausbau im Rahmen der SozialCard ist auch ein erster Schritt für eine Mitglieder-Rückgewinnungs-Aktion", ist Hohensinner überzeugt.
Die Reform der SozialCard ist eines der großen Leitprojekte der schwarz-blauen Rathaus-Koalition im Sozialbereich, mit dem Ziel mehr Treffsicherheit, Passgenauigkeit und Zweckmäßigkeit zu erreichen. Die Reformschritte in dieser Gemeinderatsperiode lassen sich in drei Säulen zusammenfassen: Bezieherkreis, Struktur und Inhalt. In der Struktur wurden etwa die niederschwellige Online-Beantragung oder die Verwendung von Sachgutscheinen eingeführt. Im Bereich des Inhalts ist es das Ziel die Leistungen stark auszubauen. So wurden etwa die Schulbeihilfe um 20 Prozent erhöht und neue Leistungen, wie gratis Nachhilfe über bit social, kostenloser Musikunterricht über gemeinsam.sicher oder Ermäßigungen für den Publikumseislauf in der Eishalle, ergänzt.
Im Moment verfügen 12.392 Personen in 10.352 Haushalten über eine gültige SozialCard. Bei 5.494 Personen ist diese dauerhaft und bei 7.220 befristet gültig.
Quelle: Stadt Graz