Salzburg: Ausstellung „Gegen das Vergessen“ an der HAK Zwei
60 Portraits können bis 9. Juli besichtigt werden / Kunstinstallation erstmals in Salzburg / Eintritt frei
(LK) 60 überlebensgroße Portraits von Holocaust-Überlebenden mit ihren Lebensgeschichten können ab heute bis zum 9. Juli kostenlos beim Eingangsportal der HAK Zwei besichtigt werden. Der in Deutschland lebende Fotograf Luigi Toscano zeigt seine Kunstinstallation „Gegen das Vergessen“ erstmals in Salzburg. Alle Fotos zum Download
„Es ist eine besondere Ehre für unser Bundesland, dass die Bilder heute hier zu sehen sind. Unser Dank geht an die Verantwortlichen der Schule, die dies ermöglicht haben“, so Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn und Landesrätin Daniela Gutschi anlässlich der heutigen Ausstellungseröffnung.
Schellhorn: „Die reine Wahrheit.“
Die Bilder von Luigi Toscano zeigen die Menschen wie sie sind. „Es gibt keine Inszenierung, die Wahrheit wird gezeigt. Der Künstler gibt dem unvorstellbaren Leid, die die Opfer erlebt haben, ein Gesicht mit Namen. Sie stehen beispielhaft für Millionen von Ermordeten und Verfolgten, die im Nationalsozialismus Opfer von Willkür, Hass und Brutalität wurden“, betont Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn.
Gutschi: „Schüler informieren Schüler.“
Eine Besonderheit an der jetzigen Ausstellung ist, dass rund 25 Jugendliche der HAK Zwei Kolleginnen und Kollegen aus anderen Bildungseinrichtungen durch die Schau führen. „Schüler führen Schüler. Dieser Ansatz gefällt mir besonders gut. Dabei wird besonders stark auf einzelne Biographien eingegangen. Sechs Standorte im Bundesland haben sich bereits zu den Führungen angemeldet. Die erste Führung wird mit der HAK Hallein stattfinden“, sagt Bildungs-Landesrätin Daniela Gutschi.
Erstmals in Salzburg
Bisher waren die Bilder „Gegen das Vergessen“ nur an vier Schulen in Deutschland zu sehen. „Wir sind die erste Bildungseinrichtung außerhalb unseres Nachbarlandes, die die Kunstinstallation zeigt. Das war uns ein großes Anliegen, hier ein Zeichen zu setzen. Alle Schülerinnen und Schüler waren mit voller Eifer und haben sofort mitgezogen. Sie freuen sich auf das Projekt und auf die Führungen“, sagt Martina Gensmantel, Lehrerin an der HAK Zwei Salzburg.
Lebensgeschichten berühren
Die großformatigen frontalen Aufnahmen vor einem schwarzen Hintergrund stellte Luigi Toscano bereits weltweit aus. Etwa in New York, Washington, Wien, Berlin oder wie Anfang dieses Jahres in Jerusalem. „Ihre Lebensgeschichten sind den Portraitierten buchstäblich ins Gesicht geschrieben. Sie erinnern uns an das Unfassbare, dass sie erleben mussten. Folter, Verfolgung oder Mord, um nur ein paar Punkte zu nennen. Diese Ausstellung berührt und regt zum Nachdenken an. Eines steht dabei fest: Wir dürfen nie vergessen“, appellieren Schellhorn und Gutschi abschließend.
Quelle: Land Salzburg